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Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Die Terranauten 079 - Sterben für Terra

Titel: Die Terranauten 079 - Sterben für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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doch warum war nicht auch Valdec von ihnen aufgehalten worden? Besaß der Lenker nicht die Macht dazu?
    David schüttelte düster den Kopf. Der Lenker besaß eigene Pläne, und während seines Aufenthaltes auf Shondyke war ihm klargeworden, daß Straightwire die Reparatur der Raum-Zeit-Stroboskope allen anderen Dingen überordnete.
    Aber wieso hatte er – beziehungsweise Scanner Cloud – auf Lancia dann überhaupt eingegriffen? Fühlte sich Cloud den Ländern verpflichtet?
    Zu viele Fragen, dachte David. Und zuwenig Zeit.
    Chan hatte zur schnellen Rückkehr zur Erde gedrängt, und nur mit Mühe war es ihm gelungen, die Große Graue dazu zu bringen, den Ländern Hilfe beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Siedlungen zu leisten.
    »Grübeln Sie nicht«, riet ihm die rothaarige Frau, deren Gegenwart noch immer ferne erotische Wünsche in ihm erweckte. »Wir haben schwere, gefährliche Tage vor uns. Wir müssen kämpfen – Sie und ich.«
    Ja, durchfuhr es terGorden, kämpfen. Und es gibt viele Widersacher, die nicht alle Feinde sind.
    Bald, so wußte er, würde eine Terranauten-Delegation im Sonnensystem eintreffen, und Chan hatte ihm drastisch zu verstehen gegeben, daß sie ähnliche Zwischenfälle wie auf Finstermann oder Perculion nicht dulden würde. Verzichteten die Terranauten nicht auf ihre Aktionen gegen die KK-Schiffe der Garden und der Transportflotte, würde die Graue das Abkommen mit den Treibern aufkündigen.
    Mit allen Konsequenzen – bis hin zu einer erneuten Forcierung der Kaiserkraftraumfahrt.
    Ein Bluff? Oder meinte sie es tatsächlich so?
    Sie erreichten die Zentrale. Hier war es kühl, und die Atmosphäre strahlte die typische Nüchternheit wie auf allen Garden-Schiffen aus.
    David ließ sich in einem Sessel nieder und legte die Sicherheitsgurte an.
    Der fehlgeschlagene Feldzug im Calina-System bedrückte ihn mehr, als er sich zunächst eingestanden hatte. Die Gefahr Valdec bestand nach wie vor, und daß er Lancia aufgegeben hatte, bewies, daß der alte Fuchs sich stark genug fühlte, das Spiel um die Macht wieder offensiv zu führen.
    Wann würde er über der Erde erscheinen? Er und seine Supertreiber?
    Erschöpft fuhr David sich über die Stirn.
    Vergiß Valdec, sagte er sich. Konzentriere dich auf die naheliegenden Probleme. Der Krieg auf der Erde … Er muß beendet werden. Dies ist meine Pflicht, meine Aufgabe. Und ich werde dafür sorgen.
    Die Konzerne … Sie wollen durch Blutvergießen ihre Macht über die unterdrückten Massen der Erde aufrechterhalten. Mord und Terror – damit haben sie selbst ihr Urteil gesprochen.
    TerGorden fühlte, wie ihn neue Kraft durchströmte.
    Er drehte den Kopf.
    Chan de Nouille war schön, und selbst die Kälte in ihren Augen vermochte nicht die eigentümliche Anziehungskraft zu mildem, die sie auf ihn ausübte.
    »Sie wollen etwas fragen?« Die Große Graue erwiderte gelassen seinen Blick.
    David nickte.
    Ein Ruck durchlief den Ringo, und auf den Bildschirmen hatte der Stahl des Hangars dem Schwarz des Alls und dem Blauweiß der Erde Platz gemacht.
    Wie von Mücken wurde der Ringo von mehreren hundert Starcruisern umschwirrt. Und dort waren noch andere Ringos … Dutzende.
    Er räusperte sich.
    »Habe ich Ihre Unterstützung, Chan?« murmelte er. »Ihre bedingungslose Unterstützung?«
    Chan schwieg einen Moment.
    »Auf der Erde müssen wieder Ruhe und Ordnung einkehren«, antwortete sie dann. »Der Bürgerkrieg gefährdet alle. Die Garden, die Konzerne, die Arbiter und Relax. Wenn Sie versuchen wollen, den Krieg zu beenden – verfügen Sie über meine Graugardisten.«
    »Bedingungslos?« beharrte David.
    »Vorausgesetzt, die Stellung der Garden wird nicht angetastet.« Forschend musterte sie ihn.
    David preßte die Lippen zusammen.
    Natürlich, diese Bedingung – er hatte sie erwartet.
    »Ich verspreche Ihnen«, erklärte er sorgfältig, »daß meine Pläne die Stellung der Garden nicht antasten werden.«
    Und in Gedanken fügte er hinzu: Die Stellung der Garden, aber nicht die der Konzerne.
    »Akzeptiert«, nickte die Große Graue.
    »Und noch etwas …«
    »Ja?«
    David sah sie fest an. »Die KK-Schiffe der Garden … Sie müssen auf Misteln umgestellt werden. Ebenso die verbliebenen Frachter.«
    »Sie wissen, daß dies erst langfristig möglich ist«, entgegnete Chan. »Und Sie wissen, daß dies auch eine Frage der Mistel-Versorgung ist. Graue Logen stehen den Garden nach wie vor zur Verfügung. Aber der Mistel-Engpaß …«
    David atmete auf.
    Aber

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