Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
Vom Netzwerk:
Lenker mit. »Es war nur der Anfang, daß die Schmetterlinge sich unverzüglich um die Ernährungsgewohnheiten der Menschen gekümmert haben, höchstwahrscheinlich aufgrund von deren qualitativ stärkerer mentaler Präsenz.« Besorgt hob Scanner Cloud die Brauen. »Aber nun haben sie ihre Bevormunderei auch auf das Tierleben ausgedehnt, das ihren Suggestivemanationen naturgemäß absolut nicht gewachsen ist«, sagte Llewellyn. »Sämtliche Haus- und Nutztiere fressen nichts mehr. Die freilebende Tierwelt hat ebenfalls zu fressen aufgehört.« Er blieb stehen und blickte Cloud düster an. »Noch ein paar Tage, mein Freund, und Dutzende von bewohnten Planeten sind mit Kadavern übersät. Es wird nicht machbar sein, sie alle zu beseitigen, und unmöglich, den Ausbruch von Seuchen völlig zu verhindern. Und dann werden die Menschen, vom Nahrungsmangel geschwächt, in ebensolchen Massen sterben, noch ehe der Hunger sie umbringen kann, viel früher, als es gelingen wird, ausreichende Mengen an synthetischen Nahrungsmitteln zu produzieren. Es bleibt erheblich weniger Zeit, als wir dachten.«
    Cloud knirschte gedämpft eine Verwünschung. Erneut entstand für ein Weilchen Schweigen. »Ich habe eine Idee«, äußerte schließlich der Psyter. »Sie hängt mit Straightwires Rat zusammen. Aber bevor ich unberechtigte Hoffnungen wecke, möchte ich sie mit Chantal Maikowin besprechen. Kann man ihr eine Unterhaltung zumuten?«
    »Ich nehme an, ja«, entgegnete Llewellyn vage, »wenn du Chantal nicht zu sehr beanspruchst. Falls ihre Kollegen es gestatten.«
    »Na gut.« Scanner Cloud setzte die Verständigung nun auf telepathischer Ebene fort. Die planetare Widerstandsbewegung hat die Absicht, morgen einen Schlag gegen das Klamatz-Regime zu führen.
    Llewelllyn begriff sofort, auf was es ankam. Dann müssen wir bis dahin unbedingt Claude Farrell befreien, antwortete er. Im Moment sieht Klamatz in uns Verbündete gegen die Schmetterlinge und seine diversen politischen Kontrahenten, aber er wird sich nicht ausreden lassen, daß unsere Anwesenheit und die Aktion des Widerstands in einem Zusammenhang stehen.
    Genau das meine ich, telepathierte Scanner Cloud. Wir müssen ihm für alle Fälle jeden Trumpf nehmen, den er gegen uns ausspielen könnte. Nur dann sind wir sicher und dazu imstande, ihn in jeder Situation in seine Schranken zu verweisen. Deshalb werde ich Claude bis morgen rausholen … beziehungsweise herausholen lassen.
    Llewellyn emanierte zynische Belustigung. Wie weit ist das Verhältnis zu deiner silbernen Verehrerin gediehen? erkundigte er sich. Der beißende Sarkasmus des Riemenmannes befremdete den Psyter, der sein spezielles empathorisches Talent nur ungern zum Verschaffen irgendwelcher Vorteile einsetzte. Doch Cloud wußte, die bisweilen reichlich sardonische Haltung des Terranautenführers zu diesen oder jenen Angelegenheiten beruhte auf derselben Ursache wie seine häufige Unbeherrschtheit, und er ließ sich von seinem Widerwillen gegen Maliziöses aller Art nichts anmerken.
    Ich kann bei ihr erreichen, erwiderte er knapp, was ich will.
    »Dann gehen wir an die Arbeit«, sagte Llewellyn. »Ich suche noch einmal das Dach auf, um zu prüfen, ob die Konfrontation heute mittag womöglich in der mentalen Grundstruktur der Schmetterlinge irgendwie etwas geändert hat.« Das sagte er nicht bloß für die auch überall in der Suite verborgenen Abhör-Kristalle; er hatte es wirklich vor. Nichts durfte außer acht gelassen werden.
    »Aber sei diesmal zurückhaltender«, mahnte Cloud. »Unser hochgeschätzter Gastgeber würde es sicherlich mit Mißfallen aufnehmen, wenn du seinen wunderschönen Dachgarten mehrmals verwüstest.« Das war seine Art von Humor.
    Im nächsten Moment schillerte ein RZS-Feld auf, und der Neue Lenker verschwand im grellen energetischen Wirbel des Abstrahlphänomens. Llewellyn 709 blieb allein mit seiner Verdrossenheit.
     
    Chantal Maikowin ruhte in einer Leibeskaverne des Organseglers auf einer unregelmäßigen, rechteckigen Erhebung aus braunschwarzem Gewebe, dessen Oberfläche sich den Körperumrissen der Psychomechanikerin perfekt anpaßte und deren Mulden sich mit jeder ihrer Bewegungen veränderten. Subpsionische, unterschwellige Vibrationen pulsten durch Chantals hautwarmes Lager, besänftigten ihre Nerven, massierten und entkrampften ihre Muskulatur.
    »Was hältst du von meinem Einfall, Chantal?« forschte Scanner Cloud nach; seit er ihr – vor mehreren Minuten – seine Eingebung erläutert

Weitere Kostenlose Bücher