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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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gefallen, denn sie rümpfte ihr Näschen und fragte schnippisch: »Und was ist an denen so toll?«
    »Na, zum Beispiel die Tatsache, dass sie organisches Gewebe binnen Sekunden zersetzen und in Rohmaterial für neue Naniten umwandeln können«, antwortete der Arzt ebenso barsch.
    »Was!?« Tshaska schlug die Hände auf das Polster der Couch. »Und so etwas pflanzen Sie ihm in den Körper?« Sie wandte sich entgeistert von dem Arzt ab und schaute zu Fargo. Er selbst starrte auf die wellenförmige Maserung auf der Tischplatte aus Basariholz und versuchte, sich die Bedeutung dieser Worte klar zu machen. Ich habe also fleischfressende Maschinen in mir? Das wird ja immer besser .
    »Es besteht absolut kein Grund zur Sorge!«, versicherte der Arzt. »Die Naniten befinden sich in einem S3-Quarantänebehälter, den Viver-Tech speziell zum Transport gefährlicher Substanzen entwickelt hat.« Er lehnte sich im Sessel zurück. »Außerdem würde das Xetagen die Naniten höchstwahrscheinlich isolieren, sollte es ihnen gelingen, den Behälter zu verlassen.«
    Wie war das? Fargo schaute verwirrt zu dem Korymier hinüber.
    »Das ist einer der Gründe, weswegen ich Sie« – der Arzt deutete auf den Delaarianer – »für den Transport dieser Dinger zur Station Cheyde'ha ausgewählt habe. Die Naniten können das Xetagen nicht verwerten, stattdessen umschließt es die Maschinen mit einer Art Membran, die sie nicht durchdringen können, und separiert sie so vom restlichen Gewebe.«
    »Und woher wollen Sie das wissen?«, fragte Fargo.
    »Ganz einfach. Nachdem Sie von unserem Bergungsteam eingeliefert worden waren und ich Rannes von ihrer Xetagen-Infektion berichtet hatte, wies er mich wenig später an, die Auswirkungen der Naniten auf es zu testen. Das Ergebnis war jedes Mal dasselbe.«
    » Das Xetagen!?«, unterbrach Tshaska die Ausführungen des Arztes. Als sie daraufhin zu Fargo aufschaute, spiegelte sich in ihren Augen ein Ausdruck, den der Delaarianer nicht recht zu deuten wusste.
    »Nur keine Sorge. Es ist nicht ansteckend«, sagte der Arzt.
    Tshaskas Blick sprang den Korymier förmlich an. »Das weiß ich selbst!« Sie sah zu Fargo zurück. »Das bedeutet, du wirst … sterben?«
    »Also das bleibt noch abzuwarten, Ni'mei«, sagte der Arzt mit einem Anflug von Zuversicht in der Stimme, ehe Fargo antworten konnte. »Immerhin hat er es sich bereits vor drei Monaten zugezogen und ist noch immer am Leben.«
    Tshaska schaute zu dem Korymier hinüber und senkte gleich darauf ihren Blick.
    »Wie dem auch sei«, seufzte der Arzt. Dann fuhr er mit seiner Erzählung fort. »Rannes war von den Ergebnissen der Tests nicht sonderlich begeistert und wollte, dass ich Ihnen das Hundertfache der üblichen Testmenge an Naniten injiziere. Er wollte sehen, wie das Xetagen in Ihrem Körper auf eine größere Anzahl der Maschinen reagiert.« Der Arzt unterbrach sich und starrte auf das leere Glas auf dem Kaffeetisch. »Sie können sich nicht vorstellen, was diese Naniten mit einem Lebewesen anstellen.« Er schloss die Lider. »Ich werde den Ausdruck in seinen Augen mein Leben lang nicht vergessen.«
    Fargo und Tshaska warfen einander verwirrte Blicke zu.
    »Von wem sprechen Sie?«, fragte die Yûrikki schließlich.
    »Er war ein obdachloser Keltraner, den Rannes' Leute in den Slums jenseits des Flusses angeworben hatten. Wir haben ihm ein Dutzend der Naniten direkt ins Blut injiziert, und sobald sie in ihm waren, begannen sie, das organische Material seines Körpers zu verwerten und konstruierten daraus weitere mikroskopische Maschinen. Mit jedem Tag wurden es mehr. Hunderte. Tausende. Aber die Naniten zersetzten seinen Körper nicht nur, sondern ersetzten seine organische Struktur durch ihre Nanotechnologie.« Der Arzt atmete tief aus und schaute zu den Panoramafenstern hinaus. »Es müssen unvorstellbare Schmerzen gewesen sein. Er hat uns ohne Unterlass angefleht, ihn zu töten. Und als wir es nicht taten, rammte er letztlich seinen Kopf wieder und wieder gegen die Tritaniumwände des Isolationslabors in dem Versuch, sich auf diese Weise selbst zu töten.« Der Arzt sah zu Fargo undTshaska zurück. »Er hat eine Delle in die verdammte Wand geschlagen, ohne sich zu verletzen. Die Naniten hatten seine Schädelknochen bereits umgewandelt, und er konnte nur noch hilflos mit ansehen, wie sie ihr Werk fortsetzten und ihm den Körper Stück für Stück stahlen. Ein paar Tage später war keine Zelle des Keltraners mehr übrig und uns stand eine Maschine

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