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Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat

Titel: Die Terranauten 082 - Das Mistel-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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einzugehen.
    »Misteln?« wiederholte der ConTon-Mann. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden. Wir haben ganz sicher keine an Bord!«
    »Dann brauchen Sie eine Untersuchung Ihrer Schiffe ja nicht zu fürchten, oder?«
    »Nein, das brauchen wir wahrhaftig nicht, Treiber. Dennoch werden wir es nicht tun. Und Sie können uns nicht zwingen, denn Sie besitzen keinerlei Legitimation, die Ihnen ein Recht dazu gibt! Selbst wen wir Misteln an Bord haben sollten – wer sagt Ihnen denn, daß es sich gerade um die Exemplare handelt, die Sie zu suchen scheinen?«
    »Nach den Konzilsgesetzen ist jedweder unautorisierter Mistelbesitz ein Verbrechen, das mit einer Todesstrafe geahndet wird!« sagte Llewellyn scharf.
    Der ConTon-Mann ließ sich nicht beeindrucken. »Die Konzilsgesetze interessieren hier nicht, Treiber. Oder sollten Sie vergessen haben, daß wir Bürger Parisiennes sind? Und Parisienne ist bekanntlich eine autonome Welt, die sich von Terra losgesagt hat.«
    »Gut, Sie Bürger Parisiennes«, sagte der Riemenmann mit mühsam gezügelter Ungeduld. »Würden Sie sich denn eine Kontrolle durch die Behörden Ihrer Regierung gefallen lassen?«
    »Warum sollten wir? Schließlich habe ich ja nur ein theoretisch denkbares Beispiel genannt. In der Praxis besitzen wir selbstverständlich keine Misteln!«
    Der Kerl veralberte ihn, soviel stand fest. Llewellyn erkannte, daß er mit Worten nichts erreichen würde. Während des Funkkontakts waren die drei ConTon-Ringos mit unverminderter Geschwindigkeit weitergeflogen. Der Satellitengürtel Parisiennes war nicht mehr allzu fern, würde in absehbarer Zeit erreicht sein.
    Es wurde Zeit, aktiv zu werden!
    Nach überlieferten Gepflogenheiten, die längst zu einem allseits anerkannten Gewohnheitsrecht geworden waren, galt die Gravitationssphäre eines Planeten als Hoheitsgebiet der jeweiligen Welt. Im Falle Parisiennes bedeutete das, daß sämtliche Industriesatelliten der Gesetzbarkeit der Planetenregierung unterlagen. Solange der Satellitengürtel aber noch nicht erreicht war …
    »In Ordnung, Mistelschmuggler«, ging Llewellyn jetzt mit schwerem Kaliber vor, »nehmen Sie einfach an, wir wären ebensolche Halunken, wie Sie es sind. Und was, glauben Sie, würden wir in einem solchen Falle tun?«
    Der Mann auf dem Bildschirm verzog das Gesicht. »Sie beginnen, mich zu langweilen, Treiber. Ich habe keine Lust mehr, mir Ihre Beschuldigungen und Ihre müden Späße anzuhören. Deshalb ziehe ich es jetzt vor …«
    »Sie irren, wenn Sie glauben, daß ich nur müde Späße mache, mein Freund«, sagte Llewellyn grimmig. »Ich meine es bitterernst!«
    Für einen Augenblick brach er den Funkkontakt mit den ConTon-Schiffen ab.
    »Ersten Warnschuß abfeuern, Lopo!« sagte er entschlossen in das Mikrofon des Interkoms.
    »Verstanden!«
    Der Terranaut Lopo, der eine der neuen schweren Laserkanonen der TASCA bediente, zögerte nicht, den erhaltenen Befehl unverzüglich auszuführen. Eine grelle, schenkeldicke Feuerzunge brach aus dem Leib der TASCA hervor und jagte zu den ConTon-Ringos hinüber.
    Lopo hatte gut gezielt. Der Plasmastrahl verfehlte eins der Konzernschiffe nur knapp.
    »Schutzschirm einschalten«, kommandierte Llewellyn.
    Es war nicht auszuschließen, daß sich der Kommandant des Gegners zum bewaffneten Widerstand entschloß. Die Kleinraumer verfügten zwar nur über eine begrenzte Feuerkraft, konnten aber sehr wohl schweren Schaden anrichten. Schließlich war auch die TASCA kein Kriegsschiff der Garden, sondern nur ein umgebauter ehemaliger Kurierraumer.
    »Schutzschirm eingeschaltet!« kam die Bestätigung des verantwortlichen Terranauten.
    Llewellyn nahm den Kontakt zu den ConTon-Raumern wieder auf.
    »Haben Sie nun gemerkt, wie ernst ich es meine?«
    Von drüben kam keine Antwort. Der Holoschirm des Kommunikators blieb dunkel.
    Dafür geschah jedoch etwas anderes. Einer der drei Ringos nahm auf einmal einen blitzschnellen Kurswechsel vor und jagte mit gesteigerter Geschwindigkeit davon. Und zwar nicht in Richtung Satellitengürtel, sondern dorthin, wo sich einer der beiden natürlichen Monde Parisiennes befand.
    Bei Yggdrasil, damit hatte Llewellyn nicht gerechnet. Wenn das fliehende Schiff den Mond mit einem gewissen Vorsprung erreichte … Keine tausend Treiber würden in der Lage sein, die irgendwo versteckten Misteln zu lokalisieren.
    »Kurswechsel!« kommandierte Llewellyn. »Die Kerle dürfen uns nicht entkommen!«
    Die TASCA war nicht so wendig wie ein Ringo. Aber sie

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