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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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nicht länger. David hatte erst während der Kämpfe nach dem Tod seines Vaters von der Anlage erfahren. Als Kind hatte man ihm nichts gesagt, und außerdem hatten ihn damals Ultima Thule, der Palast seines Vaters und alles, was damit zusammenhing, einschließlich dem Konzern Biotroniks, den er hatte erben sollen, nie sehr interessiert.
    Eine Ironie des Schicksals, daß er jetzt hier war, um doch noch sein Erbe anzutreten, und daß von diesem Erbe nur ein völlig vernachlässigtes Bunkersystem mit verschachtelten, kilometerlangen Gängen und ein einziger gigantischer Eisklotz übrig waren.
    Sie befanden sich eine halbe Stunde in dem System und waren merklich tiefer geraten, als sie zum ersten Mal das PSI-Feld spürten.
    Sie zuckten zusammen wie unter einem Peitschenhieb.
    Außer Carsen.
    Er lächelte.
    »Ich bin wieder daheim!« hauchte er – es klang wie aus dem Mund eines Wahnsinnigen.
     
    *
     
    Es ist der letzte Beweis, daß dieser Computer noch existiert und längst auf uns aufmerksam wurde, dachte David. Also gab es hier tatsächlich wenigstens etwas Fremdes und nicht nur leere Gänge und einen verrückten Noman.
    Das PSI-Feld war fremdartig und stark genug, um auch von einem nicht PSI-Begabten wahrgenommen werden zu können. Man sah es an Carsen. Seine Immunisierung schien in dieser Beziehung völlig unwirksam. Sollte diese Telepathie-Blockade sogar von hier stammen? Hatte der verrückte Computer sie den Nomans damals mit auf den Weg gegeben, um seine Geheimnisse zu schützen?
    David brach unwillkürlich der Schweiß aus. Er fühlte sich wie gelähmt von dem Feld, obwohl diese Lähmung sich weniger auf seinen Körper als mehr auf seine PSI-Sinne auswirkte.
    Innerlich fühlte er sich leer, als würde eine unsichtbare, jedoch merkliche Strahlung durch ihn hindurchgehen und dabei all seine Fähigkeiten verdrängen.
    Die Gegenwehr gegen diese Art von Vergewaltigung geschah unterbewußt. Er bäumte sich auf – und schrie im nächsten Augenblick gepeinigt.
    Es erging ihm nicht allein so.
    Er sah auch den Schweiß auf der Stirn von Asen-Ger. Der große Mann wankte etwas.
    Auch Narda und Nayala stöhnten.
    Davids Widerstand wurde stärker. Der Schmerz verschleierte seinen Blick. Die Umgebung wirkte seltsam verschwommen.
    »Ihr verdammten Narren«, rief Carsen lachend. »Warum setzt ihr euch zur Wehr? Es nutzt euch nichts. Ganz im Gegenteil: Es wird davon nur noch schlimmer.«
    Die drei Treiber konnten sich nicht mehr halten. Sie kippten einfach um, und Asen-Ger konnte ihnen nicht helfen, weil er selbst zu kämpfen hatte.
    Davids Widerstand erlahmte. Er hatte erkannt, daß Carsen die Wahrheit sprach. Es klang zwar wie blanker Hohn, doch im Grunde meinte er es gut.
    David blieb am Boden liegen. Er fühlte sich total erschöpft. Doch die Schmerzen klangen allmählich ab.
    Seine behandschuhten Hände krallten sich in das lockere Geröll. Wie aus weiter Ferne hörte er die verzerrte Stimme von Gerna: »Aufhören, Carsen! Das Maß ist voll!«
    »Meinst du?« erkundigte Carsen sich belustigt. »Was willst du tun? Mich über den Haufen schießen? Ich glaube kaum, daß dies im Sinne deiner Auftraggeberin wäre.«
    »Es ist mir egal.«
    »Leidest du unter dem PSI-Feld? Dann geht es dir allerdings besser als den anderen. Schau sie dir an, wie sie da am Boden liegen, wie von einer Riesenfaust niedergestreckt.«
    »Du brauchst nicht auch noch deine Witze zu machen, verdammter Noman!«
    »Mag sein, daß ich ein verdammter Noman bin, aber du bist einer der Grauen. Du bist eines von diesen hirnlosen Schweinen. Auch wenn man dich nicht operiert hat. Dein ganzes Gebaren beweist es – und dieser stupide Gesichtsausdruck. Du hast doch deinen rechten Arm nur zum Zielen und deinen Kopf nur, um nach einem lohnenden Ziel Ausschau zu halten. Ansonsten ist da nur noch ein Haufen von Muskelfleisch. Dient zur Schau und vielleicht zur Abschreckung des Gegners. Ansonsten ist es so unnötig …«
    »Stop!« brüllte Gerna. »Bis hierhin und nicht weiter. Ich werde dich über den Haufen knallen wie einen räudigen Hund. Nicht, weil du mich beleidigt hast. Stell dieses verdammte Feld ab, egal, wie du es auch machst. Mir kannst du damit nicht viel anhaben. Der Strahler ist aktiviert. Ich zähle bis drei.«
    »Dein Gardistenhirn ist anscheinend nicht in der Lage, die Situation richtig einzuschätzen, wie?«
    Mandorla mischte sich ein: »Hauptmann Gerna, er hat recht! Das Feld ist nicht von ihm, sondern von diesem Computer.«
    Gernas Haltung

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