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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Couch abstützen musste.
    »Sie sollten es besser langsam angehen«, empfahl der Arzt. Er deutete auf das Glas, das vor Fargo auf dem Kaffeetisch stand. »Trinken Sie etwas. Das wird Ihnen helfen.«
    Mit einer Maske bar jeder Emotion betrachtete der Delaarianer die klare Flüssigkeit, die sich darin befand. Ihm wäre eine schwach grünlich leuchtende Flüssigkeit lieber gewesen. Er wollte diese Schmerzen endlich loswerden … und die Träume.
    »Keine Sorge.« Der Arzt lehnte sich in den Sessel zurück, legte die Ellenbogen auf den Armlehnen ab und faltete die Hände auf dem Bauch. »Das ist nur Wasser.«
    Fargo beugte sich träge vor und streckte die rechte Handnach dem Glas aus. Sie zitterte wie die Blätter eines Halabaums beim kleinsten Windstoß. Seine Finger umschlangen das mit einem feinen, geriffelten Muster versehene Kristallglas so fest, als wollten sie dem Zittern auf diese Weise entkommen. Wie in Zeitlupe führte er das Glas zu seinem Mund, benetzte seine trockenen Lippen mit dem kalten Nass und nahm einen zögerlichen Schluck. Als Fargo feststellte, dass es tatsächlich nur Wasser war, leerte er das Glas mit einem einzigen gierigen Zug. Anschließend lehnte er sich nach vorn, ließ die Arme auf die Schenkel sacken, schloss die Augen und atmete tief durch.
    »Wie fühlst du dich?«, hörte er Tshaskas honigweiche Stimme fragen.
    Beschissen , war das erste Wort, das Fargo dazu in den Sinn kam. Erschöpfung und Übelkeit mischten sich mit der Benommenheit, die ihn erfüllte, seit er aus dem Albtraum erwacht war, und die zweifelsohne eine Nachwirkung des Narkotikums war, das ihm der Arzt vorhin injiziert hatte. Hinzukamen die Schmerzen, die seinen Körper aufgrund des anhaltenden Duskentzugs malträtierten. Das quälende Stechen gewann mit jeder verstreichenden nüchternen Minute an Intensität und unterband nahezu jeden Gedanken an etwas anderes als die Erlösung, die ihm eine Ampulle des grünen Glücks versprach.
    Fargos seufzte kaum hörbar und blinzelte zu der Yûrikki hinüber. Sie hatte sich inzwischen zu ihm auf die Couch gesetzt, blieb jedoch auf Abstand – was ihn verwirrte. Bisher schien es dem Delaarianer, als suchte sie seine Nähe, doch jetzt hielt sie sich zurück – und wartete auf seine Antwort.
    »Als ob mich 'n Bulltor auf die Hörner genommen hätte«, sagte er schließlich und stellte mit einer trägen Bewegung das Glas auf dem Kaffeetisch ab. Dabei bemerkte er, dass er mit nacktem Oberkörper dasaß, und befühlte seine Brust.
    »Der Peilsender ist deaktiviert«, kommentierte der Arzt Fargos Suche. Sein Ton troff geradezu vor Selbstzufriedenheit.
    Statt darauf zu reagieren, suchte Fargo nach seinemHemd, fand es schließlich auf Tshaskas Schoß und griff mit der rechten Hand danach. Ehe er der Yûrikki jedoch nahe kam, reichte sie es ihm schon mit ausdrucksleerem Gesicht entgegen, darum bemüht, ihn nicht zu berühren. Fargo kannte Tshaska zwar noch nicht lange, aber irgendwie verhielt sie sich plötzlich merkwürdig; so ganz anders, als es für sie bisher typisch war.
    Ratlos nahm der Delaarianer das Tanktop an sich und streifte es sich gemächlich über.
    »Wie gesagt, der Peilsender ist deaktiviert und Rannes' Bluthund sollte Sie jetzt nicht mehr so leicht aufspüren können«, begann der Arzt erneut. »Dennoch sollten wir so schnell wie möglich von diesem Planeten verschwinden.«
    »Wir?«, stutzte Fargo.
    »Rannes ist kein Idiot. Er wird trotz meiner Sicherheitsvorkehrungen früher oder später herausfinden, dass ich die Naniten aus dem Labor gestohlen habe, und entweder seinen Bluthund oder die Söldner hinter mir herschicken.«
    »Und ich soll was tun? Sie etwa vor denen beschützen?« Fargo legte seine Arme wieder auf den Schenkeln ab. »Wie kommen Sie überhaupt darauf, dass ich Sie mitnehmen will? «
    Der Arzt beugte sich langsam nach vorn. »Ich bin der Einzige, der den Quarantänebehälter entfernen kann, ohne Sie dabei zu töten, wie Sie wissen. Und Sie wollen doch sicher nicht für den Rest Ihres Lebens mit den Naniten in der Brust herumlaufen, oder?«
    Fargos Miene spannte sich an. Das ist der einzige Grund, weshalb Sie noch atmen.
    »Was sind denn Naniten?«, fragte Tshaska unvermittelt.
    Der Arzt schaute zu ihr. »Das sind mikroskopische Maschinen, kaum größer als eine Zelle Ihres reizvollen Körpers, Ni'mei«, antwortete er mit der Spur eines anzüglichen Grinsens im Gesicht, das Fargos Antipathie für den Korymier nährte.
    Auch Tshaska schien es nicht zu

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