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Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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entropiebeschleunigende Kraft angesammelt, daß sich der Auflösungsprozeß verselbständigte.
    Dann, so überlegte der Lhinga, kann ich nichts mehr für die Schianta tun. Dann kann niemand mehr etwas für die Tiefentaucher tun …
    Die Prismenkapsel löste sich auf und raste als energetischer Erinnerungsimpuls durch den anderen Weltraum. Der Transfer währte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann erfolgte der Retransfer, Hunderte von Lichtjahren entfernt.
    Sofort nahm Tscherta das energetische Wispern einer weitaus größeren Station wahr, die in ihrem äußeren Erscheinungsbild derjenigen ähnelte, die er gerade eliminiert hatte.
    »Analyse?«
    Hohe elektronische Aktivität, meldete der Analytische Gedankenpartner. Wir haben es hier mit einer weitaus wichtigeren Basis der Entropieverbrecher zu tun.
    Befriedigung.
    Und Tscherta lenkte die Prismenkapsel näher an sein Sekundärziel heran.
    Wieder durchdrangen sie verschiedene elektronische Überwachungszonen. Sie waren lächerlich lückenhaft und stellten für den Vertreter einer posttechnischen Zivilisation überhaupt kein Hindernis dar. Die Analyse wurde unterdessen fortgesetzt.
    Ich habe die Hauptrechner der Basis angezapft, informierte ihn der Gedankenpartner. Es handelt sich hier um eine Basis vom Typ COSMODROM. Sie ist von existentieller Bedeutung für die wirtschaftliche Existenz und den Warenaustausch der 14., 19., 20., 21. und 27. Stellaren Provinz. Wir befinden uns hier dicht an einer imaginären Grenze inmitten des menschlichen Sternenreiches. Jenseits dieser Trennlinie sind die Welten eigenständig. Diesseits davon wird die Kontrolle von der Erde ausgeübt.
    »Ein außerordentlich befremdliches Organisationsprinzip«, kommentierte Tscherta irritiert.
    Transit.
    Kontratransit.
    Vier überschwere Containerschlepper hatten den zweiten Weltraum in unmittelbarer Nähe der Umlenk- und Wartungsstation verlassen und trieben nun mit flammenden Photonenbrennern näher. Wieder entstand für einen Augenblick der Körperschmerz in Tscherta. Und wieder verspürte er Wut und Haß. Es war in erster Linie diese völlig unverständliche Bedenkenlosigkeit, mit der die Menschen die gefährlichste Kraft des Universums einsetzten.
    Wollen wir beginnen? fragte der Analytische Gedankenpartner.
    Tscherta sandte Zustimmung aus.
    »Ja. Verlieren wir keine Zeit. Beginnen wir.«
    Ein Kurztransfer, und die Prismenkapsel rematerialisierte in unmittelbarer Nähe der Außenzelle der gewaltigen Verteilerstation. Die elektronischen Gesänge der vielfältigen Anlagen und Gerätschaften im Innern der Basis waren so laut, daß Tscherta sie nun auch ohne Verstärkungshilfe seines Symbionten wahrzunehmen in der Lage war.
    Die Station ist nicht leer, übermittelte der Gedankenpartner. Es befinden sich genau einhundertdreizehn Menschen im Innern. Sie sind erst kürzlich angekommen. Es handelt sich um sogenannte Kaisergarden.
    »Ich verstehe. Sie sind mit denjenigen identisch, die uns am Primärziel angegriffen haben.«
    Zustimmung.
    Das ist richtig. Bereiten wir alles vor.
    Tscherta konzentrierte sich kurz. Transfer. Und nur einen Augenblick später befand er sich im Innern der Station. Die Gänge und Hallen waren hier nicht mit Argon, sondern einem Gemisch aus Sauerstoff und Stickstoff gefüllt. Das erhöhte den Erosionsfaktor der Inneren Bereiche, aber es schuf auch annehmbare Lebensbedingungen für die Besatzung. Wut und Haß. Und Tscherta ließ sich dazu hinreißen, Sauerstoff in Ammoniak und Stickstoff in Methan zu verwandeln. Ihm machte das nichts aus. Der Besatzung aber …
    Sirenen heulten auf.
    Tscherta kümmerte sich nicht darum. Er transferierte sich erneut und erreichte die Hauptenergiestation. Das energetische Potential der Basis war, verglichen mit dem seiner Prismenkapsel, vergleichsweise gering. Aber es reichte für seine Zwecke völlig aus.
    Er begann mit den vorgesehenen Manipulationen.
    Andere Sirenen stimmten ihre wimmernden Lieder an. Der Lhinga kümmerte sich nicht darum. Er erlaubte sich sogar das Vergnügen, die individuelle Körperabschirmung abzubauen und so für die elektronischen Augen der Überwachungscomputer sichtbar und existent zu werden.
    Glutstrahlen hüllten seinen Körper ein.
    Giftkapseln detonierten.
    Tscherta lachte nur. Und modifizierte. Und manipulierte. Und wandelte um.
    Das Energiepotential der Station veränderte seine Qualität. Die Struktur von Raum und Zeit wandelte sich.
    Uniformierte Menschen drangen in die Energiestation ein. Sie orientierten

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