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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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jetzt nicht ertragen könnte, für ihn unweiblich auszusehen, nahm Eleanor ihre Kappe ab und warf sie im hohen Bogen in den Fluss. Es war ein Fehler. Die jungenhafte Kleidung wurde grotesk, als sich das lange, graumelierte Haar einer Fünfzigjährigen über ihre Schultern ergoss.
    Sanft, barmherzig, zog ihr Mann seinen Mantel aus und legte ihn um sie. »Da, meine Liebe.«
    »Nun, Henry«, sagte sie. »Wo geht’s diesmal hin? Zurück nach Anjou und Chinon?«
    Der König schüttelte den Kopf. »Ich dachte eher an Sarum.«
    Sie schnalzte mit der Zunge. »Oh, bitte nicht Sarum, Henry, das ist in England.«
    »Ich weiß, Werteste, doch Ihr habt nun mal die leidige Angewohnheit, aus Chinon zu fliehen.«
    »Aber Sarum«, beharrte sie. »Wie langweilig.«
    »Na ja, mal sehen, wenn Ihr schön brav seid, lass ich Euch zu Ostern und Weihnachten hinaus.« Er winkte den Ruderern, sich in die Riemen zu legen. »Aber jetzt geht es erst einmal nach Oxford. Da warten ein paar Rebellen darauf, von mir gehenkt zu werden.«
    Adelia erwachte aus ihrer Verzückung und geriet in Panik. Zwischen ihr und ihrem Kind lag ein Fluss. »Mylord, Mylord, lasst mich vorher aussteigen.«
    Er hatte sie vergessen. »Ach so, ja natürlich.« Und zu den Ruderern: »Ans andere Ufer.«
    Gegen die reißende Strömung kamen sie nur langsam voran, und der König machte die ganze Zeit seinem Unmut Luft. Als die Barkasse endlich am gegenüberliegenden Ufer eine Stelle zum Anlegen erreichte, war sie längst weit an der Abtei vorbei. Adelia wurde aus dem Boot gehoben und auf einer verlassenen Weide in den Matsch gestellt, in dem sie bis zu den Stiefelrändern versank.
    Dem König gefiel das. Er beugte sich mit neugewonnenem Humor über die Reling. »Ihr müsst zurückplatschen«, grinste er.
    »Ja, Mylord. Danke, Mylord.«
    Das Boot legte wieder ab, und vom Heben und Senken der Ruder regneten glitzernde Tropfen aufs Wasser.
    Plötzlich rannte der König in der Barkasse bis zum Heck, um ihr noch etwas zu sagen. »Was den Eid des Bischofs angeht«, rief er. »Macht Euch deswegen keine Sorgen.
›… solange Ihr sie sicher behütet und beschützt …‹
Sehr schön formuliert.«
    Sie rief zurück. »Findet Ihr?«
    »Ja.« Die rasch größer werdende Entfernung zwischen ihnen zwang ihn zu brüllen. »Adelia, Ihr seid meine Totenleserin, ob es Euch gefällt oder nicht …«
    Jetzt sah sie nur noch das Plantagenet-Banner mit den drei Leoparden darauf flattern, weil die Barkasse in einer waldgesäumten Flussbiegung verschwand, doch die Stimme des Königs klang munter über die Bäume hinweg: »Ihr werdet
niemals
sicher sein«, rief er.

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Anmerkung der Autorin
    D er Platz, den die schöne Rosamund Clifford in den Legenden einnimmt, ist größer als der in historischen Dokumenten, wo sie nur beiläufig Erwähnung findet, und ich hoffe, ihr Schatten wird mich nicht wegen des fiktiven Porträts verfolgen, das ich von ihr gezeichnet habe.
    Aus dem
English Register of Godstow Nunnery,
das von Andrew Clarke herausgegeben und von der Early English Text Society veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die Abtei zur damaligen Zeit hohes Ansehen genoss und effizient verwaltet wurde. In ihr herrschte ein so aufgeschlossener Geist, dass die Leiche von Rosamund Clifford, der Geliebten Henrys  II ., vor dem Altar beigesetzt werden konnte, wo ihr Grab zu einem beliebten Wallfahrtsort wurde. Als der bedeutende Bischof Hugh of Lincoln das Kloster 1191 , also zwei Jahre nach Henrys Tod, besuchte, war er, obgleich er mit Henry befreundet gewesen war, entsetzt, das Grab an dieser Stelle vorzufinden. Er ordnete an, dass Rosamund ausgegraben und an anderer, weniger heiliger Stätte im Kloster bestattet werden sollte.
    Die Rebellion der Familie Henry Plantagenets spielte sich größtenteils auf dem Festland ab, aber da sich Romanautoren vor allem der Lücken in mittelalterlichen Dokumenten bedienen, habe ich mir erlaubt, einen solchen Aufstand auch nach England zu verlegen, wo sich, wie erwiesen ist, zumindest einige seiner unzufriedenen Barone rasch auf die Seite des jungen Henry und Eleanors schlugen.
    Eleanor von Aquitanien überlebte den Tod Henrys und die Gefangenschaft, die er ihr aufzwang. Sie überlebte sogar alle ihre Söhne bis auf König John. Sie war schon über siebzig, als sie die Pyrenäen überquerte, um die Hochzeit ihrer Enkelin vorzubereiten, eine Entführung erduldete und später eine Belagerung. Sie starb im Alter von 82  Jahren und wurde neben ihrem Ehemann

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