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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Handgelenk trug.
    »Ist er …«, begann Tshaska leise, konnte die Frage jedoch nicht gänzlich aussprechen.
    Der Arzt sah vom Bildschirm des Holo-Interface auf und schüttelte den Kopf. »Er ist nur bewusstlos. Abgesehen von einer leichten Gehirnerschütterung, einer Rippenserienfraktur rechts, einem zwar tiefen, aber nicht lebensbedrohlichen Schnitt im linken Unterarm, dem verstauchten rechten Handgelenk und diversen Prellungen und Schürfwunden geht es ihm gut.«
    Tshaska seufzte erleichtert, kniete dicht neben Fargo nieder und legte ihm zögerlich die Hand auf die Schulter. »Gann? Kannst du mich hören?«, fragte sie mit sanfter Stimme und streichelte vorsichtig über seine Haut. Als er sich nach einem Moment des Wartens noch nicht rührte, wiederholte Tshaska seinen Namen und klopfte behutsam auf seine Schulter. Das sachte Trommeln ihrer Finger schien den Delaarianer ins Bewusstsein zurückzureißen. Er brummte leise und seine Lider begannen zu flattern. Kurz darauf schlug er die Augen auf. Sein Blick schweifte ziellos umher, bis er auf Tshaskas Schenkel traf und ihren Körper emporstieg.
    »Méisan«, murmelte er mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, das Tshaska überschwänglich erwiderte, und begann, sich aufzurichten. Als er sich dabei mit seiner rechten Hand abstützen wollte, stöhnte er auf und Schmerz verzog sein Gesicht.
    »Ganz langsam«, riet Ibana. »Sie haben sich durch diesen Sprung einige Verletzungen zugezogen.«
    »Ach, was Sie nicht sagen, Doktor …«, ächzte Fargo, während er sich vorsichtig auf den Rücken rollte.
    »Was bei der großen Gleichung dauert da draußen so lange?«, fragte Kou'Tas Stimme unvermittelt im Ohrstück des Headsets, das Tshaska am linken Ohr trug. »Habt ihr vergessen, dass die RAIDer hier jeden Augenblick aufkreuzen werden?«
    Daraufhin suchte die Yûrikki den von dunklen Rauchschwaden erfüllten Himmel ab und entdeckte ein Shuttle, das in den Farben der RAID lackiert war und sich dem Marktplatz schnell näherte. Sie wandte sich wieder Fargo zu und fragte: »Kannst du aufstehen? Wir müssen hier weg, ehe die RAIDer eintreffen.«
    Seine schmerzverzerrte Miene schien deutlich ›Nein‹ zu sagen, doch Fargo nickte und richtete sich langsam auf. Die Yûrikki legte ihren Arm vorsichtig um seinen Rücken und stützte ihn, während er sich bemühte aufzustehen, ohne seine rechte Hand zu belasten. Ibana deaktivierte unterdessen seinHolo-Interface und erhob sich ebenfalls.
    Sie setzten sich gerade in Bewegung, als sich eines der riesigen Trümmerteile neben ihnen rührte und eines der massiven Tentakel darunter zum Vorschein kam. Vom Ende der Schneise erklang ein tiefes, Tshaska allzu vertrautes Grollen. Mit deutlicher Angst in den Augen sah die Yûrikki zu Fargo auf. Dem Ausdruck in seinem Gesicht nach zu urteilen, dachte er dasselbe wie sie: Offenbar war dieses Ding doch noch nicht tot.
    Aus den Trümmern des Wohnhauses erhob sich der keilförmige Kopf der Maschine und die drei noch intakten Augen auf der linken Seite richteten sich auf Fargo. Aus dem großen mittleren quoll dunkelbrauner Schleim, ebenso aus allen Rissen in ihrer Panzerung.
    »Dieser Sieg bedeutet nichts«, grollte die Maschine in der Handelssprache. Das Metall ihres Kopfes begann, sich zu zersetzen, das grüne Glühen ihrer Augen erlosch und ihre letzten Worte blubberten durch den Schleim hindurch. »Kor … wird … sich … erheben …«
    Kurz darauf war nur noch ein großer, brauner Klumpen von ihrem Kopf übrig, der wie ein mit Wasser gefüllter Sack zu Boden platschte.
    »Was meint dieses Ding damit?«, fragte Tshaska, sichtlich beunruhigt.
    »Ist doch egal«, sagte Ibana. »Wir sollten lieber zusehen, dass wir von hier verschwinden!«
    Auf dem Weg zurück zur Sabra'sán schwankte Fargo von einer Seite zur anderen, als hätte er zu viel Talki'mah getrunken, und stolperte immer wieder über kleinere Trümmerteile und Asphaltreste. Vermutlich dreht sich alles in seinem Kopf , folgerte Tshaska. Die Yûrikki musste all ihre Kraft aufbringen, um den großen Mann vor dem Stürzen zu bewahren, und war heilfroh, dass Fargo den Arzt nicht von sich stieß, als er ihre Mühsal bemerkte und ihr dabei half, den Delaarianer zu stützen.
    Sie hatten die Hälfte der Strecke bereits hinter sich gebracht, als das RAID-Shuttle über die Absturzstelle rauschte, plötzlich eine enge Kurve flog und auf sie zuhielt. Der näherkommende Triebwerkslärm drängte sie zum Schnellerlaufen, doch Fargo war dazu noch zu

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