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Die Tochter der Wälder

Die Tochter der Wälder

Titel: Die Tochter der Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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der noch nicht behoben war und vielleicht zum Teil auch nie behoben werden konnte. Ich flehte das Feenvolk lautlos an, dafür zu sorgen, dass meine Brüder wieder sie selbst werden sollten, sie alle. Und dass ich irgendwie erlöst werden könnte von diesem schrecklichen Schmerz in meinem Herzen, der nie ganz zu verschwinden schien.
    »Es ist beinahe Winter«, sagte Conor leise. »Aus der Dunkelheit des Winters kommt das Licht des Frühlings. Aus dem Winterschlaf entsteht das neue Frühlingsleben. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, nicht, wenn uns diese Wahrheit jedes Jahr wieder gezeigt wird.«
    Aber die anderen schwiegen, und nach einer Weile berührten wir alle die bleiche Rinde des Baums und gingen wieder nach Hause.
    Nicht alle waren froh darüber, einfach die Scherben auflesen und von vorne beginnen zu können. Es war zu viel für Diarmid, dass unsere Stiefmutter einfach geflohen war, offensichtlich unbeschadet, und ihr Kind mitgenommen hatte. Sie musste bestraft werden, musste zahlen für das, was sie getan hatte. Ohne echte Rache war die Geschichte nicht zu Ende, das Muster nicht vollständig. Liam und Conor versuchten, ihm Vernunft beizubringen. Was geschehen war, konnte man nicht ungeschehen machen, sagte Conor. Diarmid sollte seinen Zorn loslassen und anfangen, sich am Wiederaufbau zu beteiligen. Es war nicht so, als gäbe es keine andere Möglichkeit, seine Energien zu konzentrieren. Aber Diarmid ließ sich nicht überzeugen. Die Hexe musste zahlen. Warum gingen wir nicht und suchten sie und ließen sie bluten?
    Er ließ seinen Zorn an seinen Gegnern im Übungshof aus. Er kämpfte mit einer erschreckenden Intensität, offenbar unbesorgt um seine eigene Sicherheit. Wann immer Diarmid kämpfte, blieb Donal ganz in der Nähe und beobachtete jede Bewegung.
    Finbar ging nicht oft zum Dorf, denn die Leute folgten ihm und versuchten, die weichen Federn dieses großen, schimmernden Flügels zu berühren, als wäre es sein Talisman; er wich vor jeder Bewegung zurück, als ob etwas von dem wilden Schwan immer noch in ihm lebte. Ich hatte Angst um ihn, und ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte.
    Conor führte Inventur durch. Er zählte die noch lebenden Tiere, er besichtigte die Bauernhöfe, er stellte fest, was an Hütten und Scheunen auszubessern war. Er ritt zu den äußeren Siedlungen, um sich der Loyalität der Pächter dort zu versichern, um auch dort die Herden anzuschauen und in Liams Auftrag dafür zu sorgen, dass die Außenposten bemannt wurden. Aber er war ungewöhnlich abgelenkt und verbrachte viel Zeit, indem er am Fenster stand und hinaus auf den Wald starrte, als wartete er auf etwas. An manchen Tagen verschwand er einfach und kehrte erst spät am Abend ohne eine Erklärung zurück. Und auch er erhielt Besucher; uralte Männer in weißen Gewändern und junge Männer mit alten Augen. Er sprach meist draußen mit ihnen, sehr vertraulich, und danach war er still, als wären seine Gedanken an einem anderen Ort, weit entfernt von Sevenwaters.
    Inzwischen erkrankten viele im Dorf an einem Husten, der tief in der Brust saß und sie mit Fieber überzog. Ich holte Cormack vom Übungshof, wo er inzwischen zu Donals rechter Hand geworden war, als hätte er nie etwas anderes getan. Ich suchte Padraic, der sich im Stall um ein lahmes Pferd kümmerte, umgeben von zwei Jungen, die an seinen Lippen hingen. Ich ließ einen Karren mit Feuerholz beladen, und dann machten wir uns alle auf den Weg ins Dorf und sorgten dafür, dass jeder Haushalt zumindest ein wenig Holz bekam. Ich verteilte Suppe, die Janis aus Wurzeln und ein paar Stücken eines drahtigen alten Huhns gekocht hatte. Es mangelte nicht an Arbeit für mich. Der alte Tom war sehr krank; ich wusste, dass kein Balsam, keine Pfefferminze diesen Husten heilen würde. Das Feuer half zumindest ein wenig. Aber es gab andere, die gerettet werden konnten, wenn sie richtig gepflegt wurden. Zu Hause ließ ich die Mädchen sammeln und vorbereiten, was an Kräutern immer noch rund um Haus und Garten wuchs, und wir begannen, die Regale in meinem Raum wieder aufzufüllen. Das war meine Aufgabe, das hier war mein Platz. Ich war die Tochter des Waldes, ein Kind, das im Herzen dieser mystischen Landschaft aufgewachsen war, die sich stets veränderte und doch immer dieselbe blieb. Aber ich konnte die Bilder nicht fern halten, die tief aus meinem Herzen aufstiegen. Ich wünschte mir so sehr, dass er hier bei mir wäre, ich sehnte mich danach, seine Arme um mich zu

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