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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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herabregnete.
    Erst als die Maschine regungslos liegen blieb und keine Trümmer mehr in die Luft geschleudert wurden, brachte Kou'Ta die Sabra'sán näher zum verwüsteten Marktplatz hinunter und flog mit geringer Geschwindigkeit in einer weiten Kurve über die Absturzstelle hinweg.
    »Große Gleichung! Seht euch dieses Chaos an!«, sagte der Hiid'raner und versuchte, Fargo über Funk zu erreichen. Der Delaarianer antwortete jedoch nicht.
    Kou'Ta flog eine weitere Kurve und forderte Fargo immer wieder auf, sich zu melden. Und jedes Mal hoffte Tshaska, seine Stimme aus den Lautsprechern zu hören, doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
    »Tii'gal! Jetzt mach schon, Gann!«, fluchte Kou'Ta. Den kleinen grauen Burschen beunruhigte Fargos Schweigen offenbar ebenfalls.
    »Achtung! Es nähern sich mehrere Jäger mit RAID-Kennung«, meldete TORR unvermittelt. »Ich empfehle daher, die Sabra'sán umgehend zu landen, den Captain zu suchen und an Bord zu holen und schleunigst von hier zu verschwinden.«
    »Dafür müssen wir Gann erst einmal finden.« Kou'Ta verrenkte sich fast den dünnen Hals, während er das Trümmerfeld des Marktes nach dem Delaarianer absuchte. »Sieht ihn einer von euch?«
    Tshaska und Ibana taten es ihm gleich, jedoch konnten sie Fargo auf die Schnelle nicht zwischen den brennenden Wrackteilen, zerstörten Verkaufsständen und den zermalmten Leichen ausmachen.
    Plötzlich flimmerte ein grüner holografischer Kreis auf dem Sichtfenster auf und TORR verkündete: »Meine Sensoren haben delaarische Biowerte an der markierten Position ausfindig gemacht.«
    Der Markierung nach befand Fargo sich in der breiten Schneise, welche die Maschine in den Asphalt geschlagen hatte, und zudem recht nah am Haupttrümmerteil des Rumpfs.
    »Kannst du dort landen?«, erkundigte sich Tshaska bei Kou'Ta.
    »Wird ein bisschen eng, aber sollte gehen«, antwortete dieser. Der Hiid'raner brachte die Sabra'sán mit einer engen Schleife in Position und setzte zur Landung an. Tshaska wollte gerade zur Hauptrampe hinuntereilen, als Kou'Ta rief: »Warte. Du solltest den da besser mitnehmen.« Er deutete auf Ibana. »Nach diesem Sprung braucht Gann sehr wahrscheinlich einen Arzt.« Der Hiid'raner beäugte die Yûrikki. »Außerdem siehst du nicht so aus, als könntest du ihn allein zur Sabra zurücktragen, sollte es nötig sein.«
    »Ich wäre ohnehin mitgegangen«, sagte Ibana, der sich bereits die Sicherheitsgurte vom Körper gestreift hatte und sich aus dem Sitz erhob.
    Keine Minute später folgte Tshaska zügigen Schrittes der langen Schneise und bemühte sich, sowohl die Schreie und Hilferufe der Verletzten wie auch die abgetrennten Körperteile von Passanten verschiedenster Spezies zu ignorieren, die sich über den aufgerissenen Asphalt verteilten. Der Anblick war entsetzlich, und die Yûrikki hoffte inständig, das keines dieser Körperteile zu Fargo gehörte.
    Eine Träne rann über Tshaskas Wange, hervorgelockt vom beißenden Rauch, der gemeinsam mit dem Geruch verbrannten Fleisches die Luft erfüllte. Allerdings war sich die Yûrikki nicht sicher, ob dies der einzige Grund dafür war, oder ob ihre Sorge um Fargo und dieses Bild der Verwüstung nicht auch eine Mitschuld daran trugen. Immerhin war es durchaus möglich, dass der Delaarianer diesen Absturz nicht überlebt hatte. Mit diesem Gedanken floss eine weitere Träne über ihre Wange, die sie bestimmt mit Zeige- und Mittelfinger wegwischte und sich abermals versicherte, dass Fargo noch lebte.
    »Hier ist er!«, rief Ibana unvermittelt. Der Arzt lief einige Meter vor ihr und huschte plötzlich hinter die Trümmer eines Kiosks.
    Tshaska sprintete ihm hinterher und umrundete die hinaufragende, gesplitterte Holzseitenwand, an deren spitz zulaufenden Bruchstellen sich verrußte Kleidungsstücke verfangen hatten und wie Fähnchen im lauen Wind flatterten. Als sie Fargo jenseits der Trümmer liegen sah, blieb sie abrupt stehen und erschrak. Der Delaarianer lag auf dem Bauch und rührte sich nicht. Arme und Beine waren in schmerzvoll wirkenden Winkeln verdreht, seine Kleidung stellenweise zerrissen. In seiner von Ruß und Dreck befleckten blassen Haut zeugte eine Vielzahl von Schrammen, Schnitten und anderen Blessuren von der Wucht seines Aufpralls.
    Die Yûrikki ging langsam auf ihn zu, die Hände fassungslos auf ihren Mund gelegt. Ibana hockte bereits neben Fargo und überprüfte seine Vitaldaten mit einem kleinen Handscanner und dem Holo-Interface, das er wie immer am linken

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