Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
Gleichgewicht, das seit Ende des Bürgerkrieges auf der Erde herrschte.
    Und zweifellos unterstützte Chelskij ihn dabei.
    Aber was versprach sich der Generalmanag von Terrestrial Chemical davon?
    Wollten die Konzernherren die junge Arbiter-Bewegung in die Knie zwingen, noch bevor sie stark genug war, um eine reale Gefahr darzustellen?
    Ich muß mit Lucci sprechen, sagte sich Tyll. Und mit der Großen Grauen. Das Wiederaufbau-Gremium muß tagen und eine Lösung für den Konflikt finden.
    Oder die Erde versinkt endgültig in Chaos.
    Das Rattern des Telefaxdruckers ließ ihn zusammenfahren.
    Stirnrunzelnd sah er auf das Endlosblatt, das von dem Drucker ausgeworfen wurde.
    Bombenexplosion im Nahrungsmittel-Verteilerzentrum Region NORDAM. Gesamtes Verteilernetz durch falsche Computerdaten vorübergehend lahmgelegt.
    Dies, erkannte Tyll mit einem leisen Frösteln, konnte der Anfang vom Ende sein. Von den Reparaturkosten ganz zu schweigen.
     
    *
     
    Manuel Lucci schluckte.
    Er war bleich geworden, und ihm war übel.
    »Bei allen Sternen, was ist das?« fragte er rauh.
    Stahl und Protop umgab ihn. Er befand sich tief im Herzen von Lunaport, der zentralen Basis der Grauen Garden. Ein großer Raum, von einer transparenten Panzerprotopscheibe in zwei Teile getrennt.
    Hinter der Scheibe stand ein Tisch.
    Auf dem Tisch lag ein Etwas, eine amorphe organische Masse, die wie fleischfarbenes Gelee wirkte.
    »Sie sollten besser fragen, was das war«, korrigierte Chan de Nouille mit der ihr eigenen Nüchternheit.
    Die Schatten im Hintergrund rührten sich nicht. Nur das Purpurfunkeln ihrer Multisensorischen Masken verriet, daß sie jede von Luccis Bewegungen aufmerksam verfolgten.
    Seit dem Verrat des Kriegsherrn Gambelher, dachte Lucci geistesabwesend, schienen die Grauen von einem paranoiden Mißtrauen erfüllt.
    Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, daß ständig ein entsicherter Laser auf ihn gerichtet war.
    Der Koordinator löste den Blick von dem übelkeitserregenden Ding.
    »Nun?« fragte er.
    »Vor sieben Stunden«, erklärte die Große Graue sachlich, »ging der Treiberfrachter ZOE in einen Orbit um die Erde. Außer der Containerfracht – einige hunderttausend Tonnen dehydrierter Lebensmittel – transportierte er eine zwölfköpfige Delegation des Agrarplaneten Vruktbar. Die Humos wollten auf der Erde mit dem Wiederaufbau-Gremium und dem Agrospace-Konzern neue Lieferverträge aushandeln. Mit einer Fähre landeten sie in Perth, Australien.«
    Lucci runzelte die Stirn. »Und?«
    »In Perth«, fuhr Chan ruhig fort, »sind seit kurzem die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden. Sie wissen, Koordinator Lucci, daß eine obskure Terrorgruppe vor allem in Südamerika von sich reden gemacht hat.«
    »Der Zweite Frühling«, nickte Lucci. »Die F.F.D.E. hat …«
    »Bekannt.« Die Herrin der Grauen Garden lächelte ihr starres, unverbindliches Lächeln. »Nun, der Zweite Frühling ist neuerdings auch in Australien aktiv.
    Bei einer Kontrolle am Abfertigungsschalter ortete ein Garden-Team radioaktive Strahlung. Plutonium. Das Plutonium befand sich im Besitz einer Frau, die der Vruktbar-Delegation angehörte. Als meine Leute sie stellten, beging sie Selbstmord.
    Wir haben festgestellt, daß die Körperzellen dieser Frau mit einem genetischen Zerstörungsprogramm versehen waren. Ausgelöst wurde dieses Selbstmordprogramm wahrscheinlich durch einen posthypnotischen Befehl.«
    Lucci sah wieder zu der amorphen Masse hinüber.
    »Sie konnte ihre Identität also nicht feststellen«, sagte er leise.
    »Korrekt«, bestätigte die rothaarige Frau. »Ein Verhör der Humos ergab, daß die Frau ihnen unbekannt war. Sie hatten ihre Anwesenheit nicht einmal bewußt bemerkt.«
    »Hypnose?«
    »Ja. Eine mentale Blockade von einer beeindruckenden Stärke. Bislang konnte sie von meinen Grauen Treibern nicht durchbrochen werden.«
    Valdec, dachte Lucci. Die Supertreiber.
    Chan schien seine Gedanken zu erraten.
    »Sie sind über den fehlgeschlagenen Einsatz im Calina-System informiert, Koordinator. Valdec hat Lancia tatsächlich nur verlassen, um seinen langerwarteten Angriff auf die Erde vorzubereiten.
    Dieser Angriff ist jetzt da.
    Und ich nehme an, daß es sich bei dem Zweiten Frühling ebenfalls um seine Agenten handelt.«
    Mit fahrigen Bewegungen suchte Lucci in den ausgebeulten Taschen seines Trenchcoats nach Zigaretten. Erst spät fiel ihm ein, daß mit den Versorgungsschwierigkeiten auch der Import von Tabak eingestellt worden

Weitere Kostenlose Bücher