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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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scheint, die gleichen Mechanismen, die Ultima Thule vereisten, sorgten auch hier für ausreichend Schutz. Das Geröll zeugt vielleicht davon, daß die Grauen Garden alles getan haben, den Weg trotzdem freizubekommen. Deshalb ist der Eingang auch verschüttet gewesen. Die Anlage hat alle weiteren Bemühungen von vornherein unterbunden.«
    Gerna nickte ihm mit ausdruckslosem Gesicht zu. »Und jetzt funktioniert diese Schutzmaßnahme nicht mehr«, murmelte er. Ein irgendwie scheuer Blick traf Carsen.
    »Die Maschinen von Ultima Thule sind existent. Sie sind kein Märchen. Und sie wissen, daß wir kommen. Sonst hätten sie uns nicht ermöglicht, hier einzutreten.«
    Carsen war das nicht entgangen, aber er wandte sich wortlos ab und stapfte durch den Schnee, über die Eisklumpen zum Eingang. Die Lücke war groß genug, um hindurchzuschlüpfen, und die Kälte genügte, um das heiße Gestein rasch abkühlen zu lassen. Sie konnten die Lücke ohne Risiko passieren.
    David nahm sich vor, auf Gerna und Carsen ein besonderes Auge zu werfen. Es war nicht unmöglich, daß es durch die beiden doch noch zu handfesten Schwierigkeiten kam.
    Er richtete es so ein, daß er neben Mandorla ging. Carsen haßte die ehemalige Queen. Daraus hatte er keinen Hehl gemacht.
    Ihre Blicke begegneten sich. Mandorla verstand ihn. Sie wußte, daß sie sich völlig zurückhalten mußte, um Carsen nicht noch mehr zu reizen.
    Du bist sehr wichtig für uns, Carsen, dachte David, aber mindestens genauso schwierig.
     
    *
     
    Zu den Spezialschutzanzügen gehörten auch Lampen – in Gestalt von eher winzigen Knopfzellen auf der Brustseite. Sie warfen einen hellen Lichtkegel, der mindestens fünfzig Meter weit reichte und darüber hinaus reguliert werden konnte. Falls die Lichtfülle zu groß schien, ließ sie sich auch reduzieren.
    Alle schalteten ihre Knopfzellen ein. Zwar eine Energieverschwendung, aber die Zellen brauchten so wenig davon, daß sie es sich leisten konnten. Es gab ihnen in dem unterirdischen Höhlensystem ein Gefühl der Sicherheit.
    Der Gang führte schnurgerade weiter. Kaum hatten sie sich etwa fünfzig Meter entfernt, hörten sie hinter sich ein Poltern und Rumoren.
    Wie auf ein Kommando fuhren sie herum.
    Hauptmann Gerna hatte wie hingezaubert seinen Strahler in der Rechten. David sah es aus den Augenwinkeln. Er fand, daß Hauptmann Gerna ein wenig leichtsinnig mit dieser gefährlichen Waffe umging.
    Da erkannte er die Bescherung: Der Eingang war wieder verschüttet! Ein Teil der Felsendecke war herabgestürzt. Eine Staubwolke wälzte sich heran.
    Zu den Schutzanzügen gehörten eine automatische Sauerstoffversorgung und fein säuberlich zusammengefaltete Helme: ein hauchdünnes Material, das sich selbsttätig versteifte, wenn man es über den Kopf zog, und das anschließend durch den leicht erhöhten Innendruck des Anzuges prall wie eine Glasglocke wirkte. Dabei war es wesentlich stabiler und außerdem fast unzerbrechlich. Selbst mit einem scharfen Messer hatte man schier unüberwindbare Schwierigkeiten, das Material zu knacken.
    Es war eine eher unterbewußte Geste, den »Helm« über den Kopf zu ziehen, ehe die Staubwolke sie erreichte.
    Die Sauerstoffversorgung setzte ein.
    »Der verrückte Computer hat wieder mal zugeschlagen!« knurrte Carsen über Heinifunk, der sich automatisch eingeschaltet hatte. Er hatte eine Reichweite von nur wenigen Metern, wenn man nicht mehr wünschte. Das schmälerte das Abhörrisiko, obwohl sie in dieser Beziehung hier nichts zu befürchten brauchten. Schließlich waren sie ganz offiziell hier und mußten nicht wieder Versteck spielen.
    So ändern sich die Zeiten! dachte David nicht ohne Ingrimm.
    Freundlich lächelnd echote Asen-Ger: »Der verrückte Computer?«
    Carsen musterte das Gesicht des Logenmeisters eindringlich. Die Haut wirkte gegerbt und wie aus Bronze. Die dichten weißlichen Haarlocken reichten bis zur Schulter und bauschten sich jetzt in dem Helm.
    Carsen dachte: Wie der Erzengel Gabriel, aus einer jenseitigen Welt, von einer höheren Macht geschickt. Er ist richtig und am rechten Platz. Der verrückte Computer wird mit ihm zufrieden sein. Nur ihm darf ich vertrauen, wenn überhaupt jemandem. Der große Mann ist ein Begriff – schon seit der Zeit lange vor der Treiberverfolgung, die so vieles geändert hat.
    Die Gesichtshaut wirkte nur auf den ersten Blick wie gegerbt. Ein Effekt der durch Korpuskularstrahlung verursachten Bräunung. Jetzt wirkte das Gesicht auf Carsen weich und

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