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Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Titel: Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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der Grauen Garden taten – ein weiterer Beweis für die wahre Identität des angeblichen Ersten Offiziers.
    Tontor machte eine schnelle Bewegung. Valdec war vollkommen überrascht. Als er endlich reagieren wollte, hatte Tontor seinen Laser bereits in der Hand. Mit einem triumphierenden Lächeln legte er auf den uniformierten Mann an.
    »Gestehen Sie, Max von Valdec!«
    »Max von …?«
    »Leugnen hat keinen Sinn«, sagte Edison Tontor, »ich weiß alles!«
    Wieder tauschten Valdec und sein Lakai einen dieser verschwörerischen Blicke.
    »So, Sie wissen alles, Treiber?« sagte der Mann, der sich Jeng-Jeng nannte langsam. »Dann dürfte Ihnen eigentlich doch nicht verborgen geblieben sein, daß ich nur ein Double des Lordoberst bin! Der wahre Lordoberst steht nämlich … da!«
    Sein Zeigefinger deutete über die Schulter Tontors.
    Tontor wirbelte herum.
    Und bekam im nächsten Augenblick einen knallharten Schlag in den Nacken, der ihn augenblicklich zu Boden streckte. Daß sich Jeng-Jeng und Artuur Morgh schnell einig wurden, ihn in den Quarantänesektor des Schiffs zu stecken, bekam er gar nicht mehr mit.
     
    *
     
    Ich hätte es kaum noch für möglich gehalten, aber der große Augenblick, dem wir so lange entgegengefiebert hatten, kam schließlich doch noch.
    Falk sah von der Landkarte hoch und sagte beinahe feierlich: »Dies, Bruder Thor, ist der Krakata!«
    Ich blickte zu dem Bergriesen hinüber, dessen Gipfel sich zwischen den tiefhängenden Wolken verlor. Irgendwo dort oben lag also die Himmelsstadt, in der unsere Clanschwester von ein paar Verrückten gefangengehalten wurde.
    Die Freude darüber, daß wir unserem Ziel jetzt ganz nahe waren, ließ mich die Ängste und Strapazen des langen Marsches vergessen.
    »Worauf warten wir noch?« fragte ich eifrig. »Machen wir uns an den Aufstieg!«
    Falk versetzte meiner Hochstimmung einen Dämpfer. »Freu dich nicht zu früh, Bruder. Wir haben es noch lange nicht geschafft. Der Krakata ist kein einzelner Berg, sondern ein Massiv, das aus mehreren Gipfeln besteht. Ob der vor uns liegende nun der richtige ist …« Er zuckte mit den Schultern.
    »Geht das nicht aus der Karte hervor?«
    »Nein, die Himmelsstadt ist nicht eingezeichnet. Sie kann hier liegen, aber auch dort oder dort.« Falks Zeigefinger tippte mehrmals auf die Karte. Jedes Tippen kam mir vor wie ein Messerstich, der meine vorschnellen Hoffnungen zerstörte.
    Falk sah meine Enttäuschung und tröstete mich. »Keine Bange, Bruder Thor. Wir werden schon finden, was wir suchen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Und wie? Wenn wir noch viel Zeit verlieren, ist es für Jelina vielleicht schon zu spät.«
    »In der Stadt leben Menschen – die verrückten Himmelswächter«, sagte Falk. »Und wie wir wissen, kommen einige von ihnen gelegentlich ins Tal hinunter. Es muß also einen Weg geben, auf dem man verhältnismäßig bequem nach oben gelangen kann. Wenn wir diesen Weg entdecken können …«
    Wir marschierten weiter. Obgleich ich der Erschöpfung eigentlich ziemlich nahe war, hatte ich auf einmal doch das Gefühl, als ob die Last auf meinem Rücken nicht mehr ganz so drückend zu sein schien wie bisher.
    Weitere Stunden vergingen. Unser Vorhaben, den ersten Berg des Krakata noch an diesem Tag zu umrunden, konnten wir nicht in die Tat umsetzen. Die Dunkelheit holte uns ein. Und wenn wir bisher auch stets den größten Teil der Nacht unterwegs zugebracht hatten, so hatte das jetzt wenig Sinn. Einen Weg, der zur Himmelsstadt hinaufführte, konnten wir nur bei Tageslicht finden.
    »Es hat keinen Zweck mehr«, stellte Falk dann auch fest, als wir uns selbst kaum noch erkennen konnten. »Schlagen wir unser Lager auf. Wenn es wieder hell wird, machen wir weiter.«
    Wir suchten einen geeigneten Lagerplatz und fanden ihn in einer kleinen Felsenmulde unter einem überhängenden Plateau. Hier waren wir vor dem unaufhörlichen Regen einigermaßen geschützt und konnten der langen Nacht mit einiger Beruhigung entgegensehen.
    Während Falk unser Zelt aufschlug, kümmerte ich mich um das Feuer. Holz oder sonstiges Brennmaterial war natürlich weit und breit nicht zu finden. Lagund war eine öde, weitgehend unfruchtbare Welt. Bäume besaßen einen ausgesprochenen Seltenheitswert. Nicht einmal in dein Tal, in dem unser Clandorf lag, gab es viele davon. Zu Hause benutzten wir hauptsächlich Gas als Brennstoff. Da wir jedoch gezwungen gewesen waren, die mitgeführten Gasflaschen auf dem Wagen zurückzulassen, mußten wir

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