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Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint

Titel: Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Geburtstag bisher?«
    »G ut. Aber ich bin auch gerade erst aufgestanden.«
    »G ibt Willa eine Party für dich?«, fragte Elora und knabberte abwesend an einer Pflaume. »G arrett hat es erwähnt.«
    »D ie Party war gestern Abend«, sagte ich zwischen zwei Bissen. »E s war sehr schön.«
    »O h. Ich dachte, ihr würdet heute feiern.«
    »R hys hatte heute schon etwas vor, und da ich nicht so viele Freunde habe, hat Willa beschlossen, die Party vorzuverlegen.«
    »A ch so.« Elora trank einen Schluck Tee und schwieg ein paar Minuten lang. Sie beobachtete mich beim Essen. Früher wäre mir das unangenehm gewesen, aber langsam begriff ich, dass sie es einfach genoss, mich anzusehen.
    »W ie geht es dir heute?«, fragte ich.
    »I ch bin auf den Beinen.« Sie hob kurz die Schultern und schaute aus dem Fenster.
    Heute waren die Vorhänge ein bisschen aufgezogen und ließen das strahlende Morgenlicht ins Zimmer. Die Baumkronen vor den Fenstern waren mit Schneehauben bedeckt, auf denen die Sonnenstrahlen glitzerten.
    »D u siehst gut aus heute«, sagte ich.
    »D u siehst heute auch gut aus«, sagte Elora, ohne mich anzusehen. »D ie Farbe steht dir.«
    Ich schaute auf mein Kleid. Der dunkelblaue Stoff war mit schwarzer Spitze besetzt. Willa hatte es für mich ausgesucht und ich fand es sehr hübsch. Aber ich war immer noch nicht daran gewöhnt, dass Elora mir ein Kompliment machte.
    »D anke«, sagte ich.
    »H abe ich dir schon einmal von dem Tag erzählt, an dem du geboren wurdest?«, fragte Elora.
    »N ein.« Ich aß gerade eine Portion Vanillejoghurt, legte aber sofort den Löffel weg. »D u hast nur gesagt, dass alles sehr schnell ging.«
    »D u kamst zu früh«, sagte sie leise und gedankenverloren. »M eine Mutter hat mit ihrer Überzeugungskraft meinem Körper befohlen, dich auf die Welt zu bringen. Nur so konnten wir dich beschützen. Du wurdest zwei Wochen zu früh geboren.«
    »W art ihr in einem Krankenhaus?«, fragte ich. Ich wusste gar nichts über meine Geburt.
    »N ein.« Sie schüttelte den Kopf. »W ir gingen in die Stadt, in der deine Gastfamilie damals lebte. Oren dachte, ich sei an einer Familie in Atlanta interessiert, aber ich hatte mich für die Everlys entschieden, die im Norden des Staates New York lebten.
    Meine Mutter und ich versteckten uns vor Oren in einem Hotel in der Nähe des Krankenhauses«, fuhr Elora fort. »T homas beobachtete die Everlys und benachrichtigte uns, als die Mutter Wehen bekam.«
    »T homas?«, fragte ich.
    »J a, Thomas begleitete uns«, sagte Elora. »S o habe ich ihn kennengelernt. Auf der Flucht vor meinem Ehemann. Thomas war erst seit Kurzem Tracker, aber er war sehr tüchtig und begabt, also wählte meine Mutter ihn als Begleiter aus.«
    »E r war also bei meiner Geburt dabei?«, fragte ich.
    »J a, das war er.« Sie lächelte bei dem Gedanken. »I ch habe dich auf dem Boden des Hotelbadezimmers zur Welt gebracht. Meine Mutter setzte ihre Kräfte ein, löste die Wehen aus und linderte meine Schmerzen, sodass ich nicht schreien musste. Thomas saß neben mir, hielt meine Hand und versicherte mir, dass alles gut werden würde.«
    »H attest du Angst?«, fragte ich. »W eil du mich so zur Welt bringen musstest?«
    »I ch hatte grässliche Angst«, gestand Elora. »A ber ich hatte keine Wahl. Ich musste dich verstecken und beschützen. Es musste sein.«
    »I ch weiß«, sagte ich. »D u hast das Richtige getan, das verstehe ich jetzt.«
    »D u warst so winzig.« Ihr Lächeln veränderte sich und sie legte den Kopf schief. »I ch wusste nicht, dass du so klein und so wunderschön sein würdest. Du hattest einen dichten, dunklen Haarschopf und diese riesigen, dunklen Augen. Du warst wunderschön und perfekt, und du warst meine Tochter.«
    Sie verstummte und ich bekam einen Kloß im Hals. Es fühlte sich merkwürdig an, meine Mutter wie eine normale Mutter über ihr Kind sprechen zu hören.
    »I ch wollte dich in den Arm nehmen«, sagte Elora schließlich. »I ch bettelte meine Mutter an, dich mir zu geben, aber sie sagte, das würde die Trennung nur noch schlimmer für mich machen. Sie hielt dich im Arm. Du warst in ein Bettlaken gewickelt und sie schaute dich mit Tränen in den Augen an. Dann ging sie.« Elora seufzte. »S ie brachte dich ins Krankenhaus, ließ dich bei den Everlys und brachte mir ein fremdes Baby mit. Meine Mutter wollte, dass ich Rhys hielt und mich um ihn kümmerte. Sie sagte, das würde alles leichter machen. Aber ich wollte ihn nicht. Du warst mein

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