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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Strydh ein Abkommen getroffen, sodass der Gott des Krieges dem Strom fernblieb. Es ist nicht bekannt, welchen Preis Strydh dafür verlangte, doch er war sicher zu hoch, denn Strydh hat Dhanis überlistet.
Kydhier
    Vor vielen Menschenaltern kamen nämlich die Fürsten Kydh und Budin mit ihren Völkern aus der Kälte und Finsternis des Nordens an diesen Strom. Doch kamen sie nicht, um Krieg zu führen, sie kamen, um eine neue Heimat zu finden, und so war die Abmachung, die der Gott des Krieges mit dem Gott des Stromes getroffen hatte, nicht gebrochen. Zahllos waren die Kydhier und Budinier, und die Dahnier hatten keine Waffen, um sich zu verteidigen. Die Eroberer verjagten sie aus ihren Dörfern und von ihren Höfen und nahmen das Land in Besitz. Die Dhanier aber flohen in die Sümpfe und Wälder, und dort leben die Reste ihres Volkes noch heute. Warum aber die mächtigen Maghai die Dhanier nicht beschützten, wissen selbst die Weisen nicht.
     
    Die Budinier ließen sich am Oberlauf des Stromes nieder, während die Kydhier den Unterlauf beanspruchten. Hier errichteten sie Dörfer auf die Weise, die sie aus ihrer Heimat mitgebracht hatten und wie man es heute noch bei ihnen sieht. Auch die Eigenart, den Eingang auf dem Dach anzulegen, stammt aus dieser Zeit. Und sie legten Schutzburgen an, denn von nun an waren die Zeiten des Friedens vorüber. Die Nachfahren Kydhs mussten Krieg führen gegen die Hakul, die Romadh, die Imricier und bald auch gegen
ihr Brudervolk, die Budinier. Bei den Kydhiern war die Sippe immer wichtiger als der Stamm und der Stamm immer wichtiger als das Volk gewesen, und so waren sie schwach, und ihre Siedlungen wurden oft geplündert. Dies änderte sich jedoch unter Kydhaman, dem ersten Fürsten, dem sie den Rang eines Kaidhan zuerkannten. Es heißt, die Maghai hätten Kydhaman beraten und mit ihm das Reich der Kydhier geschmiedet, das stark genug war, die Angriffe der Feinde abzuwehren. Ulbai wurde die Hauptstadt, und sie wurde reich, denn sie handelte Salz und Kupfer mit den Romadh und Budiniern und lieferten ihnen aus dem Süden Silber und Zinn – begehrte Metalle, an die diese Völker anders nicht gelangen konnten als über die Städte und Straßen der Kydhier.
    So gedieh das Reich, und neben den Kydhiern gehorchten auch Auricier und Awier den Gesetzen des Kaidhan. Die Stadt Ulbai war auf einem Hügelrücken über den Sümpfen erbaut, und zu ihren Füßen lag ein sicherer Hafen. Stark waren die Mauern und wehrhaft. Sie wurden auch gebraucht, denn der Reichtum der Kydhier lockte Feinde an. Dreimal wurde die Stadt vom Seevolk der Iunai belagert, aber sie fiel nicht.
    Der Kriegskunst der Akkesch waren ihre Mauern jedoch nicht gewachsen.
Das Alte Akkesch
    Weit südlich des Schlangenmeeres gelegen, war diese Stadt ein kostbarer Edelstein am Fluss Narsuq im Land Matu. Ruhmreich und weise waren ihre Bewohner, und sie waren die ersten, die mit der Kunst der Bewässerung Felder schufen, wo vorher Wüste war. So wuchs das Volk der Akkesch, und bald staunten andere Völker über seine Erhabenheit und begehrten, auch teilzuhaben an seinem Wissen. Die Könige der Akkesch schlossen feste Bündnisse
mit ihren Nachbarn, und das erste Reich der Akkesch war geboren. Doch bald mischten sich Neider unter die Bewunderer, die nicht um Weisheit baten, sondern Wissen forderten. Krieg wurde gegen die Stadt und ihre Verbündeten geführt, und er währte viele Jahre.
     
    Da fragte König Amar-Sin die Priester, wann die Stadt endlich Frieden finden würde. Die Priester befragten die Sterne und antworteten, Friede werde sein, wenn die schlafenden Hüter erwacht und der Gott des Krieges von seinem Thron gestürzt sei. Und Amar-Sin begehrte zu wissen, wie er die Hüter wecken könne, und die Priester sagten, dies sei nur möglich, wenn er das Horn des Jägers Boga fände. Also schickte der König mutige Kundschafter in alle Winkel der Welt. Nur wenige kehrten zurück, und sie brachten nicht mehr mit als das unsichere Gerücht, dass das Horn am nördlichen Rand der Welt zu finden sei. Doch von den Männern, die Amar-Sin daraufhin nach Norden sandte, kam keine Nachricht, und verschollen sind sie, allesamt.
    Da der Krieg aber andauerte, fragte der König seine Priester, ob es keinen anderen Weg zum Frieden gäbe. Da schwiegen alle – bis der Priester des Kriegsgottes sprach, dies sei möglich, wenn Akkesch über den gesamten Erdkreis herrsche.
     
    Und so bewafnete Amar-Sin Heere, und sie zogen aus, den Frieden zu erringen.

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