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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Dschumaran, in Leiser Wind und Meerestor. Und keiner meiner Auftraggeber beschwerte sich bisher über meine Arbeit. Habt ihr einen Rivalen, der euch ein Dorn im Auge ist? Einen Feind, den ihr obdachlos machen wollt? Ich erledige es. Ich erfülle eure Wünsche, und der Preis ist nicht hoch. Versichert euch der Dienste eines Brandschatzers. Ihr werdet in der ganzen Halbjahresstadt keinen besseren finden als mich!«
    Die Passanten schenkten dem Mann kaum Beachtung, und als Narda und Arvid näher herankamen, sahen sie auch, warum. Der Brandschatzer war ein Bastard, eine genetische Mischung von Rantranen und Sharin. Die Fingernägel an den Händen waren wie Greifklauen, die Pupillen der Augen in mehrere Sehfacetten aufgeteilt. Über beide Wangen des Bastards zogen sich symbolische Darstellungen züngelnder Flammen.
    »Ich zünde die ganze Halbjahresstadt an, wenn sich jemand findet, der mich dafür entlohnt!« rief der Brandschatzer. »Ja, ich mache selbst vor dem Provisorischen Tempel des Erhabenen nicht Halt. Mein Beruf ist mein Leben, und kein Brandschatzer lehnt einen Feuerauftrag ab. Gibt es etwas Herrlicheres als knisternde, lodernde, züngelnde Flammen?«
    »Ketzer!« rief eine Rantranen, und die anderen Passanten lachten.
    »Sieh dich nur vor, daß du nicht selbst von den Häresieüberwachern gebraten wirst.«
    Der Brandschatzer fuhr unwillkürlich zusammen und sah sich hastig um. Als er keine der Gestalten in den purpurnen Roben erkennen konnte, lächelte er zaghaft.
    »Gibt es jemanden unter euch, der meine Dienste braucht?« rief er. »Ich stehe bereit.«
    Narda und Arvid gingen weiter.
    Voraus ertönte ein zorniger Schrei, und die Genußbereiterinnen zu beiden Seiten der Gasse zogen sich hastig in schmale Wartenischen zurück. Eine Traube aus Rantranen, Orgalla und einigen Schüristi bildete sich.
    »Er hat sich über dich beschwert, hörst du nicht?« grollte der Baß eines Orgalla. Narda und Arvid konnten nur die Kopffedern erkennen und bahnten sich vorsichtig einen Weg durch die Menge. »Beschwert! Du bist eine Genußbereiterin. Rantranen. Ich habe dich aufgenommen. Ich habe dir zu essen und zu trinken gegeben. Glaubst du, das alles seien nur Geschenke gewesen? Du mußt deine Schulden abarbeiten, und selbst der Erhabene kann das nicht verhindern. Du beschmutzt den Ruf, den ich, Lagrath, bei meinen Kunden und Kundinnen habe. Du schmälerst mein Einkommen.«
    Ein Schlag, ein Tritt, dann der schmerzerfüllte Schrei einer Frau. In den kohleschwarzen Augen einiger Rantranengreise zeigte sich lustvolle Gier.
    »Willst du Erotik in sie hineinprügeln?« fragte ein Schüristihändler, und die Umstehenden lachten bei dieser zweideutigen Bemerkung.
    Narda und Arvid durchbrachen den Kreis der Schaulustigen.
    Zu Füßen des Orgallazuhälters lag Nayala – zusammengekrümmt und mit schmerzverzerrtem Gesicht. Sie war hochschwanger. Arvid wollte mit einem Satz nach vom springen, doch Narda hielt ihn zurück und schwieg.
    Neben Nayala stand ein großer Rantranen mit herabgezogenen Mundwinkeln und funkelnden Augen.
    »Sie hat mir keine Freude geschenkt«, sagte er spöttisch. »Sie hat sich mir hingegeben, aber das war auch alles. Ich verlange mein Geld zurück.«
    »Natürlich, geehrter Freier, natürlich.« Der Orgalla holte einen klingenden Beutel hervor und reichte dem Rantranen einige Münzen. Dann gab er Nayala erneut einen Tritt. Sie rührte sich kaum noch und wimmerte leise. Narda preßte die Lippen aufeinander.
    Es kam Bewegung in die Reihen der Schaulustigen. Unmutslaute ertönten, verklangen aber rasch wieder, als die Betreffenden die purpurne Robe des Häresieüberwachers erblickten. Die Gestalt hatte die Kapuze zurückgeschlagen, und die beiden malachitenen Augen des wiedererwachten Meherin blitzten.
    Er streckte eine Schattenhand aus und deutete auf die am Boden liegende Nayala.
    Der Orgallazuhälter neigte den Kopf. »Sie hat ihre Pflicht nicht erfüllt. Ich habe sie als Genußbereiterin zu mir genommen, aber sie weigert sich, Freude zu schenken. Gerade mußte ich mir wieder eine Beschwerde anhören.«
    »Und du schlägst sie deswegen?«
    Der Orgalla breitete kurz seine Schwingen aus. Die Federn sträubten sich.
    »Nicht viel und nicht stark. Aber Strafe muß sein.«
    »Nana«, knurrte ein Schüristi, und wieder lachten die Umstehenden. Arvid bebte. Und in Narda krampfte sich etwas zusammen.
    »Ich habe dir verboten, sie zu schlagen.«
    »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Der Häresieüberwacher starrte die

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