Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis

Titel: Die Terranauten 072 - Das Erbe im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
ihre Stimme nahm einen seltsamen Tonfall an, »schält sich aus all den verschiedenen Möglichkeiten eine bestimmte heraus.« Silbriger Glanz hüllte den Terranauten ein. »Du hättest sterben können, David. Du mußt lernen, mit den Energien der Aura umzugehen. Selbst ich habe noch viel zu lernen … Und ich – ich bin ein Kind der Aura. Vielleicht wirst du es eines Tages schaffen …«
    Ihre Stimme wurde zu einem Murmeln, erhob sich dann aber wieder.
    »Du hast eine Aufgabe, David. Eine sehr schwierige und ebenso gefährliche Aufgabe.«
    »Die Waffe der Uralten …«
    »Du hast die Gefahr erkannt. Und auch andere haben sie begriffen, weit außerhalb des Sternenreiches der Menschheit. Die Entitäten werden nicht abwarten. Der zweite Schlag ist bereits vorbereitet.«
    David erschrak. Das entsprach seinen schlimmsten Befürchtungen.
    »Du hast recht. Du mußt zur Erde. Suche das Heilige Tal auf. Finde das Buch Myriam. Dein Erbe der Macht – es hat nichts mit deinem Konzernerbe oder dem Samen Yggdrasils zu tun. Ihm kommt eine ganz andere Bedeutung zu. Nein«, sie schüttelte bedauernd den Kopf, »auch ich kann dir nicht sagen, was es bedeutet. Aber es hat etwas mit der Langen Reihe zu tun, von der die Legenden der Knospen des Baumes erzählen.«
    »Werde ich das Buch Myriam im Palast meines Vaters finden?«
    »Auch das kann ich dir nicht genau sagen. Die verschiedenen Wege … Aber die Möglichkeit besteht. Ja, sie ist sogar sehr groß. Geh, und suche es. Und beeile dich. Euch bleibt nicht mehr viel Zeit … Nicht mehr viel Zeit …«
    »Halt, warte. Aura Damona!«
    Aber die Gestalt des jungen Mädchens verblaßte und löste sich auf. Und nur einen Sekundenbruchteil später zerrte erneut ein Sog an ihm.
    Er erwachte in der höhlenartigen Kaverne und blickte in die besorgten Augen Mandorlas.
    »David! Der Grauen Arda sei Dank. Ich dachte schon … Ist alles in Ordnung? Und wo hast du so lange gesteckt? Es sind mehr als drei Stunden vergangen!«
    »Oh, was ich gemacht habe?« Er lächelte zaghaft und erhob sich. »Ich habe mich gerade mit einem noch nicht zwei Jahre alten Mädchen über meine Zukunft unterhalten …«
     
    *
     
    David hatte Mandorla von seinen Erlebnissen in der PSI-Aura erzählt. Sie hatte mit wachsendem Erstaunen zugehört.
    »Vielleicht … Wenn du darüber deinen Freunden berichtest …«
    Diese Ausdrucksweise machte einmal mehr deutlich, wie Mandorla sich selbst sah – nicht als den Terranauten zugehörig, obwohl sie im Prinzip für die gleiche Sache kämpfte. Viele seiner Kameraden hatten der ehemaligen Grauen immer mißtraut, besonders Llewellyn. Das hatte sie ganz automatisch in die Isolation gedrängt. Oh, wie gut David sie jetzt verstehen konnte …
    »Nein«, erwiderte David, während sie in den Gleiter einstiegen. »Llewellyn war schon gegen den Vertrag mit dem Konzil, auch wenn er einsah, daß er eine Notwendigkeit war. Aber David terGorden, einer der Führer der Terranauten, als Generalmanag auf der Erde …? Macht korrumpiert, hat Claude einmal gesagt. Er hat recht. Und doch muß ich es tun. Es ist der einzige Weg, wieder in den Palast meines Vaters zu gelangen. Und das Konzil kann mir meinen Anspruch nicht streitig machen.« Seine Miene verdüsterte sich. »Nur, ohne Raumschiff …«
    »Nicht mehr viel Zeit …«, wiederholte Mandorla nachdenklich die Worte Aura Damonas. »Und wenn wir ein Schiff stehlen?«
    David mußte unwillkürlich lächeln. »Stehlen ist gut. Und woher nehme ich die zusätzlichen Mitglieder der Loge? Die kann ich nicht stehlen …«
    Mit einem Tastendruck aktivierte er die Systeme des Gleiters. Das Fahrzeug schwebte auf seinem magnetohydrodynamischen Kissen auf den Verschlußlappen zu, der nach außen führte. Aber der Lappen rührte sich nicht. Er blieb an Ort und Stelle.
    Lyda? Aura Damona?
    »Sieh nur!«
    Dicht hinter ihnen begann sich das organische Bodenmaterial zu bewegen. Ein Riß entstand, klaffte auf, verbreiterte sich weiter.
    Ich habe dir gesagt, daß ich diesen Augenblick erwartete, ertönte eine Stimme in seinem Kopf. Du wirst zur Erde gelangen. Hab Vertrauen.
    David zögerte nur kurz, bevor er den Gleiter in die Spalte hineinlenkte. Dunkelheit empfing sie. Mit einem Tastendruck schaltete er die Bugscheinwerfer ein. Zwei Lichtfinger stachen in die Tiefe, ohne den Grund der Spalte erreichen zu können.
    Mandorla sah ihn von der Seite an, aber er hatte jetzt keine Zeit für Erklärungen. Das Manövrieren erforderte seine ganze Aufmerksamkeit.
    Immer

Weitere Kostenlose Bücher