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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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jenseits des Kargosatelliten, unsere Atomtorpedos explodierten. Grellweiße Helligkeit flutete aus dem All auf den Satelliten herab, wich langsam düsterem Rot. Ich bezweifelte nicht, daß wir damit unsere wesentlichste Absicht, nämlich die Vernichtung der Superschlepper, verwirklicht hatten.
    Wir begegneten keinem Widerstand, als wir uns mit schweren Lasergewehren einen Zugang ins Innere des Satelliten schmolzen. Auch in den Werkstätten, Wartungszentren und Gängen, die wir im Sturmschritt durchquerten, trafen wir auf keine Gegenwehr. Ich hoffte schon, die wenigen anwesenden Grauen seien so vernünftig gewesen, sich in den Schutzraum zurückzuziehen, aber als ich mit meinen telepathischen Fühlern die Räumlichkeiten durchkämmte, bemerkte ich, daß sie – es war bloß ein halbes Dutzend – statt dessen gerade eine Verteidigung des Schaltzentrums zu organisieren versuchten. Sobald ich ihre Egos lokalisiert hatte, fiel mir die Orientierung leichter, und ich vermochte, der Kampfgruppe zügig den Weg zu weisen.
    Mit Dime Mow und sechs Kampfgruppenmitgliedern drang ich zum Schaltzentrum vor, während der Rest der Gruppe sich teilte und uns gegen etwaige Kampfroboter sicherte, mit deren Vorhandensein ohne weiteres gerechnet werden mußte. Ich ging kein Risiko neuer Verluste ein und setzte die Grauen mit einem minimalen PSI-Schub außer Gefecht, ehe es zu einer Schießerei kommen konnte.
    Das Schaltzentrum war ein nicht allzu großer, ovaler Raum mit einer Anzahl gekoppelter Computerkonsolen, einem Schaltpult, Kommunikatoranlagen, Monitoren und ähnlichem. Ein Blick auf den Panoramabildschirm bestätigte mir, daß von den Superschleppern, die in der Wartekreisbahn geschwebt hatten, nichts übriggeblieben war; auch die Schlepper auf der Plattform waren inzwischen bloß noch Wracks, deren skelettierte Rümpfe bereits ausglühten.
    Ich erforschte das Gedächtnis eines bewußtlosen Grauen im Hauptmannsrang nach wissenswerten Details. Die Erwartungen, die mich dazu gedrängt hatten, zur Schaltzentrale vorzustoßen, erwiesen sich als gerechtfertigt. Die Frachtfähren, welche die von den Schleppern angelieferten Großcontainer zu den verschiedenen Bestimmungsorten innerhalb des Trisystems verbrachten, waren primitive robotische Apparate, zwar mit Ionentriebwerken ausgerüstet, weil sie andernfalls monatelang unterwegs gewesen wären, aber ohne eigene Bordrechner; eine von den Computern des Kargosatelliten koordinierte Funkfernsteuerung leitete die Frachtfähren zu ihren Zielen, wo man sie entweder per Traktorstrahl einfing oder ihre Steuerung zum Zwecke der Landung übernahm.
    Innerhalb weniger Sekunden wußte ich genug. Ich betätigte ein paar Schalter und sorgte buchstäblich im Handumdrehen dafür, daß keine der etlichen Dutzend Frachtfähren, die noch durchs Trisystem gondelten, jemals eintreffen würde; zahlreiche Aktivitäten der Grauen mußten nunmehr zum baldigen Erliegen kommen, wenn der Nachschub an Materialien und Instrumentarien ausblieb. Dadurch mochte dazu beigetragen werden, daß die Stützpunktleitung den Entschluß zur Räumung der Konstellation BF-1930-12 beschleunigt fällte. Ich war mit dem bisherigen Ablauf unserer kleinen Aktion sehr zufrieden.
    Ich hatte soeben den Befehl zum Rückzug aus dem Schaltzentrum erteilt, da erreichten Dime Mow und mich kurz hintereinander zwei Meldungen, die die Situation veränderten und uns zu weiterem Handeln zwangen. Roboter griffen die Kampfgruppe an; und von der IRMINSUL kam der Bescheid, daß die Korvette sich dem Kargosatelliten näherte und etwa in einer Viertelstunde in Sichtweite gelangen mußte. »Wir müssen zurück an Bord«, sagte ich zu Dime Mow, als wir die Schaltzentrale verließen. »Hier könnte man uns durch Punktfeuer ausschalten.«
    »Die Zeit ist verdammt knapp«, brummte der Kampfgruppenleiter. »Diese Roboter haben uns gerade noch gefehlt.«
    Wir stießen schnellstens zum inzwischen wieder vereinten Rest der Kampfgruppe und griffen in die heftige Auseinandersetzung ein. Zum Glück hatten wir noch keine Verluste zu verzeichnen. Schwungvoll schuf ich in den Phalanxen der schwerbewaffneten, aber wenig agilen Maschinen telekinetisch Breschen, fegte sie reihenweise davon in Seitengänge und Schächte, wo sie durch Auf- und Zusammenprallen ausfielen oder zerbarsten. So gelang es uns, die Situation weitestgehend zu bereinigen, ehe sie zu ernst werden konnte, und wenige Minuten später eilten wir wieder nach draußen auf die Plattform. Gespenstisch waberte

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