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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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bedeutende personelle und logistische Verbindungen und Informationskanäle übersehen.«
    Das klang, befand Klamatz, recht einleuchtend. Bevor er irgendwelche weiteren Äußerungen tun konnte, kamen Stimmen aus dem Apparat. Die Aufnahmequalität war schlecht, doch erkannte Klamatz deutlich Ranigards Stimme, und trotz fortwährenden Knisterns, Knackens und Rauschens sowie häufiger, teils erheblicher Schwankungen der Lautstärke ließ sich die Unterhaltung verstehen. Gespannt lauschte Klamatz den Worten.
    RANIGARD: … nicht kapieren, Lux. Sie müssen der Fehlerquelle endlich auf die Spur kommen. Es kostet mich wertvolle Zeit – die damit dem Dienst am ökonomischen Aufschwung Technologos’ und am Titan-Technikus verloren geht –, wenn Ihre Robots mir dauernd die falschen Datenpakete bringen.
    LUX: Die Angelegenheit ist mir völlig rätselhart. Chefberater. Es kann keinesfalls am Ablagesystem liegen. Ich habe keine Mühe gescheut, um die korrekte Anwendung gründlich zu überprüfen.
    RANIGARD: Vielleicht verursachen Robots dieses elende Durcheinander.
    LUX: Chefberater, Sie sind von Experten programmiert worden. Die Wartung nimmt regelmäßig Generalinspektionen vor. Ich kann mir diese Fehlleistungen einfach nicht erklären.
    RANIGARD: Dann sollten einmal die Programme analysiert werden.
    LUX: Programmanalysen gehören nicht in meine Zuständigkeit, Chefberater. Dafür müßte mir der Verwaltungsdirektor Computerkapazitäten genehmigen, und ich weiß nicht, ob …
    RANIGARD: Werden Sie bei ihm vorstellig, Lux. Tun Sie, was Sie für richtig erachten, aber unternehmen Sie etwas! Ich kann Ihnen nur soviel sagen, es darf auf keinen Fall so weitergehen.
    LUX: Das sehe ich ein. Chefberater, aber ich …
    Johorgho Klamatz drehte sich dem Kommandanten seiner Eisernen Faust zu und sah ihn mißtrauisch an. Lajosmar stand wie in Trance da, glich einem Denkmal. Seine Augen waren glasig geworden, als wüßte er nicht, wer er war oder wo, geschweige denn, was hier geschah. Ist dieser lumpige Schuft, den ich aus der Gosse des Clanlosen-Viertels aufgelesen habe, etwa geistesgestört? überlegte der Despot bestürzt. Die Vorstellung, seine Sicherheit möglicherweise jahrelang einem Irren anvertraut zu haben, machte ihn außerordentlich betroffen. Heilige Hochenergie! Das kann doch wohl nicht wahr sein.
    Urplötzlich entrang sich Lajosmar dem Bann seiner Starre, sprang an das Gerät wie eine Straußenechse, berührte Sensortasten. »Was ist das?« faselte er. »Was ist das? Nein! Was ist das?« Er schaltete die Aufzeichnungen des Speicherkristalls an einer anderen Stelle ein. »Aber jetzt, jetzt …!« Fahrig fuchtelte er mit beiden Armen. »Hören Sie, Titan-Technikus …!«
    Widerwillig zwang sich Klamatz erneut zur Aufmerksamkeit. Die miese Tonqualität fiel ihm auf die Nerven.
    RANIGARD: Nun schauen Sie sich doch bloß mal das hier an, Lux. Hundertzwanzig Jahre alte, von Bakterien angefressene Mikrofilme mit Parlamentsdebatten, und angefordert hatte ich die Forschungsergebnisse bezüglich der unterseeischen Rohstoffvorkommen des Blauen Meers aus dem Jahre zweitausendfünfhunderteins! So etwas ist doch schlichtweg nicht länger tragbar.
    LUX: Haben Sie die Nummer des Robots notiert, der Ihnen das Datenmaterial gebracht hat. Chefberater?
    RANIGARD: Nein, natürlich nicht! Weshalb haben Sie sie nicht notiert?
    LUX: Aber ich bitte Sie, Chefberater! Im Archiv sind ständig Anforderungen zu bearbeiten, und ich …
    Johorgho Klamatz hatte sich überzeugt; und zwar davon, daß entweder er verrückt sein mußte oder Lajosmar. Im kloßigen Körper des Titan-Technikus stieg der Blutdruck, und in seinen Schläfen und unter der Platin-Schädeldecke spürte er ein dumpfes Pochen. »Kommandant«, raunte er langsam und beherrscht. »Was hat dieser Humbug zu bedeuten? Soll das ein schwachsinniger Scherz sein, oder wie soll ich Ihr Verhalten verstehen? Rechtfertigen Sie sich auf der Stelle ohne Umschweife.«
    Lajosmars Finger bebten auf den Sensortasten des Apparats. »Das … das muß eine elektronische Fälschung sein, Titan-Technikus«, preßte er mühselig hervor. »Aber ich begreife nicht, wie … Einen Moment …« Er ließ einen weiteren Ausschnitt der Aufnahme laufen.
    LUX: … befürchte, diese Art von Ärger wird sich erst dann völlig vermeiden lassen, wenn endlich ein Zentralcomputer installiert wird, der ausreichende Speicherkapazitäten hat, um das gesamte Datenmaterial aufzunehmen und das Archiv überflüssig zu machen.
    RANIGARD:

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