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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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wieso eigentlich, aber … Ich glaube Ihnen, Generalmanag!«
    »Tun Sie das, Paryl, und Sie sind gut beraten«, sagte Edison Tontor.
    Er überlegte kurz, ob er seinem Getreuen mitteilen sollte, daß ihn die Vorsehung zum Herrscher der Menschheit bestimmt hatte, entschied sich dann aber dagegen. Er wollte Val nicht überfordern. Eins jedoch sollte der Manag noch wissen.
    »Der feiste Kerl, den ich noch mitgebracht habe, ist übrigens unter Umständen noch wertvoller als die fünf Misteln hier«, ließ er Val wissen.
    »Ach ja?«
    »Der Mann heißt Artuur Morgh und ist der Kapitän des Mistelschmuggler-Schiffs. Und er ist einer der wenigen Menschen im ganzen terranischen Sternenreich, der die Hintermänner des Syndikats kennt!«
    Gespannt blickte ihn Paryl Val an. »Des Mistel-Syndikats?«
    »Richtig«, sagte Tontor mit satter Befriedigung. »Ein Psycho-Verhör wird alle erforderlichen Informationen aus ihm herausholen. Und wenn wir die Drahtzieher des illegalen Mistelgeschäfts kennen, können wir sie unter Druck setzen und letzten Endes an ihre Stelle treten!«
    Paryl Val lachte. »Ja, jetzt bin ich endgültig davon überzeugt, daß Sie wirklich Edison Tontor sind. Solche Zukunftsperspektiven kann nur einer aufzeigen – der Generalmanag des ConTon-Konzerns!«
    Edison Tontor ließ sich dazu herab, seinem Mann auf die Schulter zu schlagen. Diese Ehrung hatte Paryl Val verdient.
    Dann jedoch gab es eine empfindliche Trübung der guten Laune, die ihn wie ein warmer Regen durchströmte.
    Ein ConTon-Armist, dem man ansah, daß er noch vor kurzem ein Angehöriger der Grauen Garden gewesen war, betrat die Offizierskabine.
    »Manag Val?«
    »Ja, Horch?«
    »Wir bekommen Ärger, Manag! Ein Kampfschiff der Treiberhilfe hat uns per Funk zum Stoppen aufgefordert. Kommandant der Treiber ist Llewellyn 709 höchstpersönlich.«
    So sieht man sich wieder, dachte Edison Tontor.
    Aber es war kein fröhlicher Gedanke.
     
    *
     
    Langsam, aber sicher breitete sich die Panik an Bord der STORTIS aus. Selbst Jeng-Jeng, der stets beherrschte Erste Offizier, ließ sich davon anstecken.
    »Wir schaffen es nicht!« schrie er. »Die Ungeheuer aus Weltraum II mögen wissen, was dieser irrsinnige Psycho-Epileptiker mit dem Computer angestellt hat. Jedenfalls bekommen wir das Antriebssystem nicht unter Kontrolle!«
    Oona Karf stöhnte laut. »Ich habe es gewußt. Ich habe gewußt, daß mir dieses verdammte Schiff zum Verhängnis wird!«
    Sie sprach allen anderen Besatzungsmitgliedern, die sich in der Kommandozentrale versammelt hatten, aus der Seele. Wenn es nicht gelang, eine Kurskorrektur vorzunehmen, dann gab es für die STORTIS keine Möglichkeit mehr, dem Verhängnis auszuweichen.
    Größer und größer wurde der zweite Planet auf dem großen Panoramaschirm. Schon waren die Konturen seiner Oberfläche deutlich zu erkennen. Sie wirkten wie das Grinsen eines Sadisten.
    »Zeus, laufen Sie rüber zum Hangar, und hören Sie nach, ob noch Hoffnung besteht, den Ringo startbereit zu kriegen«, befahl Jeng-Jeng.
    Da auch die Interkom-Anlage nicht mehr funktionierte, mußten bordinterne Informationen per Boten ausgetauscht werden.
    »Ja, Erster Offizier«, sagte der Treiber und hastete mit eiligen Schritten davon.
    Wenige Minuten später war er wieder zurück. »Keine Chance«, meldete er. »Ihre Leute finden den Fehler im Computer nicht. Haapala hat auch hier ganze Arbeit geleistet. Wenn man nur wüßte, warum er das alles getan hat.«
    »Warum er es getan hat, kümmert uns einen Dreck«, brüllte der Erste Offizier. »Für uns zählt nur, daß er es getan hat!«
    Seine Wut verwandelte sich langsam in tiefe Resignation. Er begann einzusehen, daß nichts mehr helfen würde. Fatalismus schien die einzige Möglichkeit zu sein, mit der Situation einigermaßen menschenwürdig fertig zu werden.
    Auch Oona Karfs Stimmungskurve machte angesichts des kommenden Endes einen Knick. Ihre Hysterie legte sich, wich einer beinahe echten Heiterkeit.
    »Wie ist es, Jeng-Jeng?« fragte sie. »Haben Sie nicht Lust, vor Ihrem Tod noch einmal mit einer Frau zu schlafen? Wie wäre es denn mit mir?«
    Das war zuviel für Ain Lavalle. Wütend funkelte die ehemalige Graue Treiberin ihre Logenschwester an. »Du verfluchtes Biest! Hast du wirklich nichts Besseres im Sinn?«
    Bevor Oona Karf zu einer Entgegnung ansetzen konnte, ergriff Laacon Merlander das Wort.
    »Vielleicht gibt es doch noch eine winzige Chance«, sagte er langsam. »Zumindest käme es auf einen Versuch

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