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Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter

Titel: Die Terranauten 068 - Der programmierte Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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es mir.«
    »Der Einsatz«, bestätigte die Kommandeuse und bedeutete ihnen, ihr zum Lift zu folgen, »erfordert die Mitarbeit von Ihnen allen. Ich habe den Befehl, Sie mit der VAN HALEN nach 34-Urt zu bringen, wo Sie sich einer Kolonne anschließen sollen. Der Kurier händigte mir drei Memo-Kristalle aus, durch die Sie alles Wichtige erfahren werden. Ich habe drei Kabinen herrichten lassen und die Kristalle dort deponiert.«
    Die vier Frauen betraten den Lift, und er trug sie nach oben zur Äquatorebene der VAN HALEN-Zwei. Zunehmendes Maschinengedröhn verriet, daß sich der Ringo von der namenlosen Eiswelt löste und zum Orbitalen Mutterschiff zurückkehrte.
    Cho Li wies den drei Schatten ihre Kabinen zu und wandte sich dann grußlos ab, um ihren Platz in der Zentrale einzunehmen.
    Seufzend legte No ihre Handfläche auf den Öffnungsmechanismus der Tür, betrat den karg eingerichteten Raum und schlüpfte aus dem Schutzanzug.
    Auf dem Klapptisch an der Wand sah sie den kleinen, goldenen Zylinder mit dem Memo-Kristall.
    Vorsichtig entfernte No die MS-Maske und fuhr sich mit den Fingern durch ihr schulterlanges blondes Haar.
    Die Queen besaß ein blasses, schmales Gesicht mit dunkelbraunen Augen, einer feingeformten Nase und dünnen blutroten Lippen. Winzige Fältchen lagen um ihre Mundwinkel und verliehen ihr ein mürrisches Aussehen.
    Niemand hätte vermutet, daß es sich bei ihr um einen Schatten der Grauen Garden handelte. Aber niemand – selbst ihre Kolonnenführerin nicht – kannte ihr wahres Gesicht.
    So lautete das Gesetz der Schatten, zu denen nur besonders begabte, zuverlässige Queens stoßen konnten.
    No öffnete ohne Eile den Zylinder, holte den murmelgroßen, grünlich funkelnden Kristall heraus und schob ihn in den Abtaster des bereitstehenden Memo-Lesers. Dann legte sie den kühlen, dünnen Reif um ihre Stirn, ließ sich auf dem harten Klappbett nieder und schaltete den Leser ein.
    Die Kabine verblaßte.
    Das Dröhnen der Maschinen erstarb.
    Nebel wallten vor Nos Augen, graue Schwaden, die sich langsam lichteten. Eine Gestalt schälte sich aus dem Grau hervor. Eine Frau. Eine Frau mit roten Haaren und Mandelaugen, doch der Blick dieser Augen besaß eine stählerne Härte, die No nur einmal in ihrem Leben kennengelernt hatte.
    Bei ihrer Vereidigung als Schatten durch die Herrin der Grauen Garden, Chan de Nouille.
    No erbebte innerlich. Selbst ihre Konditionierung konnte nicht verhindern, daß Erregung sie überwältigte.
    Die Große Graue persönlich!
    »Queen!« Die Stimme war nüchtern, sachlich, fordernd. Es war eine Stimme, die gewohnt war zu befehlen. »Dies ist eine Alpha-Order, die den strengsten Geheimhaltungsvorschriften unterliegt. Der Memo-Kristall ist hinterher zu vernichten, und Sie haben über alles Gehörte Stillschweigen gegenüber Außenstehenden zu bewahren.«
    Die Phantomgestalt lächelte jetzt. Selbst die harten Augen verloren etwas von ihrer Kälte.
    »Ja, Herrin«, flüsterte No, ohne es zu bemerken.
    »Durch die Flucht des verbrecherischen Max von Valdec ist eine prekäre Situation im Reich entstanden«, fuhr Chan de Nouilles Memo-Aufzeichnung fort, »die durch die unumgängliche Verringerung des Herrschaftsgebietes auf eine Raumkugel von achthundert Lichtjahren Durchmesser noch verschärft wird. Der Cosmoralität liegen Hinweise vor, daß Valdec eine Konterrevolution vorbereitet.
    Es muß ihm gelungen sein, eine planetare Basis zu finden, von der aus er stellare Raubzüge unternimmt. Insgesamt, neun Kolonien – sämtliche außerhalb der 800-Lichtjahre-Zone gelegen – wurden von ihm und seinen psionisch begabten Schergen überfallen und wichtiger Industriebetriebe und zahlreicher wissenschaftlich-technischer Experten beraubt.
    Ein Computerszenario kam zu dem Schluß, daß Valdec den Bau einer eigenen, kaiserkraftbetriebenen Raumflotte plant, um mit ihr die rechtmäßige neue Regierung des Konzils zu stürzen.
    Bedauerlicherweise ist es bisher noch nicht gelungen, seine Basis zu finden und den Renegaten seiner gerechten Strafe zuzuführen. Die Führung der Grauen Garden ist jedoch nicht untätig geblieben. Hochrechnungen haben die Zahl der potentiellen Zufluchtplaneten inzwischen eingeengt, und ein Teil der Garden-Flotte und die verbündeten Einheiten der Terranauten sind mit der Suche nach dieser Welt beschäftigt.
    Vor wenigen Tagen wurde der Cosmoralität eine Breitenanalyse des Computerzentrums von Lunaport übermittelt. Der Rechnerverbund wertet routinemäßig die

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