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Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Therapie: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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werde Ihre letzte Frage beantworten. Ich sage Ihnen, wo die Leiche von Josy ist. Unter einer Bedingung: Sie geben mir erst die Pillen.«
    »Umgekehrt«, antwortete der Arzt und strich nervös mit der Hand seine Haare über die Geheimratsecken.
    »Sie sagen es mir jetzt sofort, und ich gebe Ihnen danach die Medikamente.«
    »Nein. Bisher habe ich die ganze Zeit geredet, ohne zu wissen, ob ich eine Gegenleistung erhalte. Jetzt sind Sie an der Reihe. Vertrauen Sie mir, und geben Sie mir die Tabletten. Es dauert mindestens zwei Minuten, bis sie wirken. Das reicht aus, um Ihnen den Ort zu nennen.«
    Dr. Roth blieb zögernd vor dem Bett von Larenz stehen und überlegte. Er wusste, dass das, was er jetzt tat, allem widersprach, was er zeit seines Lebens gelernt hatte. Aber er konnte nicht anders. Seine Neugier war stärker als sein Verstand.
    Er zog die Hand aus dem Kittel und gab Viktor Larenz das weiße Döschen mit den gewünschten Medikamenten. Es war genau das Mittel, das sie ihm in den letzten Jahren regelmäßig gespritzt hatten, bis sie es schließlich vor drei Wochen absetzten.
    »Vielen Dank.« Larenz verlor keine Zeit und zählte sich sofort acht davon auf seine blasse Handfläche. Der Oberarzt sah ihm mit unbewegter Miene zu. Gerade als sein Gegenüber sie sich in den Mund steckte, wollte er seine Hand zurückreißen, um seinen Fehler wieder zu korrigieren. Aber es war zu spät. Larenz hatte bereits alle verschluckt.
    »Keine Angst. Vertrauen Sie mir, Dr. Roth. Sie tun das Richtige. Es ist ein plausibler Zeitpunkt für einen Rückfall. Niemand wird bei mir ein Blutbild anfordern, wenn ich in wenigen Augenblicken wieder selbstvergessen in meinem Bett liege. Dafür werden meine Verteidiger schon sorgen. Die wollen doch, dass ich nicht verhandlungsfähig bin. Professor Malzius wird denken, meine Selbstheilungskräfte hätten doch nicht ausgereicht, und zur klassisch-medikamentösen Behandlung zurückkehren. Schließlich war es ja nicht seine Idee, die Spritzen abzusetzen.«
    »Oder auch nicht, und er lässt Ihnen den Magen auspumpen.«
    »Mit dem Risiko muss ich wohl leben und … sterben.«
    Viktor fiel mit einem schweren Atemzug zurück auf sein Bett. Er hatte die doppelte Dosis eingenommen, und in seiner Stimme machten sich bereits die ersten Anzeichen davon bemerkbar. Mit einer matten Handbewegung winkte er Dr. Roth zu sich heran, der sich zu ihm herabbeugte, damit Larenz ihm ins Ohr sprechen konnte.
    Dieser verdrehte die Augen, und Dr. Roth hatte schon Angst, Viktor würde die Antwort auf seine Frage mit sich nach Parkum nehmen.
    »Wo ist Josy?« Er schüttelte Larenz an der Schulter. »Wo ist ihre Leiche?«
    Für einen Moment sah er, wie die Augen seines Patienten flimmerten, doch dann war sein Blick wieder klar. Larenz sprach seine letzten Worte mit fester, deutlicher Stimme.
    »Passen Sie gut auf«, sagte er, und Dr. Roth beugte sich wieder zu ihm runter. Ganz nah.
    »Hören Sie gut zu, mein junger Freund. Jetzt sage ich Ihnen etwas, was sie berühmt machen wird.«

Epilog
    Eine halbes Jahr später. Cote d’Azur.
    D ie Suite 910 des »Vista Palace«-Hotels in Roquebrunne zeichnet sich nicht nur durch ihre spektakuläre Aussicht auf Cap Martin und Monaco aus. Sie besitzt neben drei separaten Schlafzimmern und zwei Badezimmern auch einen eigenen kleinen Pool, damit die betuchten Gäste nicht mit dem Pöbel aus den Executive-Zimmern in einem Swimming-Pool baden müssen.
    Isabell Larenz lag auf einer Liege am Rand des Wassers und genoss die Vorzüge des 24-Stunden-Zimmerservices. Sie hatte sich ein Filetsteak mit italienischen Kartoffeln bestellt, dazu ein Glas Champagner. Das Gericht wurde in diesem Moment von einem Kellner in weißer Livree vor ihren Augen auf einem schweren Porzellanteller angerichtet. Ein zweiter Kellner rückte ihr einen Sessel aus der Suite nach draußen an den Teakholztisch, an dem sie ihr Mittagessen einnehmen wollte. Sie hatte es abgelehnt, auf einem schlichten Gartenstuhl zu sitzen.
    »Es klingelt, Madam.«
    »Was?«
    Irritiert, von einem der Bediensteten angesprochen zu werden, legte Isabell die neueste Ausgabe der französischen InStyle aus der Hand und schirmte ihre Augen mit der Hand vor der Sonne ab.
    »Jemand klingelt an der Tür. Soll ich öffnen?«
    »Ja, ja.« Isabell scheuchte den Mann vom Zimmerservice aus ihrem Blickfeld und stand auf. Sie hatte Appetit und hoffte, dass sich die beiden Kellner endlich entfernten. Zuvor allerdings tauchte sie noch einmal ihren

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