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Die Tochter der Konkubine

Die Tochter der Konkubine

Titel: Die Tochter der Konkubine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pai Kit Fai
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Seine schmale Brust hob und senkte sich, als er nach Luft rang. Erst dann hielt er inne und blinzelte töricht auf den Stahlhaken, der aus der geschlossenen Faust der Fuchsfee herausragte. Sie hielt ihn sich dicht vor die Brust, im Mondlicht leuchtend wie eine Adlerkralle.
    »Ich bin Lo-Yeh versprochen. Er hat mich für sein Bett erwählt. Wenn du mich nimmst, wird er den Abfall von larn-jai -Abschaum wie dir nicht wollen.« Der Junge behielt seinen lüsternen Blick, aber sie sah, wie sein dummes Lächeln bei ihren Worten langsam
erlosch. »Ah-Jeh wird ihr ganzes Ansehen verlieren. Eine Provision wird es nicht geben. Sie wird dich auspeitschen lassen, bis du sie um deinen irdischen Tod anflehst.«
    Li ließ den larn-jai keine Zeit zum Nachdenken, als sie in ihren Augen sein Zögern sah. »Ming-Chou hat für meinen sung-tip eine Menge bezahlt - mehr als für euch alle zusammen. Denkt über seine Strafe nach, so lange ihr noch könnt … und wenn ihr dann immer noch mehr von meinem Blut wollt, dann wird es sich mit eurem mischen.« Sie hob den Haken, wie Kiesel es ihr gezeigt hatte.
    Schweigend sahen sie einander an, während der Anführer sie immer noch festhielt. »Ich würde den hier nicht in eine stinkende Fuchsfee stecken«, schnaubte er schließlich angeekelt. »Da würde ich eher ein Schwein vögeln!«
    Eine Stunde darauf stand Li vor der Tür zu den Privatgemächern der Vorsteherin, flankiert von zwei älteren larn-jai , die sie festhielten. Man hatte ihr die Hände gefesselt und ihre Fußknöchel so zusammengebunden, dass sie stehen und gehen, nicht aber rennen konnte. Jeder der larn-jai hatte blutige Kratzer im verdreckten Gesicht. Dennoch verspürte sie keine sonderliche Angst, nur Erschöpfung von der Verfolgungsjagd und ein Triumphgefühl angesichts der Macht der Gedanken und Worte über Narren.
    Die larn-jai klopften mit schmutzigen und blutigen Fingerknöcheln laut an Ah-Jehs Tür und flüsterten Li höhnisch zu, wie sie an ihr Rache nehmen würden, wenn Ah-Jeh mit ihr fertig war.
    Die Tür ging auf, und Ältere Schwester stand mit gepudertem Gesicht und roten Lippen dahinter. Als sie zurücktrat, damit Li-Xia hereingestoßen werden konnte, erreichte der Anflug eines Lächelns ihre argwöhnischen Augen. Sie befahl den larn-jai zu gehen. »Habt ihr sie angerührt?« Die Frage kam so abrupt wie eine Drohung. Der Anführer protestierte mit unschuldiger Miene und schilderte die Schwierigkeiten, die Dämonen zu überwinden, die die Fuchsfee zu ihrer Verteidigung herbeigerufen hatte. »Das müssen ja viele gewesen sein, wenn es fünf von euch und ein Rudel Hunde brauchte, um ein einziges Mädchen zurückzubringen. Geht jetzt, und wenn ich
erfahre, dass ihr gelogen habt, dann werdet ihr nach den Müttern schreien, die ihr nicht habt.«

    Der Raum war klein und vollgestopft. Ein Bett mit einer Patchwork-Überdecke wurde teilweise von einem roten Vorhang verborgen, auf einem großen Tisch lagen unter einer hängenden Öllampe mit einem Schirm aus grünem Glas kreuz und quer Unterlagen und Kontrollbücher. In der Mitte des Raumes standen auf einem Teppich ein weiterer Tisch und ein paar Hocker. In einer hohen Chinavase an der Tür steckten einige Weidenruten.
    Li-Xia hatte das unangenehme Gefühl, angestarrt zu werden, verdreckt wie sie war, bis sie merkte, dass eine Wand mit gerahmten Porträts behängt war, die um einen von Drachenkerzen beleuchteten kleinen Schrein drapiert waren. Durch Schwaden aus Sandelholz-Räucherwerk starrten die ernsten Gesichter von Ah-Jehs Ahnen auf sie herab. Die Vorsteherin musterte sie von oben bis unten, und ihre Lippen verzogen sich langsam zu einem Lächeln.
    »Es war klug von dir, den Meister abzuweisen, auch wenn es ein wenig zu heftig war. Er ist außer sich und hat mir befohlen, dich streng zu bestrafen. Er erwartet von mir, dass ich dich halb tot schlage und dich eine Woche lang in die Ringe stecke. Aber er vertraut meinem Urteilsvermögen und wird dem Ganzen nicht beiwohnen wollen. In die Welt der mui-mui setzt Lo-Yeh keinen Fuß.«
    In dem grünlichen Licht glommen ihre Augen auf wie Asche eines Feuers, das durch Blasen wieder entfacht wurde.
    Obwohl sie unvermittelt von Furcht ergriffen wurde, war Li-Xia entschlossen, tapfer zu sein. »Ich wurde von Bestien gejagt, die schlimmer sind als die Hunde, mit denen sie laufen. Sie haben mich ausgezogen und hätten mich benutzt, wie ein Hahn eine Henne benutzt. Wenn ich kann, bringe ich sie um, um meine Würde wiederherzustellen

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