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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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Ich kann auch nichts daran ändern, daß die Modernisierung der Administration immer wieder hinausgeschoben wird. Die Industrialisierung verlangt gewaltige Investitionen in anderen, eben in produktiven Bereichen. Die Folgeerscheinungen der Dunklen Jahre sind noch nicht überwunden. Das Krisenerbe, das diese tausendmal verfluchten Terranauten nach dem Zerfall des Sternenreichs der Menschheit hinterlassen haben, ist …
    »Kommandant!« Klamatz vermochte nicht länger an sich zu halten, begann zu toben. »Begeben Sie sich unverzüglich zu meinem Leibarzt, Professor Shaman, und lassen Sie sich auf Ihren Geisteszustand untersuchen! Er soll mir Bericht erstatten!«
    »Titan-Technikus«, lallte Lajosmar, »glauben Sie mir, ich …«
    »Keine Widerrede!« fiel Klamatz ihm ins Wort, schwang seine dicken Fäuste und schlug sie gegen beide Seiten der Helmmaske Lajosmars, daß es dröhnte. Der Befehlshaber der Eisernen Faust taumelte rückwärts. »Ich sage es Ihnen noch einmal …« Er schnappte nach Luft. »… das letzte Mal: Gershavo Ranigard ist über jeden Zweifel erhaben! Ich warne Sie, versuchen Sie nicht nochmals gegen ihn zu intrigieren. Und jetzt hinaus mit Ihnen! Hinaus! Raus! Raus! RAUS!«
     
    Ein Brocken toten Gesteins von etwa einem Kilometer Durchmesser, leblos, ohne Atmosphäre, ein dunkler Klotz im Blauschwarz des Alls am äußersten Rande der Galaxis, auf ihrer der stellaren Region Terras abgewandten Seite, mehr als hunderttausend Lichtjahre von der Erde entfernt. Betrachter hätten von hier aus mit bloßem Auge die Spiralform der Galaxis erkennen können. Ihr an Sternen reiches Zentrum gleißte wie eine ferne silberne Wolke.
    Hier dagegen, an der Peripherie, auf ewig düsterer, gab es kaum Sonnen. In der Zone, die der längliche Meteor durchquerte, der von Irgendwoher kam und nach Nirgendwohin sauste (oder schwebte), hob sich nur ein einziger Stern von der übrigen Vielzahl an Lichtpünktchen ab.
    Bei ihm handelte es sich um eine Anomalie, einen Superstern mit der viertausendfachen Masse jener kleinen G-Typ-Sonne, um die die Erde kreiste, und binnen einer Sekunde verschleuderte er soviel Strahlungsenergie ins All wie Terras Sonne innerhalb von fünf Jahren. Er verdankte seine physikalischen Gesetzmäßigkeiten trotzende Existenz ausschließlich der überschnellen Verschmelzung von Wasserstoff und Helium in seinem Innern; dafür allerdings würde er insgesamt nur eine Million Jahre lang brennen.
    Über einer relativ ebenen Fläche des Meteors gloste grünlich eine halbkugelige Blase aus semipsionischem Ektoplasma, bildete ein Schutzfeld gegen die fürchterliche Strahlung des Sonnenungetüms. In der PSI-energetischen Blase befanden sich zwei menschliche Gestalten, zwei Männer. Doch der eine war nur noch halb ein Mensch, und der andere war es nur äußerlich: Scanner Cloud und Luther Straightwire.
    Das Schutzfeld enthielt ein gewisses Quantum an Sauerstoff, rasch erzeugt durch ein mitgebrachtes, gut drei Meter hohes, einer Agave ähnliches Atemschwamm-Gewächs, das durch seine Poren Partikel aufsaugte, sie verwertete und Unbrauchbares, in Sauerstoff verwandelt, mit leisen Pfeifgeräuschen ausstieß; Cloud konnte nicht ganz ohne Luft auskommen. Der Lenker besorgte seinen Druckausgleich selber; für den Psyter bewerkstelligte ihn sein Grüner Partner.
    So ist die Situation, die durch das Auftauchen dieser Lebenswächter entstanden ist, und wir müssen baldige Abhilfe schaffen, telepathierte Scanner Cloud. Der Konflikt, der ohnehin ständig zwischen den Bio- und Techno-Welten schwelt, droht sich gefährlich zuzuspitzen.
    Obwohl es überflüssig war, nickte Straightwire, eine seinem menschlichen Körper eingefleischte Gewohnheit. Unter den Lenkern existieren gewisse Erinnerungen an eine zusätzliche Vorsorgemaßnahme von Florazivilisationen, getroffen vor hunderten Millionen von Jahren, als sich unerwarteterweise die Entwicklung des Lebens im Neo-Kosmos spaltete und ein Carnivorenstrang zu entstehen anfing. Anscheinend ging es dabei um den Versuch, das carnivorische Leben, wenn sein Aufkommen sich schon nicht abwenden ließ, so zu beeinflussen, daß es den Trieb, anderes Leben zu fressen, zumindest nicht auf Dauer beibehalten und auf lange Sicht durch Anpassung zur Koexistenz mit Floraleben befähigt werden sollte. Einzelheiten der damaligen Pläne sind nicht mehr bekannt. Aber ich habe den Eindruck, daß das Auftreten der Lebenswächter sehr wohl einer solchen Konzeption entspricht.
    Der Neue Lenker schnitt eine

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