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Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern

Titel: Die Terranauten TB 12 - Der weisse Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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ich.«
    »David … ich bin sicher, es ist eine Falle. Willst du wirklich ausgerechnet der Aussage Chagars trauen?«
    Pumpen saugten die Luft aus dem Hangar. Einige Sekunden später öffnete sich das Außenschott. David zündete die Korrekturtriebwerke der Fähre, und der Ringo schwebte langsam hinaus. Die technische Ausrüstung des kleinen Raumschiffes war zwar, aus seiner Sicht gesehen, recht primitiv, aber er kam gut damit zurecht.
    Myriam hockte hilflos in ihrem Sessel. »Wir werden umkommen. Wir werden beide sterben.« Plötzlich erhellte sich ihr Gesicht. »Erinnerst du dich an den Eremiten auf Fresco? Er sagte, wir beide seien nicht zufällig zusammengetroffen. Er behauptete, das Schicksal habe uns zusammengeführt. David, vielleicht ist das die Antwort: Vielleicht kommt mir die Aufgabe zu, dich zu warnen. Du darfst dich nicht in das Schwarze Loch hineinstürzen, David.«
    Für einige Augenblicke ließ er den Kopf hängen. »Es ist der letzte Schritt, der noch fehlt, Myriam. Mir bleibt keine andere Wahl, begreifst du das denn nicht? Seit meiner Geburt steuere ich auf diesen Punkt zu. Jetzt stehe ich unmittelbar vor dem Ziel. Ich bin davon überzeugt, daß mich das falsche Spektrum nicht angelogen hat.«
    Er programmierte den Kurs und schaltete anschließend die Haupttriebwerke ein. Der Schub preßte sie beide in die Polster.
    Und vor dem Bug der Fähre, noch einige Lichtwochen entfernt, drohte der aufgerissene Gravitationsrachen der Singularität.
    »Du machst einen Fehler, David. Einen tödlichen Fehler.«
    Er schüttelte nur den Kopf und erhob sich: »Der Flug wird mehr als einen Monat dauern. Es sind genügend Vorräte an Bord. Ich habe sie vorher kontrolliert.« Mit diesen Worten verschwand er im Gang, der zu den Kabinen im Mittelbereich der Fähre führte.
    Myriam sah ihm nach und ballte die Fäuste.
    Das Grollen der Triebwerke kam einer donnernden Stimme gleich, die ihr immer wieder sagte: »Eine Falle. Es ist eine Falle, Myriam. Die letzte Verschwörung des Falschen. Vielleicht sieht er eine Möglichkeit, den Schwerkraftstrudeln zu entkommen, sich von David zu befreien und seine Pläne doch noch in die Tat umzusetzen. Du hast eine Aufgabe, Myriam. Denk an die Worte des Eremiten. Und wenn David den weißen Stern nicht bilden kann, dann ist die Entropiekatastrophe nicht mehr aufzuhalten. Du mußt ihn daran hindern, sich in die Singularität hineinzustürzen, Myriam. Noch hast du eine Möglichkeit dazu …«
    Ruckartig beugte sie sich vor und unterbrach das laufende Programm des Navigationscomputers. Mit flinken Fingern gab sie neue Daten ein. Die Korrekturtriebwerke feuerten, und das schwarze Maul der Singularität wanderte aus dem eingeblendeten Fadenkreuz der Anflugautomatik heraus.
    Nicht allzu weit entfernt schwebte der Ball des Planeten Schwarzkind im Raum.
    Myriam gab Vollschub, und der Andruck preßte ihr beinah die Luft aus den Lungen.
    In dem Gang hinter ihr rumpelte und rumorte es. David fluchte, kämpfte gegen die Pseudogravitation an und kroch in die Pilotenkanzel zurück. Myriam kauerte sich in ihrem Sitz zusammen.
    »David, bitte … du mußt mich verstehen …« Das Atmen fiel ihr schwer. Auf dem Kontrollpult glommen einige rote Warnsensoren und berichteten von einer zu starken Hitzeentwicklung in den MHD-Generatoren.
    David stöhnte, zog sich am Sessel empor und streckte die Hände nach den Kontrollen des Navigationscomputers aus.
    In diesem Augenblick krachte etwas ohrenbetäubend, und unmittelbar darauf ließ der Andruck abrupt nach. Myriam hielt sich an den Lehnen des Sessels fest, um in der Schwerelosigkeit nicht einfach fortzuschweben.
    David starrte auf die Kontrollen.
    »Eine Überladungsreaktion in den Schubkammern«, stellte er mit brüchiger Stimme fest. »Wir sind manövrierunfähig.«
    Zwei Stunden später berührten sie die ersten Ausläufer des Planeten Schwarzschild. David hatte die ganze Zeit über nicht gesprochen und nur finster vor sich hin gestarrt. Jetzt sah er auf.
    »Auf jener Welt dort gibt es eine zweite Lenkerbasis«, sagte er so leise, daß ihn die junge Frau kaum verstehen konnte. »Das Fluchtziel der überlebenden Treiber. Es wurde in den Aufzeichnungen kurz erwähnt: eine Basis wie die, die wir, verlassen haben.«
    Myriam sah einen Hoffnungsschimmer. »Vielleicht ist diese Biostation nicht zerstört. Vielleicht erhältst du dort eine verläßliche Auskunft darüber, wo du den weißen Stern bilden mußt.«
    »Wir sind Treiber«, antwortete David düster. »Und

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