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Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra

Titel: Die Terranauten 086 - Die Gehetzte von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Kamikaze-Droge. Das Gesicht eine blutleere Maske.
    Die Rebellin stürmte dem Team Gardisten entgegen.
    Sie würde siegen oder sterben.
    Mit einem Gedankenbefehl wies Lea den Mikrobencomputer an, die beängstigend real wirkenden Bilder auszublenden.
    Vor ihr erschien wieder die brennende Stadt.
    Der Rauch war noch dichter geworden. Kriegerischen Hornissen gleich kurvten die gepanzerten Gleiter der Kaiser-Garden am geschwärzten Himmel.
    Ein Funkruf traf den Jet.
    Der Autopilot identifizierte sich und der Starcruiser, der aus der dunklen Nebelwand geschossen kam, zog in einer engen Schleife in Richtung Süden.
    Ortung? fragte Lea lautlos die Mikrobenballung in ihrem Kopf.
    Alles verschwommen. Noch hat keiner gewonnen. Wir sind zu weit entfernt. Viel Tod in den Straßen. Krieg zu Lande und in der Luft.
    Die Queen spürte die Aufregung des Mikrobencomputers.
    Die Bilder von den Kämpfen, das Feuer und das Sterben in den Straßen Edinburghs, irritierte ihn. Er war zu sensibel. Seine Unruhe irritierte sie.
    Aus einer Eingebung heraus klappte Lea den Helm ihres Schutzanzugs zu und drückte einen Knopf. Auf dem handtellergroßen Monitor neben den Flugkontrollen wurde die elektronische Karte eingeblendet.
    Im Zentrum Edinburghs erhob sich der schmucklose, halbkugelförmige Bau, in dem das Matriarchat zu tagen und die Belange der Stadt zu debattieren pflegte.
    Lea ging auf Sendung.
    »Nachricht von der Hohen Matriarchin?« fragte sie knapp.
    Es knackte im Empfänger. Dann die Stimme der Kaiser-Queen, die Lea mit ihrem Team unterstellt war.
    »Unsere Funkanrufe wurden noch nicht beantwortet, Queen«, antwortete die Graue durch das Prasseln der Rebellen-Störsender. »Luftkameraaufnahmen deuten auf heftige Auseinandersetzungen im Stadtkern hin. Demnach war die Loyalitätserklärung des Matriarchats gegenüber Valdec vor Ausbruch der Kämpfe keine Farce.
    Gehen Sie davon aus, daß F.F.D.E.-Rebellen die Ratshalle belagern.«
    Lea schnitt eine Grimasse. Ausgerechnet Edinburgh, durchfuhr es sie. Ausgerechnet in Edinburgh befand sich eine weitere Masche von Chan de Nouilles Konspirativem Netz. Ein Schlupfwinkel, in dem ein Schatten unter falscher Identität agierte und Aktionen aus dem Untergrund gegen die neuen Machthaber vorbereitete.
    Das Verhör des überwältigten Kosmograder Schattens ließ keinen anderen Schluß zu.
    Die persönliche Referentin der Hohen Matriarchin war eine Agentin der zerschlagenen Grauen Garden.
    Ein Schatten im Dienst des Konspirativen Netzes. Eine vermutlich hochrangige Queen der Grauen Geheimorganisation.
    Jagdfieber prickelte in Lea.
    Wenn sie diese Queen lebend in ihre Hände bekam, erfuhr sie vielleicht mehr über die übrigen Maschen des Netzes als bei ihren ganzen bisherigen Nachforschungen.
    Möglicherweise erhielt sie sogar Hinweise auf Chan de Nouilles Schlupfwinkel …
    Träume, Schäume, spottete der Mikrobencomputer. Töten ist sündig! Bleibe mild. Tu’s nicht, tu’s nicht.
    Lea achtete nicht auf das stimmlose Geschnatter.
    Der Jet huschte im Tiefflug über ein ausgedehntes Villengebiet. Das Feuer lag nun zur ihrer Linken, und Lea konnte erkennen, daß ein hundertstöckiger Wohnturm Feuer gefangen hatte.
    Auf der Zufahrtsstraße wimmelten die Automaten der Elektrischen Feuerwehr. Zwischen ihnen rannten Graugardisten und vermummte Gestalten, vermutlich Aufständische. Laserstrahlen blitzten auf.
    Der Jet wurde langsamer und gab noch mehr Gegenschub. Zwei Panzergleiter rasten an ihm vorbei. Von den höckrigen Aufbauten ihrer Raketenwerfer löste sich alle zwei Sekunden ein schlankes, kurzes Projektil und schoß einem weiteren Hochhauskomplex entgegen.
    Von dem Protopturm, der gelb war wie geschmolzene Butter, antwortete ein mittelschweres Lasergeschütz dem Raketenüberfall.
    Automatisch stürzte der Jet in die Tiefe und nahm wieder seinen nervenaufreibenden Kurs dicht über den Dächern der Stadt auf.
    Kaum noch Menschen waren auf den breiten Prachtstraßen zu sehen, die sich im Zentrum sternförmig vereinten. Auch die städtischen Parks, die breite Schneisen zwischen den Wohntürmen und den Häuserzeilen aus der Gründerzeit schlugen, waren fast leer.
    Die unbeteiligte Bevölkerung war in die Keller geflohen. Oder in die MHD-Bahnhöfe. Aber die MHD-Bahnen fuhren nicht mehr. Berlin hatte Edinburgh von der Außenwelt isolieren lassen.
    Die Rebellen wußten dies.
    Sie kannten ihr Schicksal, das ihnen drohte, wenn sie den Kaiser-Garden in die Hände fielen. Inhaftierung in den Toten Räumen,

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