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Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Der Himmel war dunkel. Die Wolken hingen tief und zogen schnell über sie hinweg. Nebeldämpfe krochen wie exotische Lebewesen über den Boden. Farrell blieb abrupt stehen. Scanner Cloud nickte.
    »Ich habe es bereits vermutet«, sagte der Fastlenker nüchtern. »Es sind keine Transitfelder, wie wir erst glaubten. Es sind Metabiotope.«
    Es klang so, als sei ein Zweifel an seinen Worten von vornherein ausgeschlossen. Farrell trat an Clouds Seite und musterte ihn scharf. Die anderen Treiber und Terranauten wagten nicht, sich von der Stelle zu rühren.
    »Metabiotope«, sagte Farrell und ließ das Wort auf der Zunge zergehen. »Und was, bitteschön, sollen wir darunter verstehen?«
    »Dies ist die Zentralwelt der Entitäten«, antwortete Morgenstern. Der Grüne Partner raschelte. »Das steht fest. Die Zentralwelt aller Entitäten. Und die Entitäten wiederum sind aus einer langen, psionischen Evolution hervorgegangen, aus verschiedenen Zivilisationen und damit verschiedenen Ökosphären.« Morgenstern vollführte eine alles mit einbeziehende Geste. In der Ferne erklangen merkwürdige Geräusche: Zirpen. Und etwas, das sich anhörte, als schabe Holz über Holz. Oder Knochen an Knochen. »Wir haben inzwischen drei verschiedene Welten betreten und gesehen: die Insel im Amorphmeer, die Ebene mit dem Raumhafen und jetzt das hier. Wenn mich nicht alles täuscht, stellen diese drei Welten die Einfluß- oder Herkunftssphären dreier verschiedener Entitäten dar.«
    Farrell nickte langsam. Er begann, wütend zu werden. Er hatte ständig das Gefühl, daß die beiden Fastlenker wichtige Informationen zurückhielten. »Und warum ist es uns dann bisher noch nicht gelungen, Kontakt zumindest zu einer dieser Entitäten aufzunehmen?«
    Morgenstern zuckte mit den Achseln. Eine überraschend menschliche Geste. »Das wissen wir nicht.« Kurzes Zögern. »Aber vielleicht wollen sie gar nicht mit uns kommunizieren.«
    »Ein Aspekt«, sagte Tse Irlowna kühl, »der der Überlegung wert wäre.« Und sie beschäftigte sich eingehend mit ihrem Taschencomputer.
    Das schabende Geräusch kam näher. Farrell kniff die Augen zusammen. Aber in den umherwallenden Nebelschleiern konnte er unmöglich etwas erkennen.
    Silent Chorp?
    Ich weiß nicht, was es ist. Tut mir leid.
    Braucht dir nicht leid zu tun. Wir werden wahrscheinlich noch früh genug erfahren, was das zu bedeuten hat.
    »Wir müssen zurück«, brachte Dime Mow hervor. »Das gefällt mir absolut nicht.«
    »Wir haben keine Möglichkeit, die Trennlinien der einzelnen Biotope als solche zu erkennen«, gab Farrell unruhig zurück. Ein Blick zu Scanner Cloud. »Oder?«
    Der schüttelte den Kopf.
    Aus dem Nebel vor ihnen schälten sich die Umrisse eines kolossalen, spinnenartigen Geschöpfes. Es bewegte sich auf einer Vielzahl von Einzelbeinen vorwärts, vielleicht zwanzig. Odermehr. Und ein halbes Dutzend Kiefer rasselten.
    Achtung! rief Silent Chorp.
    Farrell riß die Waffe aus dem Holster. Aber es war längst zu spät. Hauchdünne Fangfäden glitten aus unzähligen Drüsen und hüllten die Treiber und Terranauten in Sekundenschnelle ein. Sie hatten nicht die Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzen.
    Claude Farrell öffnete seine PSI-Sinne, aber kaum hatte er eine psionische Lanze geschaffen, mit der er zustoßen wollte, da löste sich die Kraft in ihm einfach auf. Er zog sich zurück.
    Es sind … PSI-Absorber …, vernahm er die undeutliche telepathische Stimme von Silent Chorp. Und sie wollen uns …
    Den Rest verstand Farrell bereits nicht mehr.
    Die Vielbeine kamen näher. Mit rasselnden Kiefern.
    Lem?
    Ja? Viel zu schwach.
    Konzentriere dich auf mich. Verstärke meine Signale. Claude Farrell nahm seine ganze psionische Kraft zusammen und rief nach David. Er erhielt keine Antwort.
     
    *
     
    Tremayne, die Zartmutter, hatte ihr anfängliches Mißtrauen den Fremden gegenüber abgelegt. Sie begegnete den Blicken Davids nun offen und wich nicht mehr aus.
    »Wir wurden von Dunkelkobolden angegriffen«, erklärte sie ein weiteres Mal, und wieder stahl sich die Verwirrung in ihre Züge. »Und dann, als Kiram, mein Behüter, den Angriff abwehrte, waren wir … woanders. « Sie suchte nach einem passenden Wort, fand aber keines und vollführte eine hilflose Geste. Der Wagen rumpelte zwischen den Hügeln dahin, gezogen von dem knurrenden Sharan, der sich an seine neue Umgebung fast noch schneller als sein Herr Kiram gewöhnt hatte. Sie fuhren in die Richtung, aus der die Retter gekommen waren, die

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