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Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Titel: Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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war mir in den beiden letzten Jahren niemals mehr passiert.
    Falk wandte sich bereits zum Abmarsch.
    »Was ist, kommst du nicht?« herrschte er mich an.
    »Ich …«
    Es hatte keinen Zweck, ihm jetzt zu erklären, was mit mir los war. Er konnte es ja auch nicht ändern, selbst wenn er gewollt hätte. Ich mußte mich eben zusammenreißen. Schon um ihm zu beweisen, daß ich kein »Kind« war. Auf jeden Fall hatte er recht: Wir mußten weg von hier, sonst liefen wir Gefahr, ein Opfer des Vulkans zu werden. Schon so mancher, der diese Gefahr nicht ernst genommen hatte, war nicht mehr unter den Lebenden.
    Mühsam stolperte ich hinter Falk her, der von Anfang an ein scharfes Tempo vorlegte. Ich war kaum in der Lage, ihm zu folgen.
    Gehetzt warf ich einen Blick in die Höhe.
    Keine Frage, der Lichtschein war stärker geworden. Und der intensive Brandgeruch ebenfalls. Das Brüllen des feuerspuckenden Kraters wurde lauter und lauter.
    Das Stechen in der rechten Brustseite hörte nicht auf, wurde sogar immer schlimmer. Hatte sich schon etwas in die Lunge gebohrt? Mir war so, als würde ich Blut auf der Zunge spüren. Aber das war vielleicht auch nur Einbildung.
    »Kannst du dich nicht etwas beeilen, Thor?«
    Falk war mehrere Körperlängen vor mir. Wenn der Feuerschein des Vulkans nicht gewesen wäre, hätte ich ihn gar nicht mehr richtig ausmachen können.
    »Ich … komme ja schon!«
    Meine Stimme war nur ein Krächzen. Ein böser Hustenanfall schüttelte mich.
    Die Lunge!
    Augenblicke später aber wurde mir klar, daß es nicht die Lunge war. Eine Aschewolke schwebte uns entgegen und hüllte uns von allen Seiten ein.
    Jetzt sah ich meinen Clanbruder nicht mehr. Und Falk sah mich auch nicht.
    Wir verständigten uns durch Zurufe. Auf diese Weise gelang es mir, wieder an ihn heranzukommen.
    Die Aschewolke lichtete sich nicht. Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, daß sie immer dichter wurde. Mehr oder weniger blind stolperten wir vorwärts. Der unebene, mit Geröll übersäte Untergrund und die drückende Last auf meinem Rücken ließen mich mehr als einmal straucheln. Aber ich rappelte mich jedesmal wieder auf und hastete weiter. Falk stieß dann immer einen wilden Fluch aus, wartete jedoch stets, bis ich den Anschluß wieder vollzogen hatte.
    Wohin wir eigentlich wollten, wußte ich nicht so genau. Und ich war mir auch ziemlich sicher, daß es meinem Clanbruder nicht viel anders ging. Ganz bestimmt hatte auch er längst die genaue Orientierung verloren. Aber das spielte im Grunde genommen keine Rolle. Wir wollten nur weg von dem Chaos, das sich in unserem Rücken zusammenbraute.
    Dann erkannten wir, daß wir einen schweren Fehler gemacht hatten. Vor uns wurde es auf einmal hell. Und das, obwohl die Aschewolke nach wie vor um uns herum war.
    Ruckartig blieben wir stehen. Eine rotglühende Wand, die aus flüssigem Gold zu bestehen schien, wuchs vor uns auf.
    Lava!
    Wir hatten uns von dem Verderben nicht entfernt, sondern waren ihm regelrecht entgegengelaufen.
    Falk fluchte nicht einmal. Auch ihm war der Schreck offenbar tief in die Glieder gefahren.
    »Zurück!« kommandierte er. »Irgendwie sind wir im Kreis gelaufen oder …«
    Nein, wir waren nicht im Kreis gelaufen. Als wir uns umwandten, sahen wir auch hinter uns eine Feuerwand. Ganz offensichtlich waren wir in eine Schlucht geraten, die allseitig im Einflußbereich des Lavastroms lag.
    Falk rief wieder etwas, aber ich verstand ihn nicht. Erst jetzt wurde mir richtig bewußt, daß die Geräusche des Bergs immer lauter geworden waren. Aus dem dumpfen Grollen war ein ohrenbetäubendes Brüllen geworden. Krachende Donnerschläge fetzten dazwischen. Ich hatte den Eindruck, daß der Weltuntergang unmittelbar bevorstand.
    »Lava … Ausbruch … Schon eine Weile her«, hörte ich Falk jetzt. »Gefahr … Neue Eruptionen …«
    Schon wenige Augenblicke später, begriff ich, was er damit gemeint hatte.
    Klatschende und wummernde Geräusche wurden hörbar. Unwillkürlich wurde ich an einen Riesen erinnert, der mit einem gigantischen Hammer auf den Felsboden schlug.
    Gesteinsbrocken, die der Krater ausgespuckt hatte und die nun wieder nach unten stürzten!
    Einige der Aufschlagstellen befanden sich in unmittelbarer Nähe von uns.
    Wie nahe die Gefahr war, merkte ich gleich. Wenige Meter neben mir krachte ein rotglühendes Etwas nieder. Ich spürte den Luftzug des vulkanischen Geschosses. Der Brocken zerbarst, als er auf dem Boden aufschlug. Ein feuriger Splitterregen war die Folge.

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