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Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg

Titel: Die Terranauten 080 - Der Himmelsberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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geschützt.
    Ehe ich mich versah, war die Bestie unmittelbar vor mir. An ein Nachladen war nicht mehr zu denken. Ich konnte nur noch abwehrend den Arm hochreißen.
    Diese Abwehr nutzte mir nicht viel. Ein Prankenschlag prellte mir das Gewehr aus der Hand. Ich war jetzt völlig schutzlos. Der stinkende Atem des Pruuts, der betäubend auf mich eindrang, kam mir vor wie der Geruch des Todes.
    Wieder schlug das Ungeheuer mit der Pranke zu. Im allerletzten Augenblick warf ich den Oberkörper nach hinten. Haarscharf entging ich den gebogenen Messerkrallen meines übermächtigen Raubtiergegners.
    Das Ausweichmanöver hatte mich aus dem Gleichgewicht gebracht. Mit rudernden Armen versuchte ich, mich auf den Füßen zu halten. Es gelang mir nicht. Hilflos kippte ich hintenüber und stürzte zu Boden. Im nächsten Augenblick war der Pruut über mir.
    Aus! schoß es mir durch den Kopf. Es tut mir unendlich leid, Jelina, aber …
    Da griff Falk ein. Von hinten schmetterte er der Bestie den Gewehrkolben auf den schuppigen Schädel.
    Der Pruut schwankte, fiel aber nicht. Sein Kopf mußte härter sein als das Metall, das wir in der Clangießerei herstellten. Er hatte es nach wie vor auf mich abgesehen. Seine Pranken wirbelten, die messerspitzen Zähne bleckten, als er sich auf mich warf. Der schuppige Körper erdrückte mich fast und nahm mir die Luft weg.
    Ich schloß die Augen. Warum sollte ich dem Tod in das nackte, ungeschminkte Gesicht blicken?
    So jung bin ich noch, fuhr es mir durch den Kopf. Erst neun Jahre alt, und doch muß ich schon sterben.
    Dann schwanden mir die Sinne.
     
    *
     
    Es war alles wie gehabt: Ich wachte auf und hörte die Stimme meines Clanbruders Falk. Aber diesmal klang sie nicht begütigend, sondern scharf und fordernd.
    »Wach auf, Thor, verdammt noch mal!«
    Eine Hand klatschte in mein Gesicht, links, rechts, links, rechts, um der Forderung Nachdruck zu verleihen.
    Ich schlug die Augen auf und fuhr hoch.
    »Den Ahnen sei Dank, endlich!« Deutlich war die Erleichterung Falks spürbar.
    Ich blinzelte ihn an. »Der Pruut! Was ist mit …?«
    »Ich habe ihn erledigt«, antwortete Falk. »Mit dem Messer, wenn du es genau wissen willst. Gerade in dem Moment, als er dir den Kopf abbeißen wollte. Aber das ist inzwischen völlig nebensächlich. Wir müssen hier weg. Und zwar sofort!«
    Das gefiel mir aber gar nicht. Ich fühlte mich wie zerschlagen und wäre am liebsten an Ort und Stelle eingeschlafen, um in der ganzen Nacht nicht mehr aufzustehen. Mein Brustkorb schmerzte. Wahrscheinlich hatte mir der Pruut mit seinem Gewicht ein paar Rippen gebrochen und mich dadurch besinnungslos werden lassen. Sonst schien ich jedoch keine Verletzung abbekommen zu haben.
    »Warum denn auf einmal diese hektische Eile?« fragte ich. »Wenn die Pruuts doch erledigt sind …«
    »Es geht nicht um die Pruuts«, fiel mir mein Clanbruder ins Wort. »Hörst du nichts? Und vor allen Dingen – riechst du nichts?«
    Jetzt, wo er es sagte … Ja, es lag in der Tat ein durchdringender, sengender Geruch in der Luft.
    Feuer und Asche!
    Und auch die Geräusche, von denen Falk gesprochen hatte, waren beim besten Willen nicht zu überhören. Ein dumpfes Grollen, ein Brausen und Zischen …
    Alarmiert blickte ich zum Himmel. Ein heller Widerschein zeichnete sich zwischen den Wolken ab, ein glosendes Leuchten, das schön und schrecklich zugleich war.
    »Bei den Höhlen von Thepis«, stieß ich hervor. »Das ist ein … Vulkanausbruch!«
    »Du hast es erfaßt, Bruder«, sagt Falk grimmig. »Und wenn wir nicht schnellstens machen, daß wir von hier verschwinden, dann sitzen wir mittendrin!«
    Es bedurfte dieser mahnenden Worte nicht mehr. Ich stand bereits auf den Beinen. Aber ich hatte Schwierigkeiten, mich auf den Füßen zu halten. Ein stechender Schmerz auf der rechten Brustseite raubte mir fast den Atem. Ganz bestimmt waren ein paar Rippen gebrochen! Wenn sich eine davon in meine Lunge bohrte …
    »Los, mach schon!«
    Falk, der für ein paar Augenblicke verschwunden war, stand wieder neben mir. Während meiner Bewußtlosigkeit hatte er ganze Arbeit geleistet. Das Zelt war bereits abgebrochen und zusammen mit allem anderen Krimskrams verpackt und verschnürt worden. Roh knallte mir Falk mein Bündel auf den Rücken.
    Ich brach beinahe darunter zusammen. Der stechende Schmerz steigerte sich unerträglich. Ob ich wollte oder nicht, ich mußte tief aufstöhnen. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich wäre in Tränen ausgebrochen. So etwas

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