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Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 073 - Die Maschinen von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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entspannte sich.
    »Sie haben mir zwar nichts zu sagen, Abtrünnige, aber …« Er steckte die Waffe wieder weg. »Schade, ich hätte gern geschossen, aber es ist einfach nicht von der Hand zu weisen, daß Carsen die Wahrheit sagt.« Er lächelte in seiner offenen, unbekümmerten Art, doch damit bewies er, daß dieses Lächeln nur eine Maske war. Er war keineswegs der unbekümmerte, unbedarfte Junge, der gern Soldat spielt und darin seine Erfüllung sieht. Hinter der Maske steckte ein anderer.
    David hatte das Gespräch mitverfolgt und betrachtete nun dieses Lächeln.
    Gerna, du bist gefährlich, wenn du zur anderen Seite gehörst, aber du kannst ein außerordentlicher Kamerad sein, wenn man deine Sympathien gewonnen hat. Keiner von uns hat deine Sympathien. Aber das beruht offenbar auf Gegenseitigkeit.
    So bleibt unser Verhältnis unausgewogen und kann sowohl zur negativen als auch zur positiven Seite hin ausschlagen.
    David lauschte in sich hinein. Das Feld war noch spürbar. Es war etwas, mit dem sie sich abfinden mußten, so schwer es auch fiel.
    Künftig mußten sie ohne PSI auskommen. Das zeigte die Überlegenheit der unbekannten Macht, in deren Gefilde sie sich begeben wollten.
    David würde dennoch nicht umkehren – selbst wenn er es gekonnt hätte.
    Er war hier, um wenigstens einen Teil des Geheimnisses um seine Verbindung zu Yggdrasil und den Weltenbäumen zu lüften. Und er hatte sich geschworen, erst wieder zurückzukehren, wenn er diese Aufgabe gelöst hatte und wußte, worin sein Erbe der Macht bestand.
     
    *
     
    Carsen benahm sich seltsam, seit das PSI-Feld zum ersten Mal aufgetreten war. Er wirkte meistens abwesend und nicht recht bei der Sache. Wenn er sprach, dann entweder zu Asen-Ger oder zu Mandorla und Gerna gewandt. Diesen beiden zeigte er seinen Haß immer offener. Gerna verwandelte sich dabei mehr und mehr zu einer Art tickenden Zeitbombe. Er beherrschte sich meisterlich, aber irgendwann würde seine Beherrschung nicht mehr reichen. David versuchte, sich nicht ständig vorzustellen, was dann geschah.
    Eine weitere halbe Stunde waren sie jetzt unterwegs. David hatte den Verdacht, daß Carsen sie im Kreise führte. Was sollte das? Fand er den Eingang zum eigentlichen Labyrinth nicht mehr? Oder hatte es andere Gründe, die sie noch nicht ahnten?
    Immer wieder warf Carsen ihm scheue Blicke zu, als ob er die Gedanken Davids lesen würde. Aber es geschah wohl eher, weil er David noch immer nicht traute.
    Narda und Nayala beachtete er überhaupt nicht, als wären sie gar nicht vorhanden.
    Dafür gab es keinen Grund, aber die beiden Frauen taten auch nichts, um diesen Zustand zu ändern. Sie verhielten sich nach wie vor neutral.
    Was vor allem Narda sehr schwerfallen mußte. David kannte sie zur Genüge und spürte Bewunderung für sie.
    In der Zwischenzeit war Asen-Ger automatisch zu ihrem Führer geworden. Schuld daran war die besondere Bevorzugung durch Carsen, der nunmehr eine Art Berater des Führers war.
    Carsen selbst war manchmal so geistesabwesend, daß sein Blick leer wurde und er langsamer ging. Manchmal drohte er zusammenzubrechen, doch dann klärte sein Blick sich wieder, und er tat ganz so, als wäre nichts geschehen.
    David wußte, daß niemand etwas unternehmen konnte, falls Carsen wirklich einmal zusammenbrach. Auch Asen-Ger nicht, der sich seltsam scheu Carsen gegenüber benahm.
    Das war auch kein Wunder. Keinem war Carsen noch geheuer.
    Der Weg wurde plötzlich unterbrochen. Der unterirdische Gang war teilweise verschüttet. Bislang war das Bunkersystem mehr oder weniger unbeschädigt erschienen – abgesehen davon, daß der Zahn der Zeit einigen Schaden angerichtet hatte. Doch die Geröllhaufen waren allesamt gut zu überwinden. Doch hier stapelte sich der Schutt bis fast zur Decke.
    »Ich schlage vor, wir kehren um«, murmelte Carsen tonlos. »Ich muß einen Umweg suchen.«
    Asen-Ger zuckte die Achseln und setzte sich wortlos an die Spitze. Sie gingen den Weg zurück, bis sie zu einer Kreuzung kamen.
    Anscheinend führt er uns doch nicht im Kreis, überlegte David. Aber dann ist das Bunkersystem groß genug, um die gesamte ehemalige Bevölkerung von Ultima Thule und vielleicht auch noch mehr Menschen aufzunehmen.
    Obwohl es keine regelrechten Räume zu geben schien, sondern nur diese schier endlosen und verzweigten Gänge.
    Ein Labyrinth, in dem jeder Ortsunkundige sehr bald die Orientierung verlor.
    Ohne Carsen würden sie den Ausgang nicht mehr finden. Davon war David

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