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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Er sah verwirrt zur Mittelkonsole, über der das doppelhelixförmige Hologramm der KI leuchtete.
    »Ich messe einen unerklärten Temperaturanstieg in den Triebwerken. Es hat mit dem Eintritt in den Hyperraum begonnen und wird zu einer Überhitzung mit explosiven Folgen führen, wenn wir nicht in spätestens vier Stunden in den Normalraum zurückspringen, die Triebwerke deaktivieren und sie abkühlen lassen.«
    »Und wie lange werden wir hilflos im All treiben und warten müssen, bevor wir weiter fliegen können?«, wollte Kou'Ta wissen.
    Die Balken an den ineinandergewundenen Strängen des Helix-Hologramms zuckten. »Vorläufigen Berechnungen zufolge wird es siebenundfünfzig Minuten dauern, bis die Triebwerke genug heruntergekühlt sind, damit wir weitere vier Stunden gefahrlos durch den Hyperraum fliegen können.«
    »Na fantastisch!« Kou'Ta warf seine Hände auf die Armlehnen seines Sitzes. »Haufenweise Zeit für einen RAID-Kreuzer, uns wie ein Stück Treibgut aufzusammeln. Und danach werden die sich über uns totlachen, weil wir sooo weit gekommen sind, ehe sie uns in eine nichtregistrierte Erzmine auf irgendeinem Asteroiden stecken und uns dort zu Tode arbeiten lassen!«
    »Hör auf, hier wie 'n nutzloser Az'ras rumzuheulen!«, raunzte Fargo genervt. Der Gedanke, noch länger ohne Dusk auskommen zu müssen, versetzte seinen Puls in Aufruhr. »Schwing dich stattdessen gefälligst in den Triebwerkskern und finde heraus, woher diese Hitzeentwicklung kommt, und repariere das verdammte Teil!«
    »Wie hast du mich gerade genannt? Nutzloser Az'ras?« Kou'Ta schnaubte entrüstet. »Ohne meine Hilfe wärst dudoch gar nicht erst von Trellaan weggekommen!«
    »Dank deiner Hilfe sitze ich jetzt hier draußen im Niemandsland ohne eine einzige Ampulle Dusk fest!« Auf Trellaan hätte Fargo diese verheißungsvoll leuchtende grüne Flüssigkeit wenigstens noch in die Finger bekommen können, doch hier im Nirgendwo … »Also schieb deinen knochigen Hintern augenblicklich nach Achtern und kümmere dich um dieses Dreckshitzeproblem!«
    »Sonst was? «, fragte Kou'Ta, die Augen zu Schlitzen verengt.
    Fargo spannte seine schmerzenden Muskeln an, erhob sich und packte den Hiid'raner am Kragen. »Sonst findest du dich gleich ohne Raumanzug in 'ner zum Hyperraum hin geöffneten Luftschleuse wieder!«
    Kou'Tas Nasenschlitze zuckten. »Und wer soll dann den Schaden beheben? Der da? Oder sie?« Er nickte erst zu Ibana, dann zu Tshaska. »Du?« Der Hiid'raner schnaubte spöttisch. »Du kannst in deinem momentanen Zustand doch nicht einmal einen Schraubenschlüssel halten, geschweige denn etwas damit reparieren!« Er schüttelte den kahlen Kopf. »Nein, du brauchst mich!« Mit diesen Worten stieß er Fargo von sich.
    »Du hast keine Ahnung, was ich brauche!«
    »Die einzige Konstante in deinem Leben«, murmelte Kou'Ta. Er zupfte sich den maßgeschneiderten hiid'ranischen Geschäftsanzug zurecht und warf den beiden anderen kurze Blicke zu. »Wenn ihr mich entschuldigt, ich muss mich um diese unerklärte Hitzeentwicklung kümmern.« Seine Stimme troff nur so vor Verachtung. Und während er sich zum Schott begab, brummte er noch: »Je schneller wir in die Grenzlande kommen, desto besser für uns alle.«
    Als Fargos wutbrennender Blick von Kou'Tas Rücken auf den Arzt fiel, bedachte ihn dieser mit missbilligendem Kopfschütteln und sah zu Tshaska hinüber, als wollte er auf sie aufmerksam machen. Die Yûrikki saß wie erstarrt in ihrem Sitz. Ihre Augen nagelten Fargo mit einem Ausdruck fest, der Fassungslosigkeit schon sehr nahe kam. Und erst jetzt wurde dem Delaarianer bewusst, wie er Kou'Ta angeschnauzt hatte.Nagende Reue begann, durch sein Innerstes zu kriechen. Er konnte Tshaskas vorwurfsvollen Blick nicht länger ertragen und wandte sich beschämt von ihr ab.
    »Gann?«
    Nein. Fargo wollte jetzt nicht mir ihr reden. Nicht solange er nicht sicher sagen konnte, ob er oder der Entzug zu ihr sprechen würde. Den Kopf gesenkt, setzte er sich wankend in Bewegung und marschierte mit schmerzenden Schritten aus dem Cockpit.

20
    Die Yûrikki starrte schweigend durch das Sichtfenster in den Hyperraum hinaus. Es war offensichtlich, dass sie sich im Moment nicht unterhalten wollte, und Ibana würde sie nicht dazu zwingen, indem er sie in ein Gespräch verwickelte. Stattdessen verließ er das Cockpit und folgte dem Weg, den der Delaarianer eben genommen hatte. Er trabte die fünf Stufen der Treppe hinter dem Cockpit hinauf und fand sich in einem

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