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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Stets blieben die Schabai der Akkesch siegreich, und Stadt um Stadt fiel an das Reich. Doch hinter jeder Stadt lag eine weitere, die sich dem Frieden verweigerte, und so folgte Eroberung auf Eroberung und Krieg auf Krieg. Mit jedem Sieg aber schien die Zahl der Feinde zu wachsen, statt sich zu verringern, und unter den Eroberten wuchs Unmut über die Lasten, die sie zu tragen hatten, und sie sahen nicht mehr die Herrlichkeit, die Akkesch ihnen bot. Dies schwächte das Reich.
    Und so geschah es, dass bald erste Schlachten verloren gingen
und Siege mit mehr und mehr Blut erkauft werden mussten. Bald loderten überall die Flammen des Aufruhrs, und von allen Seiten rückten Feinde auf die Stadt Akkesch vor. Dies geschah zu Zeiten des Königs Eri-Sin.
     
    Nun lasen die Priester in den Sternen, dass die Götter den Untergang der Stadt beschlossen hatten, und König Eri-Sin beriet sich mit Prinz Etellu, seinem erstgeborenen Sohn. Und die beiden Männer erinnerten sich der Weissagung, dass auch das Horn des Boga den Frieden bringen konnte. Und Eri-Sin befahl seinem Sohn, mit dreimal zwölftausend Männern, Frauen und Kindern aufzubrechen, um dem Untergang zu entgehen. Und er sollte nach Norden marschieren, um vielleicht das Horn des Großen Jägers zu finden. Die Stadt Akkesch aber wurde der Vernichtung preisgegeben, und nur alte Männer blieben zur Verteidigung zurück.
     
    Etellu führte die seinen nach Norden. Hart war der Weg und verdunkelt von den Rauchwolken, die über den Städten und Siedlungen aufstiegen, die sich den Akkesch auf ihrem Zug widersetzten und sich weigerten, die Hungernden zu verpflegen. Viele starben, und die Priester schlossen aus den Unglücksfällen, dass ein Daimon der Rache dem Zug folgen müsse. Im Gebirge Imuldeh sprach Etellu mit den Zauberern der Imricier. Er versprach ihnen edles Metall für ihre Hilfe, und gemeinsam webten sie einen Bannfluch, der das Böse fortan von ihnen fernhielt. Die Imricier verlangten nun Gold für ihre Hilfe, Etellu aber gab ihnen Silber, denn etwas anderes hatte er nicht versprochen.
     
    Noch im selben Jahr erreichten die Akkesch das Reich der Kydhier, und Etellu, der stets Siegreiche, besiegte sie und eroberte ihre Städte. Auch Ulbai konnte ihm nicht widerstehen. Und so gründete Etellu das Neue Reich von Akkesch. Doch die Akkesch waren
wenige und die Kydhier viele. Um Frieden zu stiften zwischen den Siegern und den Unterworfenen, befahl Etellu daher, dass die Akkesch die Sprache und Sitten der Kydhier annehmen sollten. Zweimal zwölf Jahre herrschte er, und er selbst nannte sich nach Brauch der Kydhier Kaidhan und nicht König. Und er nahm Priester aus diesem Volk an seinem Hof auf und ließ Kydhier auch seine Heere befehligen. Dies jedoch gefiel nicht allen Akkesch, und nach Etellus Tod wurde kein Kydhier mehr Abeq Abeqai, Hoher Verwalter oder Schab-ut-Schabai im Reich der Akkesch.
     
     
     
    Dies ist eine Beschreibung der Länder am Dhanis, des Reichs der Akkesch und seiner Nachbarn. Ich, Schatir, Erster Schreiber des Raik von Serkesch, verfasste dies, unter dem Segen des Fahs, im ersten Jahr der Herrschaft des Utu-Hegasch.
Dies sind die Länder, die das Reich umfasst
    Kommt der Reisende von Süden, über das Schlangenmeer, in das Reich, so erblickt er zunächst die endlosen Marschen des Wasserlandes Awi. Er folgt einem der zahllosen Arme des Flusses Dhanis bis zu jenem großen Hafen, über dem Ulbai, die Hauptstadt des Reiches, thront. Die Herrliche liegt oberhalb des Stromes sicher auf der Anhöhe von Hlain Ulbar. Mehr als zweimal zwölftausend Menschen beherbergen ihre starken Mauern, und sie ist die größte Stadt, die man nördlich des Meeres kennt – und doch ist sie, trotz all ihrer Schönheit, nur eine schwache Erinnerung an das alte, vergangene Akkesch.
     
    Das weite, flache Land Awi umgibt die Stadt. Nur Sümpfe und Moore findet der Wanderer dort, im Winter überflutet von den Stürmen des Schlangenmeeres, im Frühjahr überschwemmt von
den Wassermassen der Flüsse, im Herbst verheert von endlosen Regenfällen. Die wenigen Menschen, die diese Einöde ertragen, bauen ihre Hütten auf Pfählen hoch über dem Wasser. Es heißt, viele von ihnen seien dhanischen Blutes, dorthin geflohen, als die Kydhier das Land eroberten. Dies mag stimmen, denn als die Akkesch dieses Land eroberten, zeigten sie ebenfalls wenig Neigung, die Sümpfe in Besitz zu nehmen, und es ist nicht bekannt, dass irgendein Schabai oder Raik Anstalten machte, dort eine Stadt zu

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