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Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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gekommen. Aber wahrscheinlich gäbe es sonst auch keine Erde mehr.«
    Unruhe entstand.
    »Das ist uns alles bekannt!« rief jemand.
    David nickte. »Ich will damit sagen, daß uns eine große Verantwortung zukommt. Eine, die viel weiter geht, als wir bisher angenommen haben. Die Waffe der Uralten existiert nach wie vor. Wenn es uns gelänge, sie einzusetzen und damit die sich anbahnende Kaiserkraft-Katastrophe zu bannen … «
    Llewellyn schnaubte. »Du weißt doch selbst, daß sie nicht mehr funktioniert.«
    Er weiß, auf was ich hinauswill, dachte David. Und er versteht mich nicht. Wie all die anderen.
    »Das ist mir bekannt. Aber wir haben weiterhin verschiedene Anhaltspunkte dafür, daß ich irgend etwas mit dieser Waffe zu tun habe. Die Andeutungen im Herzen von Rorqual, die mysteriösen Worte im Zentrum der PSI-Aura.«
    Finde heraus, wer du bist, erinnerte sich David beinahe schmerzhaft. Suche dein Erbe der Macht.
    »Ich bin der Erbe der Macht«, kam es leise von seinen Lippen. »Aber niemand weiß, was das bedeutet. Hätte ich im Herzen von Rorqual gewartet! Der Lenker hätte mich aufklären können. Es gibt nur eine Möglichkeit herauszufinden, wer ich wirklich bin …«
    »Das Buch Myriam!« erklang es im Plenum. David nickte erneut.
    Farrell nahm einen langen Zug von seiner Zigarre und schüttelte beinahe mitleidig den Kopf. »Junge, niemand weiß, ob ein solches ›Buch‹ überhaupt existiert.«
    »Ich werde es herausfinden. Auf der Erde. Im Palast meines Vaters.«
    Llewellyn sprang auf die Beine. »Sicher. Du nimmst eine Spitzhacke mit, arbeitest dich durch das Eis, das das Heilige Tal bedeckt, gehst in das Schlafzimmer deiner Mutter und holst das Buch aus der Kommode. Natürlich. Und Chan de Nouille wird ruhig zusehen. Biotroniks gehört dir nicht. Die Garden verwalten den Konzern. Wenn man überhaupt noch von ›verwalten‹ und ›Konzern‹ reden kann!«
    Es ist soweit, dachte David. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
    »Ich werde zur Erde fliegen«, erklärte er fest. »Ich werde vor dem Konzil sprechen. Ich werde mein Konzernerbe beanspruchen.«
    Einige Augenblicke war es noch still im Saal. Dann sprangen überall die Delegierten von Neu-Thule und Surin auf, riefen durcheinander und gestikulierten wild.
    »Opportunist!«
    Das war noch eine der taktvollsten Bemerkungen. Eine drohende Stimme aus den Lautsprechern verlangte Ruhe.
    »Habe ich Sie richtig verstanden?« erkundigte sich ein Delegierter sarkastisch. »Sie wollen zur Erde und für sich den Status als Generalmanag beantragen? Ist das Ihr Ernst?«
    David nickte langsam.
    Der Delegierte sah sich nach allen Seiten um. »Wir haben Jahre gegen das Konzil gekämpft. Es ging uns nicht nur um Kaiserkraft. Es geht um mehr. Valdec ist fort. Aber die Herrschaft der Konzerne dauert an. Haben Sie die unterdrückten Kasten auf der Erde vergessen? Das Einstufungssystem? Die Profitsucht? Das Machtmonopol dieser … Generalmanags? Haben Sie vergessen, daß Valdec nur ein Symptom war? Daß jeder andere Generalmanag wahrscheinlich genau das gleiche getan hätte wie er, wäre er in seiner Lage gewesen? Und Sie wollen sich ihnen hinzugesellen?!«
    »Hört, hört!«
    Llewellyn 709 erhob sich abrupt, warf David einen seltsamen Blick zu und marschierte aus dem Saal heraus. Claude Farrell wich Davids Blick aus.
    Sie verstehen nicht, dachte er. Sie verstehen nicht … Ich muß es endlich wissen. Wer bin ich? Wer bin ich?
    »Das ist Verrat!«
    David setzte zu einer Erwiderung an, kam aber nicht zu Wort. Delegierte und Räte schrien durcheinander. Einige hatten den Blick gesenkt und schüttelten stumm den Kopf.
    »Ich beantrage eine Neuwahl des Führungsgremiums!«
    Die Stimme ging im allgemeinen Tumult fast unter. Aber ein solcher Antrag war nach der Geschäftsordnung ohnehin nicht ohne weiteres möglich.
    Ein anderer Rat meldete sich zu Wort und verschaffte sich Gehör.
    »Wir haben derzeit zwölf Treiberschiffe zur Verfügung«, begann er ruhig. »Diese Schiffe werden zum Transport unserer Kameraden benötigt. Zu Verbindungsflügen zum Bund der Freien Welten. Zum Nachschubtransport. Wir können kein Schiff entbehren. Ich stelle hiermit den Antrag zu beschließen, daß David terGorden kein Raumschiff zur Verfügung gestellt wird.«
    Überall wurden zustimmende Rufe laut.
    David erhob sich langsam, schritt die Treppe von der Empore hinunter und verließ den Saal. Nur am Rande nahm er noch zur Kenntnis, daß der Antrag mit großer Mehrheit angenommen wurde.
    Er war

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