Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
Hoffnung, die Endgültige Erfüllung in der Dritten Welt zu finden, im Überraum.
    »Komm«, ertönte die Stille Stimme Renan Mers. »Helfen wir. Zeigen wir unseren guten Willen.«
    Und Ky und Renan Mer beteiligten sich an den Versuchen, die Festfaktoren des Traumreiches zu durchbrechen und zu Estran-Mo vorzustoßen. Es schmerzte, gegen die Barrieren anzustürmen. Es schmerzte, Zeuge zu sein, wie eine Entität die Erinnerung an die Erste Welt verlor. Es schmerzte, denn es machte ihnen allen die immer noch bestehende Empfindlichkeit ihrer Gedankenkomplexe deutlich. Siebesaßen große Macht. Aber diese Macht war auch, setzte man den Hebel an der richtigen Stelle an, leicht zu erschüttern.
    Schließlich gelang der Durchbruch.
    Zusammen mit anderen Komplexen glitten Ky und Renan Mer in das Traumreich Estran-Mos hinein. Stille und Schweigen empfingen sie. Unnatürliche Ruhe, gefestigt von zersetzendem Vergessen.
    Estran-Mo hatte bereits begonnen, sich aufzulösen. Es war ein instinktiver Reflex, der aus der Unterbrechung der Verbindung zur ersten Welt resultierte. Ein Reflex, der die Erinnerung zurückbringen sollte. Ein Reflex, der aus einem Einskörper viele Rudimentärinkarnationen schuf.
    »Seht nur, wie weit es schon gekommen ist!« rief Varen Navten aufgebracht. »Seht nur, wieviel Schuld Ky und Renan Mer bereits auf sich geladen haben. Und dies alles ist noch nicht zu Ende. Die Entropieverbrecher halten sich noch immer auf unserer Zentralwelt auf. Und wenn sie den Konnexkristall erst bewußt und wiederholt zu Verbindungsunterbrechungen einsetzen, dann droht uns allen ernste Gefahr.«
    »Es sind keine Entropieverbrecher«, wandte Ky zögernd ein. »Das hat die Mentalanalyse zweifelsfrei ergeben. Es sind zwar Angehörige der Primitivzivilisation, die die entropiebeschleunigende Energie freisetzt, aber zumindest die Individuen, die sich nun auf unserer Zentralwelt befinden, kämpfen selbst gegen diese Gefahr.«
    »Sie kämpfen gegen diese Gefahr und bedrohen uns!« Abscheu und Haß und Wut. »Noch niemals zuvor auf unserem Langen Weg sahen wir uns einer so eminenten Gefahr gegenüber …«
    Sie bemühten sich darum, den Auflösungsprozeß, dem Estran-Mo unterworfen war, zu stoppen und rückgängig zu machen. Das Traumreich stabilisierte sich weiter. Es war schwierig, sehr schwierig. Zumal die anderen Entitäten darauf achten mußten, in dieser Pseudoumgebung nicht selbst Erinnerungsverluste zu erleiden und so in den Auflösungsprozeß hineingezogen zu werden.
    »Jederzeit«, vermeldete Varen Navten kühl, »kann es zu einer weiteren Verbindungsunterbrechung kommen. Wer wird dann der nächste von uns sein?«
    Eine andere Entität meldete sich zu Wort: »Das Stabilgefüge verfestigt sich weiter. Die Außenzonen des Traumreiches weiten sich aus. Wir müssen mit einem wirklich ernsten Bedrohungsfaktor rechnen, wenn wir diesen unglückseligen Ort nicht sofort verlassen.«
    »Sollen wir Estran-Mo im Stich lassen?« erkundigte sich Ky perplex.
    »Hast du Bedenken?« lautete die Gegenfrage Varen Navtens. »Es ist schließlich eure Verantwortung.«
    Kurzzeitiges Schweigen.
    Ky löste sich trotzig aus dem Verbund und drang tiefer in die Zone des Vergessens ein. Der Sphärengesang verstärkte sich, und Erinnerungsverlust zerrte an der Gedankeneinheit Kys.
    Ky versuchte, die verschiedenen Auflösungsbereiche mit Gedankenarmen zu umfassen und wieder zueinanderzuführen. Doch die Zersetzung war bereits weit fortgeschritten, und Verbrennungsschmerz stach seine feurigen Lanzen in das Seelenkonglomerat. Ky zog sich rasch wieder zurück, um nicht ebenfalls in den Sog des Vergessens zu geraten. Die Entität trauerte. Für Estran-Mo bestand kaum noch Hoffnung. Zwar war die Verbindungsbrücke zum ersten Weltraum inzwischen wiederhergestellt worden, doch der diesseitige Brückenfuß lag außerhalb der Peripheriebarriere des Traumreiches. Wenn es Estran-Mo nicht aus eigener Kraft gelang, sich aus dem Strudel des Erinnerungsverlustes zu begreifen, dann bestand kaum noch Hoffnung für eine Fortsetzung des Langen Weges. Und Estran-Mo wäre dann die erste Entität, die sich vor Erreichung der Endgültigen Erfüllung im Nichts verflüchtigte. Durch die Aktivität von Primitivindividuen, die einem Volk von Entropieverbrechern angehörten.
    »Es ist aus!« rief Varen Navten empört, als sie zurückkehrten in die Bereiche der umhertosenden, energetischen Wirbel. »Es ist aus. Wir können nicht mehr helfen.« Ihre Stille Stimme fokussierte sich auf

Weitere Kostenlose Bücher