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Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster

Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster

Titel: Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Mittel zu bewilligen.
    Und vor allem durch Zamuel selbst, der keinen Finger rührte, um ihn bei seiner Tätigkeit zu unterstützen.
    Gral spürte, wie ihm der Zorn das Blut ins Gesicht trieb. Er starrte Terjung an, Terjung mit dem dunklen, ledrigen Gesicht und den toten Augen, und er dachte: Was für ein Narr! Was für ein verdammter paranoider, grobklotziger Narr!
    Wütend wie er war, gestählt von dem Kräftestrom in seinen Adern, dem stetigen Fluß der Energie, die das Amphetamin freisetzte, stürmte er der Tür der Transkomzentrale entgegen, ohne Terjungs warnenden Ruf zu beachten.
    Der Kodegeber öffnete ihm die Tür.
    Gral sah Monitore und Terminals, Mahagonitische und Servosessel, Regale voller Mikrofilmkassetten und Programmbänder, die Drehempore mit den dreizehn altmodischen, hochlehnigen Stühlen, auf denen im Ernstfall die Mitglieder des Direktoriums residieren würden.
    Auf einem dieser Stühle saß Zamuel.
    Zamuel war ein fetter, kleiner Mann mit silbergrauen Haaren und einer häßlichen Hornbrille, die stets ein wenig schief auf seiner plumpen Nase hockte. Ringe glitzerten an den Fingern beider Hände, und der maßgeschneiderte dunkelblaue Anzug, den er trug, roch förmlich nach Geld.
    Schief saß SD-Direktor Zamuel auf dem hochlehnigen, gepolsterten Holzstuhl, und seine Augen waren geschlossen, und sein Gesicht war aschfahl.
    In seiner Stirn klaffte ein pfenniggroßes Loch, dessen Ränder seltsam versengt waren.
    Zamuel war tot.
    Gral stand wie erstarrt im Türrahmen und sah ungläubig und bis ins Mark entsetzt zu dem Toten hinauf.
    Jemand hatte Zamuel ermordet. Hier, im Allerheiligsten von Transkom-12, und der Kontrollcomputer hatte keinen Alarm gegeben.
    Gral hörte Schritte hinter sich und spürte Terjungs Gegenwart.
    »Verstehen Sie nun, warum es nach Tod roch?« fragte der Söldner ausdruckslos.
    Terjung huschte an Gral vorbei, stieg die kurze Treppe zur Empore hinauf und untersuchte den toten SD-Direktor mit knappen, erfahrenen Bewegungen.
    »Er ist noch warm«, erklärte Terjung, als er sich wieder umdrehte. »Der Tod muß erst vor wenigen Minuten eingetreten sein.«
    Terjungs Blick glitt durch den großen, stillen Raum und blieb an einem Sessel haften, der ein wenig im Hintergrund neben einem niedrigen Marmortisch stand.
    Gral drehte den Kopf.
    Auf dem Boden, mit dem Rücken an der Wand, kauerte der Idiot. Der Idiot lächelte blöde ins Nichts hinein, und seine Augen waren groß und heiter wie die eines Kindes. Neben ihm auf dem dicken Teppich lag ein zierlicher Laser. Der Idiot war ein junger, schmaler Mann mit einem narbigen, langen Gesicht und einem buschigen Schnurrbart.
    Der Mörder, dachte Gral und wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    »Keine Angst«, sagte Terjung beruhigend. »Er bedeutete keine Gefahr.«
    Nein, natürlich nicht, durchfuhr es Gral. Er war nur ein Werkzeug. Ein professioneller Killer, dem seine Auftraggeber vermutlich eine psychotrope Zeitbombe injiziert haben. Irgendein Psychopharmaka, das nach Erledigung des Mordauftrags das Gehirn zerstört und aus einem hochintelligenten Menschen einen sabbernden Narren macht.
    »Experten«, stellte Terjung nüchtern fest. »Sie haben den Killer unerkannt in Transkom-12 eingeschleust. Sie wußten, daß sich der Direktor zu diesem Zeitpunkt hier befand und haben auf irgendeine Weise die elektronischen Sicherheitssysteme blockiert.«
    »Ja«, nickte Gral heiser.
    Und das bedeutet, sagte er sich, während die Angst ihm die Kehle zuschnürte, das bedeutet, daß die Auftraggeber im SD und in der Führungsspitze Eurochems Informanten sitzen haben. Oder daß die oder der Auftraggeber selbst dem Direktorium angehört. Eine andere Erklärung ist nicht möglich. Niemand außer den Direktoren und den höchsten Chargen des SD ist über die Sicherheitssysteme der Transkoms informiert.
    Aber …
    Gral biß die Zähne zusammen.
    Aber wer, fragte er sich, wer konnte von unserem Treffen wissen? Wer? Und warum hat man Zamuel gerade hier umgebracht? Wollte man verhindern, daß ich mit ihm spreche? Wußte Zamuel irgend etwas, das niemand – und vor allem nicht ich – erfahren durfte?
    Oder wollte man mich kompromittieren?
    Gral schwitzte.
    Eine Falle, wurde ihm klar. Es könnte eine Falle sein. Meine Konkurrenten und meine Gegner im Direktorium werden argumentieren, daß ich Zamuel beseitigen wollte, um selbst zum SD-Direktor aufzusteigen. Und wie soll ich dieses mysteriöse Rendezvous erklären? Wer wird mir glauben, daß Zamuel mich selbst

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