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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Diese Sache kam uns doch sofort oberfaul vor.«
    Kalia nickte nachdrücklich. »Du hast recht, Llewellyn. Das ist eine Möglichkeit, die wir überprüfen müssen. Leider war das Objekt nur für kurze Zeit im Erfassungsbereich unserer Instrumente.«
    »Aber die Ortungsgeräte der JAMES COOK müssen seine Flugbahn komplett aufgezeichnet haben. Nimm telepathischen Kontakt auf, wir benötigen exakte Angaben, wo das Ding geblieben ist.« Llewellyns goldenes Riemengeflecht schien vor spritzigem Aktionsdrang zu knistern. Er brachte den Kleinraumer mit wüster Beschleunigung auf Höhe und lenkte ihn, indem er die Geschwindigkeit laufend steigerte, durch Hephaistos pechschwarze Nacht in die nordöstliche Richtung, wohin das Objekt verschwunden war, als sie es beobachtet hatten.
    Inzwischen setzte sich Kalia telepathisch mit Ana Madashi auf der Zentralebene der JAMES COOK in Verbindung. In der Tat hatte der Bordcomputer die von den Ortungsinstrumenten erfaßte Flugbahn des sonderbaren Objekts automatisch gespeichert. Ana Madashi rief die betreffenden Daten ab und übertrug sie auf eine rasch erstellte Computergrafik von Hephaistos’ Oberfläche, dann übermittelte sie Kalia von dieser Darstellung ein telepathisches Gedankenbild. Anhand dessen vermochte Kalia mühelos einen Kurs zu programmieren.
    Der Punkt, an dem die Flugbahn des unbekannten Objekts ihr Ende genommen hatte, lag rund sechseinhalb Kilometer südöstlich der Pyramide. Als sie es nach dem Eintauchen in Hephaistos’ Lufthülle beobachtet hatten, war es nach Nordosten geflogen. Folglich hatte es einen weiten Bogen unterhalb des Horizonts beschrieben, außerhalb der Sichtweite der Menschen an Bord des Ringos, ebenso den Optiken des Kleinraumers entzogen. Allein das bewies, daß es ein gesteuerter, wahrscheinlich sogar bemannter Flugkörper gewesen sein mußte.
    Innerlich verwünschte Llewellyn seine Nachlässigkeit. Er hatte sich durch das eingebildete, besserwisserische Geschwätz Thors 51 ablenken lassen. Das hätte ihm nicht passieren dürfen. Sie hätten der Beobachtung unverzüglich nachgehen sollen.
    Er vollführte ein rohes Bremsmanöver, das die Absorber bis an ihre äußersten Grenzen belastete, als der Ringo den ermittelten Endpunkt erreichte. Das Geländeprofil des Terrainfolgeradars enthüllte, daß die gesuchte Stelle sich an einer flachen, weitläufigen Anhöhe mitten in einer Parklandschaft befand.
    »Anzeigen der Masse- und Energietaster negativ«, rief Tse Irlowna dem Riemenmann zu. Llewellyn fluchte bloß erbittert. Ihm war längst klar, daß die Instrumentarien der menschlichen Techno-Kultur sich nicht mit den Möglichkeiten messen konnten, über die eine posttechnische Superzivilisation verfügte. Es war ein reiner Glücksfall gewesen, daß der fremde Flugkörper sich den Kameras des Ringos und der JAMES COOK durch seine Reibungsglut beim rasend schnellen Durchqueren der Atmosphäre enthüllt hatte. Sie verdankten diese Chance der Eile des oder der Unbekannten.
    Doch warum war solche Eile nötig gewesen? Um vor ihnen die Pyramide zu erreichen? Und was hatte Jana mit alldem zu tun, ausgerechnet Jana?
    Da entsann sich Llewellyn an den sehr bedenklichen Zwischenfall, den es im Finstermann-Bereich – während der Guerilla-Aktion gegen den dortigen Flottenstützpunkt der Grauen Garden – um Janas Medaillon gegeben hatte, genauer ausgedrückt, um den darin eingefaßten Stein, einen fliederfarbenen, daumennagelgroßen Kristall, um den sich eine reichlich obskure Horrorgeschichte rankte, wegen welcher der harmlos aussehende Stein auf Daerra, Janas Heimatwelt, als »Kristall des Todes« in die Folklore eingegangen war, und besagte Geschichte hatte vorerst damit ein Ende gefunden, daß der Kristall vor vielen Jahren in Janas Besitz gelangte.
    Aber allem Anschein nach hatte im Finstermann-Bereich eine Fortsetzung jener Geschichte begonnen. Ein PSI-begabter Alten, möglicherweise superzivilisatorischer Herkunft, hatte auffälliges Interesse für den Kristall gezeigt, für Jana verbunden mit unangenehmen körperlichen Reizen, die zum Glück jedoch keine Dauerschäden hinterließen.
    Der Kristall sollte im Jahre zweitausendvierhundertfünfundsiebzig als Meteor aus dem All auf Daerras Oberfläche gestürzt sein – in David terGordens Geburtsjahr!
    Diese seltsame Übereinstimmung hatte Llewellyn seither beschäftigt – mal mehr, mal weniger, so, wie die Umstände es gestatteten. Anläßlich seines letzten Zusammentreffens mit David – auf der Erde, kurze

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