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Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis

Titel: Die Terranauten 074 - Yggdrasils Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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und suchte den Weg zum Palast. Das war nicht allzu schwierig, denn die Zentrale von Biotroniks lag im Mittelpunkt der Stadtlandschaft Ultima Thule.
     
    *
     
    David terGorden war intensiv damit beschäftigt, den Computer wieder in Gang zu bringen. Nachdem die Arbeit an der ersten Bedienungseinheit nichts fruchtete, wechselte er zur nächsten über. Sie war zwar normalerweise von untergeordneter Bedeutung, doch das sollte jetzt nichts ausmachen. Wichtig war erst einmal, daß er überhaupt ein Bild vom Zustand des Zentralcomputers bekam.
    Daß Hauptmann Gerna inzwischen in den Palast eindrang, meldete der Computer nicht. Die Sicherheitsschaltungen funktionierten nicht mehr. Sie würden jeden hereinlassen und schnurstracks zur Zentrale führen, egal, wer es war und welchen Weg er verfolgte. Selbst, wenn er kam, um alles endgültig zu zerstören.
    David hatte zwischendurch mit dem Gedanken gespielt, Carsen zu Hilfe zu rufen, es jedoch verschoben, weil er nicht glauben wollte, daß dem Computer nur mit Hilfe eines Experten beizukommen war.
    Plötzlich flammte ein Bildschirm auf. Ein unscharfes, von ständig darüber hinwegflimmernden Störungen unterbrochenes Bild erschien. Auf dem Bild bewegte sich etwas.
    Dann erlosch der Schirm wieder.
    Stirnrunzelnd nahm David ein paar Schaltungen vor. Sie fruchteten nichts. Und im nächsten Augenblick hörte er ein Geräusch hinter sich und stoppte unwillkürlich in der Bewegung.
    Er machte nun nicht den Fehler, herumzuwirbeln und unkontrolliert zu handeln. Die reflektierenden Bildschirme ließen ihn erkennen, daß sich ein anderer Fahrstuhl geöffnet hatte. Jemand war hereingekommen, ohne auf sich aufmerksam zu machen. Ein heimlicher Lauscher, der David bei seiner Tätigkeit beobachten wollte – aus welchem Grund auch immer.
    David erkannte sehr schnell seinen ungebetenen Besucher: Hauptmann Gerna! David war bisher nichts an dem Hauptmann aufgefallen. Er ahnte nichts von dessen innerem Konflikt und seiner seelischen Not. Dafür war der Gardist zu beherrscht, um sich etwas anmerken zu lassen. Er handelte, wie es für einen Gardisten typisch war: mißtrauisch, kampfbereit – gnadenlos.
    Die Große Graue hatte ihm aufgetragen, auf David ein besonderes Auge zu werfen. Dies hatte er inzwischen als seine Aufgabe erkannt. In den Palast war er nicht nur ohne Schwierigkeiten hineingekommen, sondern er war dabei sogar unterstützt worden.
    Nicht von David, denn der fingerte an den Bedienungseinheiten herum und schien damit wenig Erfolg zu haben.
    Der Zentralcomputer erkannte ihn, Gerna, als zuständig an! Das war die verdrehte Schlußfolgerung des Hauptmanns. Dieselbe Zentraleinheit schien sich David gegenüber jedoch recht reserviert zu verhalten.
    Gernas Logik, erzeugt in einem Zustand fortgeschrittener psychischer Labilität als Folge einer ganzen Reihe von bei den MUT erlebten PSI-Schocks, gipfelte darin, daß David ein Verräter war und der Zentralcomputer nur aus diesem Grund Gerna, den Gardisten, ohne weiteren Kommentar und so schnell wie möglich hereingeführt hatte! David wollte als Terranaut hier alles vernichten.
    Kaum war er an diesem Punkt angelangt, als er hinter seiner Deckung hervortrat und seinen Strahler auf den Rücken von David terGorden richtete. Sein Daumen senkte sich auf den rotmarkierten Abstrahlknopf.
     
    *
     
    David sah es in den spiegelnden Bildschirmen und Armaturen und reagierte im entscheidenden Moment, indem er von seinem Platz hechtete.
    Gerna bezwang den Reflex, doch noch auf den Auslöser zu drücken. Eine unterbewußte Handlung, denn Gerna wollte die Anlage nicht unnötig beschädigen.
    Der Strahler folgte Davids Flucht, doch der Erbe der Macht war schnell genug. Er tauchte hinter einem der Bedienungsblocks unter.
    Gerna verzog ärgerlich das Gesicht, wich zur Seite hin aus und lief mit vorgehaltener Waffe auf die andere Seite des Blocks, um David den Weg abzuschneiden.
    Der frischgebackene Konzernerbe rechnete mit einem solchen Vorgehen, sprang aus der Deckung und befand sich im nächsten Augenblick hinter Gerna. Ein PSI-Kampf war hier in der Nähe der MUT eine unkalkulierbare Angelegenheit.
    Der Gardist wirbelte herum. Seine Waffe war schußbereit.
    David riß sein rechtes Bein hoch und traf zielsicher das Handgelenk des Hauptmanns. Dabei wurde der Strahler losgeprellt und segelte davon.
    Gerna schien das nichts auszumachen. Geistesgegenwärtig schnellte er seine Linke vor und packte nach Davids Fesseln, um ihn festzuhalten und zu sich

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