Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
Vom Netzwerk:
kleinen Raumjäger massenhaft ausfielen. Sie mußten zur Bekämpfung von Sporen auf relativ geringen Abstand gehen und fielen daher dem energiezehrenden Einfluß der Sporenwolke bedeutend leichter zum Opfer als erheblich größere Einheiten, wie die Korvetten und Kampfkreuzer. Die hohen Ausfälle unter den Raumjägern band mit der Zeit eine immer größere Anzahl von Ringos, die zu Rettungsaktionen eingreifen mußten – es war sicherlich weniger Humanität, die man bei den Grauen Garden im großen und ganzen als Gefühlsduselei abtat, als Berechnung, daß die Kommandeusen der Kampfkreuzer ihre mit erheblichem Kosten- und Zeitaufwand ausgebildeten Raumpiloten, die auf ihre Art jeder ein Spezialist waren, nicht im Stich ließen; auf jeden Fall jedoch führte diese Aktivität nach und nach zum Absinken der Effektivität der Sporenbekämpfung.
    Nach einer Phase beträchtlichen Durcheinanders rief man also die übriggebliebenen Raumjäger zurück. Dadurch entstanden wiederum Abwehrlücken, und plötzlich schwand in zwischen Sporenpulks geratenen Kampfkreuzern die Energie. Die ersten schweren Einheiten gingen verloren. Ihre Evakuierung erforderte die Rückrufung von Ringos. Die Verbände der Grauen verstrickten sich in einem Kreislauf von Undurchführbarkeiten und Improvisationen, in dem ein Loch mit dem anderen gestopft werden mußte.
    Daraufhin entstand ein regelrechtes Chaos. Zu guter Letzt entschied man, die Rettung gefährdeter Einheiten bis auf weiteres in den Vordergrund zu stellen und die Verbände zurückzunehmen, um erst einmal Ordnung zu schaffen und umzugruppieren.
    Die Stützpunktleitung auf Shondyke II hatte mehrere Korvetten und Raumaufklärer in den interstellaren Raum geschickt, damit sie endlich die Ausdehnung des Sporenschwarms ermittelten. Jetzt kehrte ein Aufklärer mit einem unverzüglich per Lichtfunk nach Shondyke II abgestrahlten Gesamtbericht zurück, den wir auffingen; man konnte schwerlich von etwas anderem als einer Hiobsbotschaft sprechen. Drei Raumaufklärer und zwei Korvetten waren nach ihren Kurzdurchquerungen des Weltraums II zu dicht bei Ausläufern des Sporenschwarms rematerialisiert, so daß ihre Kaiserkraft-Triebwerke implodierten, und zwar mit solcher Heftigkeit, daß die betroffenen Einheiten als Totalverluste abgeschrieben werden konnten. Dem Rest war es gelungen, einen ungefähren Überblick zu erhalten.
    Die Sporenwolke ließ sich nur in astronomischen Maßstäben erfassen. Sie besaß eine Tiefe von zweieinhalb Parsek oder 8,158 Lichtjahren!
    Das war noch nicht alles. Den Beobachtungen der Grauen zufolge kamen die Sporen zu vielen Tausenden zugleich aus einem regenbogenfarbenen Transitfeld von riesenhafter Ausdehnung zum Vorschein, das mitten im interstellaren All schwebte.
    Da wußte ich genug. Mit diesem Phänomen hatten wir schon oft zu tun gehabt. Erstmals von Hadersen Wells und seiner früheren Loge auf Onyx im Zusammenhang mit einem Transmitter bzw. Weltenbaum beobachtet, war es zunächst als Raum-Zeit-Stroboskop fehlinterpretiert worden, bis sich mit der Zeit – im Verlauf mehrerer, räumlich weit voneinander entfernt geschehener Ereignisse – immer deutlicher herausstellte, daß es sich dabei um ein Beförderungssystem jener rätselhaften uralten Wesen handelte, die hinter dem Netz der gegen die Kaiserkraft gerichteten Raumfallen steckten. Über beide, das Beförderungssystem ebenso wie jene geheimnisvollen Wesen, war uns bislang nur wenig bekannt. Am weitesten war David terGorden selbst in diesen Fragenkomplex vorgedrungen, aber er hielt es seit geraumer Zeit wie einst Yggdrasil – er erging sich in dunklen Andeutungen, von denen man glauben konnte, was man wollte, und die mehr Unklarheiten schufen als beseitigten.
    Wie auch immer: Mit diesen Resultaten der von den Grauen betriebenen Raumaufklärung stand jedenfalls fest, daß der Einsatz ihrer Kreuzerverbände keinerlei Erfolgsaussichten hatte. Die Konstellation BF-1930-12 war für die Cosmoralität als Flottenbasis verloren.
    Die Kommandozentrale auf Shondyke II äußerte sich zunächst überhaupt nicht zum Ergebnis der Raumaufklärung. Anscheinend mußte man diesen Schock erst einmal verkraften. Aber über kurz oder lang würde sich die Einsicht durchsetzen, daß der einzige Ausweg in einer völligen Räumung des Trisystems bestand. Deshalb erfaßte mich nun eine gewisse Ungeduld. Ich wollte unbedingt noch die am Kargosatelliten versammelten Superfrachter erwischen, bevor man sie kurzerhand auf heimwärtigen Kurs

Weitere Kostenlose Bücher