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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Gesicht. Ein Name … Der Name eines Konzerns.
    Narda unterbrach die Konzentration abrupt und atmete schwer. Nayala erging es nicht viel anders. Der dunkle Nebel der Gefahr, den sie die ganze Zeit, die sie nun auf der Erde weilten, erspürt hatten, verdichtete sich innerhalb eines Sekundenbruchteils zu einer massiven Wand. Und der Name war damit unmittelbar verbunden …
    »Wir müssen nach Bukarest«, brachte Narda entschieden hervor und wandte sich an den Grauen. »Stellen Sie uns einen schnellen Langstreckengleiter zur Verfügung. Es ist wichtig.«
    Der Graue nickte. Er hatte von Chan de Nouille die Order erhalten, die beiden Terranauten nach Kräften zu unterstützen.
    Zehn Minuten später saßen Narda und Nayala in einem schlanken MHD-Gleiter und jagten dem Sitz des Terranischen Banken-Konsortiums entgegen.
     
    *
     
    In der Allgemeinen Registrierung war es genauso ruhig wie vor zwei Tagen, als sie sie zum ersten Mal besucht hatten. Doch draußen, auf den Fließstraßen und in den Flugkorridoren, patrouillierten verstärkte Einheiten von Graugardisten. Zumindest hier in Sofia war die Demonstrationswelle abgeflaut. Aber es war keine natürliche Stille, die nun herrschte. Es war eine Kirchhofstille. Und unter der Oberfläche gärte es. Wie überall auf der Erde.
    Die Gardisten, die David, Asen-Ger und Mandorla begleiteten, hielten ständig Kontakt zur Einsatzzentrale und den draußen eingesetzten Patrouillen. Ihre schweren Waffen lagen entsichert in den Holstern.
    »Ich habe Sie schon erwartet«, sagte die Sachbearbeiterin hinter dem Tresen. »David terGorden, nicht wahr?«
    David nickte und gab seine Daten ein zweites Mal an.
    DATRENSPEICHERUNG TERGORDEN, DAVID, leuchtete es auf dem Bildschirm des Terminals auf. DATEN VORHANDEN, SPEICHERUNGSCODE LL 14.
    Die Sachbearbeiterin hatte, wie von Chan de Nouille gewünscht, bereits alles vorbereitet. Das automatische Schreibwerk begann leise zu summen, als die Daten ausgedruckt wurden. Fünf Minuten später hielt David sie in Händen.
    »Das«, sagte Mandorla leise, »sind die Beweise für deinen legitimen Anspruch auf Biotroniks. Niemand wird dir dein Konzernerbe streitig machen können.«
    »Wollen wir’s hoffen«, gab Asen-Ger zurück.
    Sie verließen das Büro wieder, durchquerten die Hauptkuppel und schritten dann in die Parkanlagen hinaus, die die Allgemeine Registrierung umgaben. Irgendwo in der Ferne war Sirenengeheul zu hören.
    David blieb plötzlich stehen und betrachtete sinnend die Mappe in seinen Händen. »Ob Llewellyn und die anderen auf Sarym mich verstehen werden?«
    Asen-Ger legte ihm die Hand auf die Schulter. »So ungern ich das auch sage, und so hart es sich auch anhören mag: Das ist im Augenblick nicht wichtig, David. Die Gefahr, die uns von der Kaiserkraft und damit zusammenhängend von den Entitäten droht, ist bedeutender. Wir müssen wissen, was die Waffe der Uralten ist, ob sie sich einsetzen läßt – und welche Bedeutung dir in dieser Sache zukommt.«
    Auch Mandorla nickte. Doch in David blieb ein Rest nagenden Zweifels zurück. Wenn nur diese bohrenden Gedanken nicht gewesen wären …
    Das laute Dröhnen eines überlasteten MHD-Generators kam näher. Sie sahen auf und erkannten am östlichen Horizont einen dahinjagenden dunkelgrauen Punkt.
    »Identifizierung des sich nähernden Flugobjekts«, sprach der Graugardist in seinen Communer.
    »Identifizierung folgt: Kuriergleiter der Gardenniederlassung Sofia mit Spezialauftrag.«
    Langsam schritten sie auf ihr Fahrzeug zu, das unweit von ihnen geparkt war. Der Kuriergleiter kam immer noch näher und ging tiefer.
    »Sorgen Sie dafür, daß der Kuriergleiter auf einen anderen Kurs umgeleitet wird«, ordnete der Hauptmann an.
    »Anordnung erfolgt«, bestätigte die Stimme aus seinem Communer.
    Aber der Gleiter blieb auf Kurs.
    »Wir sollten sehen, daß wir wegkommen«, meinte Mandorla. »Das gefällt mir nicht …«
    »Gleiter befolgt die Anweisung nicht«, stellte der Graue gegenüber seinem Communer fest. »Beginnen Sie mit Abdrängungsmanöver.«
    Zwei Patrouillengleiter der Grauen drehten ab, erhöhten die Geschwindigkeit und näherten sich aus zwei verschiedenen Richtungen dem auf sie zujagenden Fahrzeug.
    Ein Blitz loderte auf. Der erste Gleiter zerplatzte in einer sonnenhellen Detonation. Der zweite Impuls aus einer leistungsstarken Laserkanone warf den anderen Gleiter aus dem Kurs. Rauch kräuselte aus dem Heck, als die Stabilisatoren ausfielen und der MHD-Generator die Arbeit

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