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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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hatte. Es kam zu zyklischen Wetterkataklysmen, zu Springfluten, die die ersten Städte ins Meer rissen. Oh, man baute sie wieder auf, höher diesmal, aber dann kamen die Erdbeben und verschlangen die Häuser mit kochendem Gestein. Die letzten Überlebenden zogen sich in die Einsamen Grate zurück, in die Hochtäler eines Felsenrückens, und dort fristeten sie ein kärgliches Dasein. Sie zeugten Kinder, und die Kinder paßten sich an, an diese neue Welt. Außer ihren normalen Sinnen verfügten einige auch über einen intuitiven Erkenntnisfaktor, der sie befähigte, bevorstehende Kataklysmen rechtzeitig zu erkennen.«
    Sie zögerte kurz. »Auch ich habe diese Gabe. Ich unternahm weite Streifzüge, und bei einer dieser Wanderungen geriet ich in eine Farbenfalle. Selbst meine Intuition half mir nicht, dieser Falle aus dem Weg zu gehen. Das Feld aus Farben entstand dicht vor mir und stülpte sich über mich.«
    »Ein Raum-Zeit-Stroboskop vielleicht«, murmelte David und nickte.
    »Als ich wieder zu mir kam«, fuhr Chora fort und schmiegte sich an ihn, »befand ich mich im Labyrinthenen Heim RadjanKhans. Mit Hilfe des intuitiven Erkenntnisfaktors konnte ich Nullzonen lokalisieren – Bereiche des Heims, die RadjanKhan offenbar nicht betreten kann. Dorthin zog ich mich zurück. Manchmal aber schlich ich mich hinein in die Einzelfaktoren des Heims, um Dinge zu stehlen, die ich brauchte.«
    »Und der Falsche hat dich gewähren lassen?«
    »Oh, er kann nicht überall zugleich sein. Das Labyrinthene Heim ist ziemlich groß.« Sie lachte. »Er hält sich für einen Gott, David. Er ist ein Weltenbauer und Schöpfer, und wenn es stimmt, was du mir erzählt hast – und daran zweifle ich nicht –, dann hat er auch den Kosmos von Ohne Grenzen erschaffen. Ich gehe jedesmal ein Risiko ein, wenn ich eine Nullzone verlasse, aber bisher ging alles gut.«
    Ihre grünen Augen wuchsen vor ihm an, und Choras Lippen schmeckten süß wie Nektar. Seine Hände tasteten über ihren Körper, streichelten die Wölbungen ihrer Brüste. Sie atmete schneller.
    Ein Spektrum, dachte David. Eins der drei, die ich noch in mich aufnehmen muß.
    »Entspann dich«, murmelte Chora nahe seinem Ohr. »Sei ganz ruhig.«
    Ihre Finger öffneten die Säume seines Umhangs.
    Seine Lenden waren heiß wie die Flammen eines Feuers. Ihr Körper beugte sich ihm entgegen, und ihr Schoß war feucht und warm. Ihr Atem war eine melodische Stimme an seinem Ohr, als er in sie hineinfuhr und sich rhythmisch zu bewegen begann. Eine kurze, rasche Ekstase, ein Aufbäumen von Kraft und Energie und Empfindung. Eng umschlungen lagen sie nebeneinander, und David spürte etwas, das er schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Dann liebten sie sich erneut, langsamer diesmal, vielleicht noch intensiver. Und als sich später die Müdigkeit über sie senkte, sagte David leise:
    »Chora?«
    »Ja?« Sie hauchte ihm einen Kuß auf die Wange.
    »Ich muß zurück nach Ohne Grenzen, Chora.« Er betrachtete den Faulschimmel an der Decke. In den Wänden ächzte es, als draußen der planetare Sturm wieder auflebte. »Ich habe keine andere Wahl, verstehst du? Ich habe versprochen, jener Welt den Frieden zu bringen, die Macht des Schwarzen Fürsten zu brechen. Und es gibt dort noch ein Spektrum, das ich in mich aufnehmen muß. Ich habe sein Echo wahrgenommen.« Er drehte sich auf die Seite und blickte sie an. Ihre nackte Haut glänzte, und das silbrige Dreieck zwischen ihren Schenkeln war wie eine stumme und süße Verlockung. »Narda und Nayala und Arvid … ohne mich können sie gegen Djunath nicht bestehen.«
    »Ich verstehe …« Sie streichelte ihn.
    »Wir müssen einen Ausgang suchen aus dem Labyrinthenen Heim, Chora.«
    »Ja«, sagte sie. »Aber nicht jetzt …« Er wurde erneut hart. Sie lächelte. »David – wir brauchen ihn nicht erst zu suchen. Ich weiß, wo er sich befindet. Aber er ist blockiert. Das ist sicher auch der Grund, warum RadjanKhan sein Labyrinthenes Heim nicht verlassen kann, David. Ich habe versucht, die Schwelle niederzureißen, aber ich versagte, und mußte daraufhin rasch zurückkehren in eine Nullzone. Seit jenem Tag habe ich den Ausgangsbereich gemieden.«
    David holte die hundertste Malachitträne hervor, den Transitschleifenschlüssel. »Damit könnte es uns gelingen, die Separierungsbarriere zu durchdringen.«
    »Es ist weit. Und es ist gefährlich.« Sie schob sich über ihn. Die Wärme zwischen ihren Schenkeln umfing ihn zum drittenmal.
    »Wir müssen es dennoch

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