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Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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antwortete noch immer nicht, sondern drehte sich wieder um und unterhielt sich mit Morgenstern. Farrell konnte sich nicht helfen, aber die beiden Fastlenker wurden ihm immer unsympathischer.
    Renan, der Archivverwalter, veränderte dauernd seine Körperstruktur.
    »Weißt du, wie wir von dieser Insel herunterkommen und Kontakt mit den Entitäten aufnehmen können?« fragte Farrell. Die Worte wurden von den Transformern, die noch immer an ihren Hüften klebten, in die Multisprache übertragen.
    »Sie sind überall«, erklärte der Segmenter bereitwillig. »Ihr müßt sie suchen, dann findet ihr sie auch.«
    Tse Irlowna trat an Farrells Seite, in der rechten Hand ihren heißgeliebten Taschencomputer.
    »Nach meinen vorsichtigen Berechnungen«, sagte die junge Zinti kühl, »bleibt uns noch etwa eine halbe Stunde, bis die Ausläufer des Amorphozeans hierhergelangt sind. Ana hat bereits durch eine Berührung ernste Hautverbrennungen erlitten. Wir wissen also, was uns bevorsteht.«
    Verdammt, dachte Farrell. Und noch einmal: Verdammt!
    »Dadurch wird es auch nicht besser«, sagte die Zinti glatt. Sie legte ihre hübsche Stirn in Falten. »Ich frage mich nur, wo David, Narda, Jana und Llewellyn sind …«
    Gut, dachte Farrell. Eine halbe Stunde. In Ordnung!
    »Wir versuchen es noch einmal«, sagte er fest. »Kontaktaufnahme zu den Entitäten. Vielleicht haben sie den Sphärentunnel manipuliert und uns hierhertransferieren lassen.« Silent Chorp?
    Ich werde es versuchen …
    Claude Farrell ließ sich ebenfalls auf den harten, von der Sonne verbrannten Boden sinken. Sie reichten sich die Hände. Scanner Cloud und Morgenstern unterbrachen ihr Gespräch, machten aber keine Anstalten, sich der Loge hinzuzugesellen.
    Sie schlossen die Augen.
    Und Farrell spürte das rasch zunehmende Kräftepotential, die psionische Energie, die sich in ihm konzentrierte. Er öffnete seinen Geist und ließ einen Teil der Kraft hinaussickern. Er fokussierte und lenkte, aber überall war nur Leere.
    Wir rufen euch! Wir haben eine wichtige Nachricht für euch. Hört ihr uns?
    Gedankenschweigen. Nichts. Nur ätherische Stille.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte Kalia leise. Das Gluckern und leise Zischen des Amorphozeans kam immer näher.
    Hört uns an! rief Claude Farrell. Wir müssen euch eine Warnung überbringen. Hört uns an!
    Stille.
    Claude Farrell öffnete die Augen.
    Und sah, wie sich Renan, der Archivverwalter, langsam auflöste. Die einzelnen Körpersegmente lösten sich voneinander und trieben davon, wie von einer plötzlichen Bö gepackt. Er sprang auf die Beine und wollte dem Segmenter festhalten. Renan war der einzige, der wissen mochte, wo die Entitäten zu finden waren und wie man Kontakt zu ihnen aufnehmen konnte.
    Doch Claudes Hände glitten durch Renans sich auflösenden Körper hindurch. Und ein paar Sekunden später war der Archivverwalter endgültig verschwunden.
    Silent Chorp?
    Nichts. Ich kann ihn nicht mehr wahrnehmen. Vielleicht schirmt ihn etwas ab. Vielleicht ist die Entfernung auch einfach zu groß …
    Dime Mow gab einen dumpfen Laut von sich und sprang auf die Beine. Ein Ausläufer der braungelben Masse hatte ihn erreicht, den Absatz seines Stiefels zerfressen und seine Haut berührt. An der betreffenden Stelle färbte sich das Fleisch flammend rot.
    »Es kommt jetzt schneller näher«, stellte Tse Irlowna fest und tippte Daten in ihren Taschencomputer. Es klickte und summte. »Uns bleiben noch maximal fünf Minuten.«
    »Ich glaube«, sagte Shyla D’honor leise, »wir …« Und ihre Stimme brach abrupt ab. Farrell drehte sich um. Die gertenschlanke, platinblonde Schönheit war verschwunden, als hätte sie sich übergangslos in Luft aufgelöst.
    »Wo hat sie gestanden?« fragte Farrell rasch. Ihm war eine Idee gekommen.
    Dime Mow humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht und deutete auf eine Stelle nahe dem Ausläufer des Amorphmeeres, das seinen Fuß verbrannt hatte. »Da ungefähr.« In seinem Gesicht leuchtete etwas auf. »Ah, ich verstehe. Du glaubst …?«
    »Genau das glaube ich …«
    Das Gluckern und Schmatzen waren nun bedenklich nahe. Ihnen blieben nur noch wenige Meter Bewegungsfreiheit. Claude trat rasch zu der Stelle, auf die Dime Mow gedeutet hatte. Er achtete darauf, den zähen braungelben Tastarm nicht zu berühren.
    »Ja«, sagte Dime Mow. Die anderen waren nun ebenfalls aufgestanden. Kalia stützte den erschöpften Silent Chorp.
    »Also hier ungefähr?« vergewisserte sich Claude Farrell, und Dime Mow

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