Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)
Stacheln durchsetzt war. Und kaum war die schwarze Klaue zum Stillstand gekommen, öffnete sie sich.
Schieres Entsetzen erfüllte die Gesichter der Leute, als sich schlanke schwarzhäutige Geschöpfe aus dem Objekt herausschlängelten. Mit einem Mal quetschten sich Fregtellraner, Xerrexianer und die anderen Gäste panisch aneinander vorbei und versuchten, den Kreaturen zu entkommen. Fargo brauchte nicht lange, um festzustellen, was das für Wesen waren. Im flackernden Licht konnte man sie zwar nur schwer ausmachen, doch die knochigen Schädel, langen lanzenartigen Schwänze, klauenbewehrten Gliedmaßen und die exoskelettale Panzerung waren eindeutig.
»Kuorim!«, rief ein Hiid'raner voller Furcht und heizte die bereits herrschende Panik noch weiter an.
Nur auf das eigene Überleben bedacht, preschten die Leute auf die beiden Ausgänge der Lounge zu. Wer stolperte, wurde niedergetrampelt. Kaum jemand sah sich genötigt, den Gestürzten aufzuhelfen.
»Hol die verdammte Fracht!«, schrie Dozer und schlug gegen Fargos Schulter.
Der Delaarianer schüttelte den Kopf. »Vergiss die Kisten! Wir sollten zusehen, dass wir hier wegkommen!«
Der Koloss schnaubte zornig und wollte Fargo beim Kragen packen, als dieser eine der Kreaturen auf sie zustürmen sah. »Hinter dir!«, warnte Fargo den Rel-tak und sprang zur Seite. Dozer drehte sich mit zuckenden Tentakeln zu dem Kuorim um und zog im gleichen Atemzug die knöcherne Brach-dok-Machete, die er unter den Lederriemen und Ketten seiner Kleidung auf die Station geschmuggelt hatte. Mit einem einzigen Hieb durchtrennte der brachiale Riese den Rumpf der fauchenden Bestie. Braunes Blut spritzte in die Luft und erregte die Aufmerksamkeit weiterer Kreaturen. Dozer war die reinste Kampfmaschine. Er fegte mit der Machete durch die anstürmenden Kuorim und zerstückelte drei der Bestien innerhalb weniger Sekunden. Doch für jeden getöteten Kuorim schienen sich zwei weitere aus dem schwarzen Objekt zu schlängeln, und Dozer entschied, dass ein Rückzug die bessere Wahl war. Er galoppierte in Richtung Ausgang los und stieß ohne Rücksicht jeden beiseite, der ihm im Weg stand. Fargo hastete dem Rel-tak hinterher. Im Getümmel der panischen Leute verlor er ihn jedoch aus den Augen, als er beinahe über einen am Boden liegenden Hocker gestolpert wäre.
Der schrille Alarm erstarb, als weitere Geschosse die Station trafen. Über die Lautsprecher wurde die Evakuierung angeordnet und sowohl den Gästen wie auch dem Personal befohlen, sich zu den Rettungsshuttles zu begeben. Nach dieser Durchsage bemerkte Fargo trotz der Schreie um ihn herum eine eingehende Nachricht auf seinem Kommunikator. Er zog das flache rechteckige Gerät aus der Hosentasche und stellte eine Funkverbindung her, während er panischen Gästen und den Kuorim auswich, die sich wie ein Rudel hungriger Tarkwölfe auf sie stürzten.
»Na endlich!«, sagte Kou'Ta. In seiner Stimme lagen gleichermaßen Erleichterung und Angst. »Ich versuche schon seit Minuten, dich zu erreichen.«
»Entschuldige, die Party hier ist 'n bisschen laut«, rief Fargo in den Kommunikator. »Wie sieht's bei dir aus?«
»Bisher bin ich von keinem Kuorim in meine Einzeltteilezerlegt worden.« Der Hiid'raner unterbrach sich. »Wo bist du?«
»Noch zwei Sektionen vom Hangar entfernt.«
»Dann solltest du dich besser beeilen. Die Sensoren der Whitehound erfassen eine Energiespitze im Reaktorkern der Station. Lange hält er diesem Beschuss nicht mehr stand.«
Großartig , dachte Fargo. »Ich bin auf dem Weg. Lass die Triebwerke warmlaufen.«
»Die laufen schon seit der ersten Explosion«, meinte Kou'Ta und trennte die Verbindung.
Fargo näherte sich den Rettungsshuttles dieser Sektion, wo eine Ansammlung verängstigter Leute versuchte, so schnell wie möglich an Bord eines der Shuttles zu gelangen und von der Station wegzukommen. Blanke Panik erfasste die Menge, als aus Fargos Richtung ein Schwall Gäste und Angestellte um die Kurve bog, der von mehreren Kuorim verfolgt wurde. Die Kreaturen schlängelten sich geschickt über Boden, Wände und Decke des Korridors und schnappten sich Person um Person. Einige der Bestien sprangen ihrer Beute in den Rücken, um dann deren Kehlen mit ihren kräftigen Kiefern zu zerfleischen, während andere ihre Opfer mit den messerscharfen Spitzen ihrer lanzenartigen Schwänze durchbohrten, zu sich zogen und anschließend ihre Klauen tief in die zappelnden Körper schlugen.
Eine bebende Explosion im Gang jenseits
Weitere Kostenlose Bücher