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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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doch egal! Das Ergebnis bleibt dasselbe.« Er beugte sich vor und atmete geräuschvoll aus. »Ich werde vermutlich nie wieder einen Raven fliegen.«
    »Arlanns Beschluss ist doch nur vorübergehend«, sagte sie und klopfte ihm auf die Schulter. »Sobald die Verletzung an deinem Knie verheilt ist, sitzt du wieder im Cockpit.«
    »Du kennst mein Problem, Ziona« erwiderte Jack frustriert. »Mein Immunsystem stößt so ziemlich jedes körperfremde Material trotz Medikation ab. Und ohne Implantat und intaktem Gelenk wird mir dieser Yûrikki nie Flugtauglichkeit bescheinigen.«
    »Alter Schwarzmaler!«, grinste sie und stupste ihn gegen die Brust. »Du machst es einem nicht gerade einfach, dich aufzuheitern.«
    »Wenn du mich aufheitern willst, bring mir diesen delaarischen Bastard, damit ich mich bei ihm für mein zerstörtes Knie bedanken und ihm anschließend die Zähne ausschlagenkann.«
    »Danach findest du dich entweder in einer Arrestzelle oder auf der Krankenstation wieder – je nachdem wer gewinnt.« Ziona lehnte sich zurück. »Aber wo wir gerade bei diesem Typen sind: LUNA hat die Signatur seines Schiffs aufgespürt und einen Abfangkurs errechnet.«
    Jacks Laune hob sich abrupt. Wäre LUNA, die Advanced Service and Information Run-time – der kurz als ASIR-System bezeichnete Bordcomputer des Kreuzers –, eine Frau aus Fleisch und Blut, wäre er ihr jetzt um den Hals gefallen und hätte sie geküsst.
    »Sieht so aus, als würdest du deine Chance bekommen, ihm die Zähne auszuschlagen. Ich reserviere jedenfalls schon mal ein Krankenbett für dich«, fuhr Ziona zwinkernd fort.
    »Danke für dein außerordentliches Vertrauen in meine Fähigkeiten.«
    »Immer wieder gern, Blondie«, erwiderte die Iskullanerin freundlich lächelnd. »Im Übrigen habe ich etwas über diesen Tetsuo Ibana herausgefunden«, fuhr sie mit ernsterer Stimme fort. »Vor ein paar Jahren war er der Chefarzt der Notaufnahme im Zentralkrankenhaus von Riland auf Korr Vallar, bis er — «
    »Bis er den damaligen Senator der Fregtellraner bei einer Routineoperation umgebracht hat, weil er total mit Narachne zugeknallt war«, fiel Jack ihr ins Wort und biss einen Brocken Fleisch aus dem Yorell.
    »Du hast also schon davon gehört?«
    »Jeder hat davon gehört. Das war damals in allen Nachrichten«, nuschelte er kauend. Er warf der Iskullanerin einen argwöhnischen Blick zu. »Siehst du etwa nie fern?«
    »Klatsch und Tratsch interessieren mich nicht im geringsten«, antwortete sie, die Schulterblätter zuckend.
    »Das war ja wohl mehr als das!« Jack würgte den Brocken hinunter. »Meiner Meinung nach war's vorsätzlicher Mord, und er hätte lebenslang hinter Gitter landen sollen. Aber Daddy hatte ja genug Credits auf dem Konto, um die Richter zu einer Bewährungsstrafe zu überreden . Danach hat erJunior in eine Entzugsklinik auf Fenndok verfrachtet und enterbt.«
    »Und ich dachte immer, du würdest dich nur für Raven-Jäger und GravBall-Turniere interessieren. Aber so, wie es aussieht, gibt's da auch noch die Klatschtante Jack«, neckte Ziona den blonden Mann.
    »Ja, ja. Mach dich ruhig darüber lustig. Aber wundert es dich nicht, dass ein renommierter Rüstungskonzern wie Viver-Tech Industries so jemanden einstellt? Ich meine, die hätten doch auch einen Spitzenarzt ohne Strafakte bekommen können. Aber nein. Die nehmen ausgerechnet diesen, der zum einen eigentlich gar nicht mehr praktizieren darf und zum anderen ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellt, sollte er rückfällig werden.«
    »Warum fragst du nicht einfach den Geschäftsführer von Viver-Tech, diesen Rannes?«
    »Glaub mir, ich hab's versucht. Aber seine Sekretärin wimmelt mich ständig ab und behauptet, er wäre in einer Besprechung, bei einem Test, auf dem Klo oder wer weiß wo.« Jack seufzte. »Es ist leichter, einen getarnten Vorn'Kal in stockfinsterer Nacht mit bloßem Auge zu entdecken, als diesen Menschen zu erreichen.« Er unterbrach sich. »Bei diesen Viver-Tech-Typen ist irgendwas faul, wenn du mich fragst.«
    »Ah, dein berühmter Instinkt wieder, ja?« Eine ihrer Brauen hob sich zweifelnd, dann lächelte Ziona. »Weißt du was, ich überlasse dir das Verhör des Arztes, nachdem wir sie eingeholt und verhaftet haben. Dann kannst du ihn tagelang mit deinen Fragen foltern.«
    »Wie großzügig von dir, Ziona.« Jack schob genüsslich das letzte Stück der getrockneten, grauen Schlange in den Mund und nuschelte: »Und nach dem Verhör lade ich dich auf einen

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