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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Nachdenklich sah er sie an.
    Calinca hieß sie, hatte er ihrem Gedankeninhalt entnommen.
    Die Frau war klein, maß vielleicht hundertsechzig Zentimeter, und Nase, Mund und Augen waren zierlich wie alles an ihr. Hellbraunes Haar, in dem winzige hellgrüne Blätter wuchsen. Sanft geschwungene Brüste unter dem glatten Grau ihrer Montur.
    Die Frau war bemoost.
    Die Jin -Spore war keine selbstlose Pflanze. Sie schenkte Gefühl und Lebenssinn zurück, doch sie nahm dafür ein wenig Körpersubstanz.
    Verwandelte einen Teil des Fettgewebes in dieses Moos, das aus den Poren der Haut wuchs. Ehe die Queen Calinca erwachte, würde das Moos abfallen. Vorher würde es blühen und neue Jin -Sporen erschaffen.
    Genug für einen ganzen Planeten.
    Genug für ein ganzes Sternenreich …
    Ein Lächeln stahl sich auf Claude Farrells Züge. Er kniete nieder, und seine Hand strich sanft über das flauschige Moos, das Calinca bedeckte.
    »Du wirst träumen«, murmelte Farrell. »Wenn du erwachst, wirst du verstehen. Du wirst keine Queen mehr sein, keine Graue mit Eis im Herzen und einer Seele aus Stein. Du wirst wieder wie ein Mensch fühlen und wie eine Frau empfinden.
    Befehle werden dir dann nichts mehr bedeuten.
    Gehorsam wird dir fremd sein, Calinca, denn du wirst denken und nachdenken.«
    Farrell brachte seinen Mund dicht an das grüne bemooste Ohr der schlafenden Frau.
    »Erinnere dich dann an die anderen Grauen auf dieser Welt und auf den anderen Welten des Sternenreiches und auf der Erde.
    Erinnere dich, daß Tausende und Abertausende noch immer im Panzer der Konditionierung gefangen sind.
    Freiheit ist nur vollkommen, wenn auch die anderen frei sind.
    Schenke ihnen die Freiheit, Calinca, wenn du erwachst und weißt, wie es ist, wieder ein Mensch zu sein. Das Jin wird dir dabei helfen.
    Warte auf das nächste Schiff, das diesen Planeten anfliegt, und verbreite die Sporen auf allen Welten des Reiches.
    Und jetzt schlafe und träume, Calinca.«
    Farrell erhob sich wieder, nahm seinen Raumanzug, verstaute seine Habseligkeiten in den Taschen und verließ mit festen Schritten den Raum.
    Draußen auf dem Korridor stieß er auf einen Graugardisten. Schlafend und träumend und bemoost.
    In der Luft trieben die feinen Sporen.
    Sie waren überall.
    Farrell ging weiter und betrat den Lift, ließ sich von ihm nach unten tragen. Seine Gedanken kreisten um David terGorden. Nach Calincas Bemerkung zu urteilen, war David in der Zentralbasis der Grauen Garden gefangen.
    Der Lift stoppte. Die Tür öffnete sich.
    Wieder ein Korridor. Zwei Graue im Sporenschlaf.
    Der Treiber zögerte. Vielleicht sollte er warten, bis die Grauen erwacht und von ihrer Konditionierung befreit waren.
    Die Zentralbasis war zweifellos strengstens abgesichert. Selbst für einen Psioniker mochte es unmöglich sein, in sie einzudringen.
    Schließlich war terGorden den Grauen in die Hände gefallen, und terGorden besaß eine größeres PSI-Potential als er.
    Während Farrell zögerte, meinte er in der Ferne eine vertraute Stimme zu hören.
    Der Treiber runzelte die Stirn.
    Gedankenimpulse?
    Er konzentrierte sich, sank in die Trance, die seine PSI-Kräfte weckte.
    Das mentale Gemurmel der Weber überlagerte zunächst alle Echos. Sorgfältig tastete Farrell mit seinen telepathischen Sinnen – und da war sie wieder, diese Stimme.
    Diese Gedankenstimme.
    Sie war nicht fremd. Sie war ihm vertraut, und sein Herz begann aufgeregt zu hämmern, und seine Handflächen wurden feucht.
    Er irrte sich nicht.
    David terGorden!
    Aber dann fiel ihm etwas Merkwürdiges auf. Er spürte nicht nur Davids Bewußtsein, sondern auch ein zweites. Eins, dessen charakteristische Merkmale denen von terGorden entsprachen. Wie eine perfekte Kopie.
    Wie ein kräftiges Echo.
    Seltsam.
    Farrell runzelte die Stirn. Konnte dies eine der alternativen terGorden-Inkarnationen sein? Das parallele Ich des Erben der Macht, von dem es insgesamt acht geben sollte?
    Hatte David Erfolg gehabt?
    Ja, dachte Farrell und nickte unwillkürlich. Es gab keine andere Erklärung.
    Im Hintergrund spürte er die Impulse eines dritten Bewußtseins. Vorsichtig forschte er. Ein Mädchen. Eine … Calhare. Sayrin. Eine Psionikerin.
    Plötzlich war Farrell sehr neugierig auf die Geschichte, die David terGorden ihm erzählen würde.
    Und so öffnete er seinen Geist, so weit wie ihm möglich war, und er schickte einen machtvollen telepathischen Impuls hinaus in den psionischen Äther.
    David terGorden! Hörst du mich? Mich, Claude

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