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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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sexuelle Begegnung fortsetzen, dessen war sich Tshaska sicher. Die Art und Weise, wie er seine Hände bewegte und sie hin und wieder tiefer hinabgleiten ließ, zeigte dies mehr als deutlich. Dennoch hielt er sich zurück – und das überraschte die Yûrikki. Sie hatte nicht erwartet, dass er so … rücksichtsvoll reagieren würde. Vielmehr hatte sie angenommen, er würde sie aufgrund des Drogeneinflusses beleidigt anfauchen oder aufdringlich werden und sie zum fortgesetzten Liebesspiel nötigen. Doch das tat er nicht.
    Die beiden lagen sich noch eine Weile schweigend in den Armen, und sie genoss die sanften Liebkosungen seiner Finger. Mit einem Mal verloren seine Hände jedoch an Kraft und fielen auf das Polster des Bettes hinab.
    » …vuoir ar'Ceu … jetán …«, raunte Fargo kaum verständlich mit geschlossenen Augen und kraftlosem Lächeln.
    »Wie bitte?«, fragte Tshaska. Sekunden vergingen; es kam keine Antwort. Einzig seinen warmen Atem spürte sie auf ihrer Haut.
    Unversehens rutschte sein Kopf auf ihre Schulter hinab und sein Oberkörper sank auf ihre Brust. Gleichermaßen verwirrt und beunruhigt flüsterte Tshaska »Gann?« und rüttelte sachte an seinem rechten Arm. Ein dumpfes, kehliges Geräusch ähnlich einem Achlaut ging daraufhin mit nahezu jedem Atemzug einher, und Tshaska dämmerte es: Er war doch tatsächlich eingeschlafen!
    Mit einem betretenen Lächeln auf den Lippen drückte sie den Mann sanft von sich und rollte ihn vorsichtig auf das Bett.
    »TORR, kannst du mir seinen letzten Satz übersetzen?«, fragte Tshaska, während sie den friedlichen Ausdruck in Fargos Gesicht betrachtete. Die KI hörte immer zu, war immer überall; das hatte die Yûrikki unlängst mitbekommen.
    »Negativ. Dieses Delaarim-Genuschel konnte selbst ich mit meinen hochentwickelten akustischen Sensoren nicht ausder Musik herausfiltern. Eine Übersetzung ist daher nicht möglich«, antwortete TORR.
    Tshaska neigte sich zu dem Delaarianer hinab und streifte mit den Fingerspitzen über das Tattoo, das sich von seinem Schlüsselbein aus über die gesamte rechte Seite seines Oberkörpers erstreckte. Zwei Worte glaubte sie, verstanden zu haben: ›ar'Ceu jetán‹. Oder waren es drei? Die Yûrikki vermochte es nicht zu sagen. Vielleicht würde sie Fargo danach fragen, sobald er wieder nüchtern war.

23
    Jack fläzte gemütlich auf dem zwar weichen, aber seiner Meinung nach viel zu schmalen Bett in seinem Quartier an Bord der Exlunas . Sein Blick haftete auf dem Display des Datenpads, das er in der rechten Hand hielt, und studierte akribisch die Berichte, die seine RAID-Kollegen in Daydrale im Fall des gesuchten Delaarianers angefertigt und an die Exlunas übermittelt hatten. Ab und an führte er einen dünnen Holzspieß zu seinem Mund, biss ein Stück weißes Fleisch aus dem getrockneten Yorell, der sorgsam auf den Spieß gefädelt worden war, und konzentrierte sich wieder auf das Datenpad.
    Die meisten Menschen machten für gewöhnlich einen großen Bogen um hiid'ranische Gerichte, Jack verschlang sie jedoch mit Vorliebe. Wenn er sich in der Bordmesse über einen Teller knusprig gebratener, fingerdicker Würmer hermachte, die mit blauem Blattsalat und scharfem, rotem Dip serviert wurden, erntete er dafür in aller Regel angewiderte Blicke von seinen Mitmenschen. Der Yorell, den er gerade aß, war eine hiid'ranische Delikatesse. Herb gewürzt schmeckte das weiße Fleisch der kleinen Schlange bedeutend besser als der langweilige Fraß, den man den menschlichen Besatzungsmitgliedern Tag für Tag auftischte. Zum Glück gab es keine Vorschrift, die besagte, dass Jack ausschließlich Nahrung der Menschen zu verzehren hatte. Aber selbst wenn es eine solche gäbe, hätte er vermutlich einen Weg gefunden, sie zu umgehen. Und irgendwie würde er auch eine Möglichkeit finden, dieses dämliche Flugverbot auszuhebeln, das ihm sein zertrümmertes Knie eingebrockt hatte.
    Daran bist du Hurensohn schuld! Jacks Finger würgten das Datenpad in seiner Hand geradezu, als er zu einer der Videoaufzeichnungen des Delaarianers kam. Wegen dir werde ich nie wieder einen Raven fliegen!
    »Arsch!«, rief er und pfefferte das Datenpad der gegenüberliegenden Wand entgegen, wo es nur Zentimeter neben dem inaktiven Holo-Projektor aufschlug und auf den billigen, hellgrauen Teppich stürzte, der den Boden eines jeden Quartiers bedeckte.
    Leise murrend strich Jack die blonden Strähnen zurück, die ihm ins Gesicht gefallen waren, biss ein Stück Fleisch

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