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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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verharrte auf der Treppe und ließ seine Blicke über die Plattform wandern.
    Die transparente Protopkugel wies große Risse auf. Die explosive Dekompression hatte die auf halber Höhe angebrachte Schale mit der Mistel losgerissen. Zerschmettert lag sie auf dem Boden. Die Mistel war grau.
    Auf dem Boden lagen verkrümmte Gestalten.
    Fünf von ihnen trugen Raumanzüge. Zwei weitere waren ungeschützt gewesen und durch den Verlust der Atmosphäre getötet worden.
    Talblud schauderte.
    Kein schöner Anblick.
    Die fünf Treiber in den Raumanzügen, so erbrachte eine rasche Untersuchung, lebten tatsächlich noch, aber ihre Sauerstoffvorräte waren zur Neige gegangen.
    Bewußtlos, dachte Talblud. Sie haben die Sauerstoffzufuhr verringert, aber auch das hat ihnen nicht viel geholfen. Hoffentlich tragen sie keine Gehirnschäden davon.
    Sie versorgten die Bewußtlosen mit frischen Atempatronen und schleppten sie zurück zur Fähre.
    Die Zeit wurde knapp.
    Der Protopdorn löste sich immer weiter auf.
    Talblud war erleichtert, als er wieder die Fähre betrat und die noch immer bewußtlosen Treiber der Obhut der Medi-Techniker übergab.
    »Das Medi-Schiff befindet sich im Orbit«, informierte ihn Brik, der Pilot.
    Talblud öffnete den Helm und wischte den Schweiß von der Stirn.
    »Verschwinden wir«, knurrte er.
    Während Brik die Magnethalterungen löste und die Fähre mit behutsamem Triebwerksmanöver von dem Wrack fortdriften ließ, nahm Talblud Kontakt mit O’Hale auf.
    Er berichtete vom Verlauf des Bergungsunternehmens und schloß: »Die Medi-Techniker kümmern sich jetzt um sie, aber sie sind immer noch bewußtlos. Der Sauerstoffmangel …«
    O’Hale unterbrach ihn.
    »Schaffen Sie die fünf ins Versiegelte Land«, wies er Talblud an. »Ich lasse Ihnen noch die entsprechenden Koordinaten übermitteln. Wir müssen die Treiber zum Urbaum bringen. Möglicherweise kann seine psionische Ausstrahlung das Koma beenden.
    Wir müssen unbedingt erfahren, was im irdischen Sonnensystem geschehen ist.«
    »Gut«, entgegnete Talblud.
    Die Koordinaten folgten, und Brik programmierte sie in den Autopiloten der Fähre.
    Eine der Medi-Technikerin betrat die Zentrale. »Keine Veränderung«, teilte sie Talblud mit. »Sie befinden sich noch immer im Koma.«
    Arme Schweine, dachte Talblud. Dieser verfluchte Valdec …!
    Die Fähre wurde schneller.
    Mit stetiger Beschleunigung fiel sie der schwach bewölkten Oberfläche von Adzharis entgegen.
    Auf den Ortungsschirmen verfolgte Talblud, wie das Wrack mit einem eigentümlichen Schlingern und Bocken seinen Kurs änderte.
    Weitere Container lösten sich von dem glosenden Protopdorn.
    Unsichtbare Kräfte fingen sie ein.
    Die Drachenhexen hatten ihr Versprechen wahrgemacht. Die MARTIN LUTHER KING verließ die Bahn, die sie mit Adzharis kollidieren lassen würde, und steuerte die ferne Sonne Barnum an.
    Talblud entspannte sich.
    Die Gefahr war abgewendet.
    Und vielleicht zeigte O’Hales Plan Erfolg.
    Vielleicht beendete der psionische Einfluß des Urbaums das tödliche Koma, in dem die Treiber gefangen waren.
    Adzharis wurde größer.
    Und Talblud ahnte nicht, daß er den Tod an Bord hatte.
     
    *
     
    Sterngefunkel.
    Und zwischen den Sternen – das Regenbogenfeld, das telepathische Ohr und die telepathische Stimme.
    »Der Warner hat inzwischen die Erde erreicht«, erklärte Scanner Cloud über das kosmische Kommunikationssystem der Weltraumstraßen.
    »Ich habe damit gerechnet«, erwiderte Luther Straightwire.
    Dreißig Millionen Lichtjahre trennten die beiden Männer. Doch ihre Unterhaltung wurde ohne Zeitverlust von dem RZS übertragen.
    »Wahrscheinlich«, fuhr Cloud fort, »wird Valdec versuchen, Gewalt gegen den Warner einzusetzen.«
    Straightwire schien zu lachen. »Es wird ihm nichts nutzen. Auf der Erde gibt es keine Waffe, die man erfolgreich gegen einen Sheyatschen einsetzen könnte.«
    »Aber ein Angriff auf den Puren Halvcwar«, wandte Cloud ein, »könnte die Varen Navtem zu drakonischen Gegenmaßnahmen verleiten …«
    Straightwire wirkte nicht besorgt.
    »Die Entität kennt Valdecs Psychologie. Ich nehme eher an, sie erwartet und provoziert den Einsatz von Gewalt – um Valdec von seiner Machtlosigkeit zu überzeugen.«
    »Das klingt logisch«, gab Cloud zu.
    »Was ist mit Morgenstern?«
    »Morgenstern«, erklärte Cloud, »ist auf dem Weg nach Adzharis. Allerdings besitze ich keinen direkten Kontakt mehr mit ihm. Der PSI-Einfluß der Drachenhexen verhindert jegliche

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