Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Titel: Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
bin ich der Herr, denn Biotroniks ist mein Konzern. Er gehört mir rechtmäßig, verstehst du? Dabei bist du der Eindringling und Störenfried. Du …«
    »Schluß jetzt!« fuhr Gerna ihn an. Auf seiner Stirn war eine steile Falte entstanden.
    David dachte: Also doch! Er spürte keinen Triumph dabei, denn dafür gab es keinen Grund.
    Schweigend machte er sich wieder an die Arbeit. Er hatte Gerna genügend Stoff zum Nachdenken gegeben, wie er glaubte. Vielleicht hatte der Gardist sich wirklich weiter verändert, so daß er sich jetzt wieder im Griff hatte, aber möglicherweise hatte er entscheidende Dinge bei dem Zwischenspiel vergessen oder interpretierte seinen Auftrag in falscher Weise. Ein von unkontrollierten PSI-Kräften heimgesuchtes Gehirn war unberechenbar.
    Die Gefahr war zwar kleiner geworden, aber längst nicht beseitigt.
    Dann hatte David terGorden den ersten Erfolg: Der Zentralcomputer reagierte, indem er auf einem der Bildschirme ein Gesicht entstehen ließ: Growan terGorden, Davids Vater!
    Er sah so aus wie zu Lebzeiten und bewegte seinen Mund, um zu David zu sprechen, doch kein Laut drang aus den Lautsprechern.
    David manipulierte an den Bedienungselementen und vergaß dabei sogar den Gardisten.
    Eine Stimme klang auf, doch es war nicht die Stimme von Growan, sondern die des Zentralcomputers: »Identifizieren Sie sich! Identifizieren Sie sich! Sicherheitsschaltung vorbereitet. Sicherheitsschaltung auf Alarm. Sicherheitsschaltung auf Verteidigung. Identifizieren Sie sich!« Eine Serie von roten Lichtern glühte an den Kontrollkonsolen auf.
    »Ich bin David terGorden, der Sohn von Growan terGorden, der in seinem Palast verstarb!« rief David schnell. »Somit bin ich sein Erbe!«
    »Vorläufig überprüft: Stimmenanalyse positiv. Wahrscheinlichkeit für Täuschungsmanöver sechzig Prozent. Wer ist bei Ihnen?«
    David blickte sich kurz um. Gerna hob warnend den Strahler höher.
    »Ein Gardist zu meinem Schutz!« behauptete der Erbe.
    »Auf Überprüfung wird vorläufig verzichtet. Weitere Identifikation erbeten.«
    Das klang schon recht gut, aber David gab sich keinen Illusionen hin. Er hatte den Kampf längst nicht gewonnen.
    Es hagelte von Fragen, die seine Kindheit betrafen – und vor allem sein Verhältnis zu seinem Vater.
    Zwischendurch sagte der Zentralcomputer immer wieder: »Ergebnis positiv!«
    Und dann kam die Entscheidung, als David den Zentralcomputer aufforderte, endlich das Gehirnwellenmuster abzunehmen!
    Eine Weile folgte schweigen. Dann gab der Zentralcomputer zu, daß ihm das nicht möglich sei: Dank der Vereisung, an die er sich nunmehr erinnerte, waren seine Außenanlagen fast völlig zerstört, was auch Schädigungen der wichtigsten Speichereinheiten zur Folge hatte – zumal durch die vorangegangenen Kämpfe und Beschädigungen des Palastes bereits eine erhebliche Schwächung der Sicherheitseinrichtungen eingetreten war.
    Schließlich forderte der Computer David terGorden auf, alles zu berichten, was sich seit der Vereisung ereignet hatte.
    David terGorden begann zu erzählen – dabei mißtrauisch von Hauptmann Gerna beobachtet, der ständig seinen Verrat zu befürchten schien.
    David tat ihm nicht den Gefallen und verhielt sich loyal. Er wollte kein unnötiges Risiko eingehen …
     
    *
     
    Die Nachricht kam völlig unerwartet und auch in einer Art und Weise, die alle zunächst schockierte. Noman Carsen nahm sie entgegen, denn er saß direkt neben dem Funkgerät, schweigend, mit besorgtem Gesicht und wie die anderen, seinen düsteren Gedanken nachhängend.
    Sie warteten auf ein Lebenszeichen von David, doch selbst die kurzen PSI-Anfragen des Psychokollektivs Narda/Nayala hatten nichts gefruchtet. Die beiden hatten erklärt: »Als würde David überhaupt nicht mehr denken!« Nur einmal hatten sie einen unerklärlichen heftigen PSI-Ausbruch geortet, der aber sofort unterdrückt worden war.
    Aber sie unternahmen nichts und folgten den Bitten Davids, ihn bei seiner Aufgabe nicht zu stören. Einen ganzen Tag hatte er sich ausbedungen – und es gab wirklich keinen Grund für sie, das Versprechen zu brechen und einfach in die Stadt zu gehen, um nach dem Rechten zu sehen.
    Das Rufsignal des Funkempfängers ließ Carsen zusammenzucken. Er reagierte rasch, indem er mit der zur Faust geballten Hand auf den Antwortknopf hieb.
    Das Holokissen glühte auf und zeigte ein dreidimensionales Zeichen in der Form einer komplizierten Grafik, die langsam um die eigene Achse rotierte und einem

Weitere Kostenlose Bücher