herausgefunden?«
Jetzt war er nah genug, um sie zu verstehen.
»Wie hat mein Mann es erfahren?«
Oh, Viktor wusste es schon lange, dachte Dr. Roth, ohne zu antworten. Es war Larenz kurz nach dem Erwachen klar geworden, lange bevor Dr. Roth ihn zum ersten Mal nach Josys Leiche befragt hatte. Die Tatsache, dass die Polizei sie nicht am Bootshaus gefunden hatte, ließ für ihn nur eine einzige logische Erklärung zu: Josy war nicht tot. Den Rest hatte sich Larenz schnell selbst zusammenreimen können. Erst hatte Dr. Roth sich natürlich gefragt, warum Larenz trotzdem in seine Traumwelt zurückwollte. Obwohl er jetzt doch wusste, dass seine Tochter noch am Leben war. Doch dann war ihm sehr schnell klar geworden, dass Larenz Angst hatte. Unermessliche Angst. Vor sich selbst. Er hatte seine Tochter schon einmal verletzt. Fast umgebracht. Und da er als Psychiater am besten wusste, wie gering seine Heilungschancen waren, wählte er für sich den einzigen Ort auf der Welt, an dem Josy für immer vor ihm sicher war. Parkum.
»Woher wusste Viktor, dass Josy noch lebt?«, schrie Isabell erneut gegen das Getöse der Rotorblätter an.
»Sie hat es ihm gesagt!«, brüllte Dr. Roth zurück und war für einen kurzen Augenblick selbst überrascht, dass er ihr diese Antwort gegeben hatte. Wahrscheinlich, weil es die Antwort war, die sich Viktor von ihm gewünscht hätte.
»Gesagt? Wer hat es ihm gesagt?«
»Anna.«
»Anna?«
Der Polizist gab Isabell einen leichten Stoß und zwang sie damit, wieder weiterzugehen. Sie gab nach, versuchte aber immer wieder, sich nach hinten umzudrehen. Sie wollte noch ein letztes Mal mit Dr. Roth reden. Ihm eine letzte Frage stellen. Aber er konnte ihre Worte schon nach wenigen Metern nicht mehr verstehen. Doch das war auch gar nicht mehr nötig. Es reichte ihm, ihre Lippen zu sehen, die sich lautlos bewegten.
»Wer zum Teufel ist Anna?«
Ihr verständnisloser Blick, die völlige Hilflosigkeit in ihren Augen, als der Hubschrauber mit ihr abhob, war das Letzte, was Martin Roth von ihr sah. Und es sollte sich für immer in sein Gedächtnis einprägen.
Langsam drehte er sich um und ging zum Treppenhaus. Und während er die Stufen hinunterlief, wusste er, dass ihm das Schwerste noch bevorstand. In den kommenden Monaten würde es sich zeigen, ob er sein Handwerk als Psychiater verstand. Eine neue Patientin wartete auf eine Therapie. Er würde sein Bestes geben, um ihr die ganze Wahrheit zu erklären. Er hatte es ihrem Vater versprochen.
Danksagung
Z unächst – und das ist keine Floskel – bedanke ich mich bei Ihnen. Fürs Lesen. Sie und ich, wir haben etwas gemeinsam. Denn Schreiben und Lesen sind einsame und dadurch intime Tätigkeiten. Sie haben mir das kostbarste Geschenk gemacht, das Sie besitzen: Ihre Lebenszeit. Sogar sehr viel Zeit, wenn Sie sich jetzt auch noch durch den Nachspann kämpfen. Wenn Sie Lust haben, können Sie mir gerne Ihre Meinung zum Buch schreiben.
Besuchen Sie mich doch einfach im Internet unter:
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Oder schreiben Sie mir gleich eine Mail an:
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Schließlich ist es mir ein dringendes Bedürfnis, den Menschen zu danken, die mich »erschaffen« haben:
Meinem Literaturagenten Roman Hocke zum Beispiel, der mich vom ersten Tag an nicht wie einen Neuling, sondern wie einen der zahlreichen Bestsellerautoren behandelt hat, die er üblicherweise vertritt.
Ich danke meiner Verlagslektorin, Frau Dr. Andrea Müller, die mich nicht nur freundlich in der Knaur-Familie aufnahm, sondern zudem durch ihre Arbeit den Roman maßgeblich geprägt hat.
Meinem Freund Peter Prange danke ich, weil er mich selbstlos an seinem Wissen als Bestsellerautor teilhaben ließ, und der mir gemeinsam mit seiner Frau Serpil wichtige Änderungsvorschläge unterbreitete. Ich hoffe, ich habe sie alle befolgen können.
Clemens, dir danke ich für die medizinischen Hinweise. Es kann nie schaden, einen Privatdozenten für Neuroradiologie zum Bruder zu haben. Wenigstens einer in der Familie hat etwas Vernünftiges gelernt. Damit meine Kritiker nicht zu deinen werden, lass sie wissen, dass etwaige wissenschaftliche Unstimmigkeiten nur darauf zurückzuführen sind, dass ich dir nicht alles zu lesen gegeben hatte.
Jeder Roman ist Ende eines langen Weges. Meiner begann mit meinen Eltern Christa und Freimut Fitzek. Euch danke ich für eure Liebe und unermüdliche Unterstützung.
Geschichten sind nichts wert, wenn man sie niemandem erzählen