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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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gegenüber, die nur noch vom groben Körperbau her etwas mit dem Lebewesen gemein hatte, aus dessen Gewebe sie sich zusammengesetzt hatte.«
    Dann ist der Keltraner, der uns verfolgt, also dieses Cyborgding? , überlegte Fargo.
    »Das ist grausam!«, kommentierte Tshaska die Geschichte des Arztes. »Wie konnten Sie daran nur mitwirken?«
    »Was hätte ich denn Ihrer Meinung nach tun sollen? Die RAID kontaktieren? Was hätte das gebracht in Anbetracht der Tatsache, dass diverse hochrangige RAID-Offiziere dieses Sektors auf der inoffiziellen Gehaltsliste von Viver-Tech Industries stehen?« Der Arzt starrte Tshaska an und wartete auf ihre Antwort, doch diese blieb aus. »Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe«, fuhr er schließlich fort, das Gesicht ein Spiegelbild der Reue seines Tonfalls. »Ich habe diesen Keltraner zu einem langsamen und qualvollen Tod verurteilt, als ich zuließ, dass man ihm die Naniten injiziert. Das wird mich mein Leben lang verfolgen.« Er nickte zu Fargo. »Und deshalb habe ich Ihnen letzten Endes geholfen, aus dem Viver-Tech-Komplex zu entkommen. Ich bezweifelte, dass die verhältnismäßig geringe Konzentration des Xetagens in Ihrem Körper Sie vor einer derart großen Anzahl dieser Maschinen hätte schützen können, und wollte nicht für ein weiteres Opfer dieser Technologie verantwortlich sein.«
    »Was nützt mir das, wenn ich diese Dinger jetzt trotzdem in mir habe?«, blaffte Fargo.
    »Das sind nicht dieselben Naniten«, erwiderte der Arzt.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Tshaska verwirrt.
    »Es gibt zwei verschiedene Arten von ihnen. Zumindest sind mir nur diese beiden bekannt. Die einen zersetzten organisches Material und wandeln es in neue Naniten um. Aberum das tun zu können, müssen sie erst einmal aktiviert werden. Und das kann ausschließlich die zweite Art. Sie sind der Schlüssel.« Der Arzt lachte kurz auf. »Deswegen nennt Rannes sie die S-Naniten . Vielleicht handelt es sich dabei um eine Art Sicherheitsmaßnahme. Keine Ahnung. Jedenfalls kann er ohne sie keine weiteren Naniten initialisieren – und auch keine dieser anderen Maschinen.«
    »Andere Maschinen?«, fragte Fargo.
    Der Arzt nickte. »Soweit ich weiß, ist dieser umgewandelte Keltraner nicht die einzige auf dieser Nanotechnologie basierende Maschine in Rannes' Besitz. Es existieren mindestens noch zwei weitere. Die eine bewachte die S-Naniten, aber was die Dritte angeht …« Er schüttelte den Kopf. »Um die machte Rannes stets ein Geheimnis.«
    »Wenn die Naniten von einer dieser Maschinen bewacht wurden, wie sind Sie dann an sie herangekommen?«, fragte Fargo, nicht darum bemüht, den abfälligen Tonfall seiner Stimme zu unterdrücken.
    »Ich hatte … Hilfe«, räumte der Arzt zögerlich ein.
    »Ach ja? Von wem?«, wollte Tshaska wissen.
    »Ich kenne ihn nur unter dem Namen Tech/no.manc3r. Zu welchem Volk er gehört, vermag ich nicht zu sagen, da ich ihm nie persönlich begegnet bin. Unsere Kommunikation fand ausschließlich über Audiokanäle und verschlüsselte Textnachrichten statt. Das einzig Auffällige an ihm war sein Stottern.«
    »Und wie hat er Ihnen geholfen?«, fragte sie weiter.
    »Ich weiß nicht, wie es ihm gelungen ist, aber er hat sich in das abgeschirmte Interlink-Netzwerk des Viver-Tech-Komplexes gehackt, die Sicherheitssysteme des Nanitentresors , wie Rannes das Sicherheitslager nennt, vorübergehend deaktiviert und die Maschine irgendwie in einen anderen Teil des Gebäudes gelockt. Auf diese Weise konnte ich mir ungesehen Zugang zu den S-Naniten verschaffen und sie in den Quarantänebehälter transferieren«, erklärte der Arzt. »Danach hat er die Überwachungssysteme der medizinischen Abteilung eine Zeit lang ausgetrickst, damit ich Ihnen den Behälter implantieren und Sie aus der Sedierung wecken konnte.« Er seufzte. »Unglücklicherweise bemerkte man Tech/ no.manc3rs Anwesenheit im Viver-Tech-Netzwerk jedoch früher, als er es erwartet hatte. Das führte dazu, dass man ihn gezielt aus dem Netzwerk ausschloss und Rannes viel früher vom Diebstahl der Naniten erfuhr, als es geplant war.«
    »Und Sie vertrauen einfach so auf die Zuverlässigkeit irgendeines stotternden Hackers, dem Sie noch nie persönlich begegnet sind?«
    »Ich hatte keine Wahl«, antwortete der Arzt. »Ohne seine Hilfe wäre ich nie an die Naniten herangekommen.« Er unterbrach sich. »Abgesehen davon wusste er eine Menge über die bei Viver-Tech erforschte Nanotechnologie. Und genau wie ich war er der

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